Es war in der Nacht als Balerion der schwarze Schrecken vom Himmel herabstürzte und Harren den Schwarzen und sein ganzes Haus in den Flammen untergehen ließ. Seit jener Nacht soll ein Fluch auf der Burg liegen, denn dieses Haus war nicht das einzige, welches hinter jenen Mauern sein Ende fand.
Als Lyonel und Harwin in Harrenhall ankamen, waren die Söldner bereits dort.
Das Feuer kam in der Nacht und ließ nicht genug von all den Toten übrig, um sie identifizieren zu können.
Nur eines wusste man mit Gewissheit:
Auch Lord Lyonel und sein Sohn Ser Harwin hatten den Tod gefunden.
So ging das Hause Kraft an seinen verbliebenen Sohn... Larys Kraft.
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»Wir sind heute am Haus des Meeres versammelt, um Lady Laena aus dem Hause Velaryon, dem ewigen Wasser zu übergeben, in das Reich des Meerlingskönigs, wo er über sie wachen wird bis ans Ende aller Tage. Während Lady Laena ihre letzte Reise im Meer antritt, hinterlässt sie zwei rechtmäßige Töchter an Land. Auch wenn ihre Mutter von ihrer Reise nicht zurückkehren wird, so bleiben sie durch ihr Blut doch mit ihr verbunden.« Tönten die Worte Vaemonds durch die Stille, während die Wellen an den Felsen zerschellten. »Salz fließt durch das Blut der Velaryons. Unser Blut ist dick. Unser Blut ist rein«, ausdrucklos lauschte Selaena den Worten des Bruders von Lord Corlys. »Und es darf sich nie verdünnen.«
Sie runzelte die Stirn und blickte den Mann an, dessen Bemerkung in ihren Augen unangebracht war. Doch da fing Daemon bereits unverhohlen an zu lachen, leise, aber doch laut genug, dass es alle hören konnten, was er über die Bemerkung Vaemonds hielt. Nichts.
Man könnte es als unangebracht ersehen. Doch das war auch dieser Hieb, wenn auch unscheinbare – Vaemonds politische Meinung hatte absolut nichts mit dem Tod Laenas zu tun! Und das machte sie unfassbar wütend.
Ihre Schwester war Tod. Rhaenys und Corlys hatte ihre einzige Tochter verloren. Ihre Zwillinge hatte ihre Mutter verloren. Und dieser schreckliche Mensch hatte nichts besseres zu tun, als sich und seine politischen Geschicke in ihre Trauerrede zu schleichen.
»Meine liebe Nichte«, fuhr er in ihren Augen scheinheilig fort, »mögen deine Winde so stark sein wie dein Rückgrat, deine Meere so ruhig wie dein Gemüt und deine Netze so voll wie dein Herz. Aus dem Meer sind wir gekommen. Ins Meer werden wir zurückkehren.«
Mit diesen Worten wurde der steinerne Sarg dem Meer übergeben. Hilflos musste sie mit ansehen, wie Laena in der Tiefe verschwand.
Sie dachte, sie hätte noch Zeit, sie wieder zu sehen und nun ist sie für immer fort. Sie war nicht für sie da gewesen, als sie sie am meisten brauchte.
Ihr Blick fiel auf Daemon. Er wollte nicht gehen. Er hatte sie dort festgehalten und nun war sie für immer fort. Laena war allein in einem Land gestorben, in dem sie nicht hatte sein wollen.
Daemon fing ihren Blick auf. Doch er war unergründlich.
Rhaenys hatte die beiden Zwillinge im Arm, die weinten, sie wurden nun ohne ihre Mutter aufwachsen müssen.
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Über den Himmel Driftmarks zogen alle Drachen, die einen Reiter besaßen. Sie waren alle gekommen. Auch Vhagar war heimgekehrt und hatte sich in die Dünen hinter der Burg zurückgezogen.
Sela war bereits bei ihr gewesen. Vhagar trauerte, ebenso wie sie. Laena und Vhagar hatten eine tiefe Verbindung besessen, es muss dem Drachen unsägliche Schmerzen zugefügt haben Laena leiden zu sehen. Und die Entscheidung, sie zu erlösen.
Traurig wendete Sela den Blick vom Himmel und den Drachen ab als sie Rhaenyra mit Jace sprechen sah. Was auch immer sie sagte, Jace schien nicht sehr darüber erfreut zu sein.
Doch es war ein Gespräch zwischen der Prinzessin und ihrem Sohn. Rhaenyra wurde ihr davon berichten, wenn sie es für nötig hielt.
Ihr Blick schweifte über die Anwesenden. Missgunst lag in den Blicken der Königin und ihrer Leibwache Ser Criston als sie Rhaenyra erblickte. Ser Kriston bemerkte ihren Blick und die beiden starrten sich einen Moment in die Augen, ehe der Ritter seinen Blick abwendete – wohl als er bemerkte, dass Selaena nicht weichen würde und er derjenige ist, dem es noch weniger gestattet war zu starren.
Der König selbst wirkte kränklicher als noch vor ein paar Wochen als sie Königsmund verlassen hatten. Er und Daemon sahen sich an, doch bisher schienen sie sich noch nichts zu sagen zu haben.
Es herrschte Uneinigkeit im Hause des Drachen. Selbst ein Blinder konnte das sehen.
Sie vernahm die Stimme Ser Kristons. »Lyonel Krafts Sohn starrt euch schon die ganze Zeit an, seit wir eingetroffen sind, euer Gnaden.«
Vorsichtig neigte Sela den Kopf, um die Situation besser verfolgen zu können. Die Königin blickte Larys an.
Etwas an der Situation erschien ihr merkwürdig. Der eigenartige Mann hatte seinen Vater und seinen Bruder verloren und doch lag so etwas wie Genugtuung im Gesicht. Er sah die Königin tief an als er ihr zunickte. Als gäbe es etwas zu feiern.
Alicent wendete den Blick ab, ehe sie leise zu dem Ritter sagte: »Das ist nur stolz in seinem Blick, Ser Kriston. Larys ist der neue Lord von Harrenhall.«
Welch ein Mensch, freute sich über den Tod seiner eigenen Familie.
Ein schlechter Mensch.
Larys nahm den Blick von der Königin und sie spürte seinen Blick auf sich.
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Aus Asche zu Feuer
FanfictionWas wenn keine Naturkatastrophe für den Untergang Valyrias verantwortlich war? Sondern dadurch ein Wesen geschaffen wurde, mächtig genug, um den Tanz der Drachen zu verhindern... Die Geschichte basiert auf den Geschichten von George R.R. Martin und...