69. Selaena Belaeres

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»Mylady Selaena, wollt ihr uns nicht Gesellschaft leisten und den Prinzen beim Training zusehen?«, erfreute sich der König, als er Selaena in der Ferne erblickte. Das Mädchen verharrte und schaute kurz in die Richtung, in welche sie gehen wollte, sie war mit Rhaenyra verabredet, doch schließlich nickte sie und stellte sich zu Ser Lyonel und König Viserys.

Unten im Hof trainierte Ser Kriston die jungen Prinzen im Kampf. Gemeinsam gingen die Prinzen Aegon und Jacaerys gegen eine der Strohpuppen vor. Was der König mit Wohlwollen beobachtete.

»Genau so muss das sein, Lyonel. Jungen, die zusammen lernen, die zusammen trainieren, sich gegenseitig wieder aufhelfen. So entwickelt sich ein lebenslanges, enges Band. Glaubt ihr nicht?«

»Das ist die Hoffnung, euer Gnaden.«

»Wie war das Training im alten Valyria?« Wollte der König da von Sela wissen die dem Geschehen aufmerksam folgte. Sie verstand den Wunsch des Königs und dennoch lag eine Spannung in dem Verhalten der Jungen, besonders als Aemond Lucerys anrempelte und ihm das Schwert aus der Hand schlug, merkte man, dass etwas im Argen war.

»Jungen und Mädchen würden bei uns zusammen ausgebildet, euer Gnaden.«

»Ihr seid im Kampf ausgebildet worden?«

Selaena nickte. »In jungen Jahren machte man keinen Unterschied in der Ausbildung, erst wenn man älter wurde.«

»In was würden die Mädchen dann unterrichtet?«, fragte er neugierig.

»Das versteht ihr falsch, mein König«, erklärte Selaena, »in jungen Jahren würden die Kinder erhabener Familien alle in Geschichte, Heilung, Kampf, Zauber und Drachen unterrichtet... so konnte man testen, in was man gut war und jeder konnte später das lernen, was er am besten konnte.«

»Bei dir waren es wohl die Drachen, nehme ich an«, stellte er mit einem Schmunzeln fest.

Sela lächelte. »Um ehrlich zu sein, war ich wie Prinz Aemond... ich hatte keinen Drachen von Geburt... ich muss ungefähr elf Jahre alt gewesen sein, als meine Schwester Mereah starb... sie hinterließ mir ihren Drachen Noval. Wir halfen uns gegenseitig bei unserer Trauer.«

»Euer Verlust tut mir leid.«

Jetzt wurde ich lächeln etwas schwächer. »Es fühlt sich an wie ein anderes Leben... ich erinnere mich kaum noch.«

Der König lächelte verstehend. Er war ein herzensguter Mann, was Selaena an ihm sehr zu schätzen wusste – wenn er auch manchmal blind gegenüber der Wahrheit war.

Mit Missfallen beobachtete sie wie Aegon sein Training unterbrach um zwei vorbeigehende Zofen anzugrinsen, die eiligst weitergingen ohne seinen Blick richtig zu erwidern.

»Prinz Aegon!«, mahnte Ser Kriston.

»Ich habe meinen ersten Kampf gegen die Strohpuppen gewonnen«, grinste der junge Prinz den Ritter an.

»Nun denn, vielleicht ist es dann an der Zeit, dass der Ritter der Strohpuppen einen ernsthafteren Gegner bekommt«, bemerkte Ser Kriston, »mal sehen, ob euer Bruder und ihr einen Treffer gegen mich landen könnt.«

Mit Leichtigkeit konnte der erfahrene Ritter die beiden jungen Prinzen ausspielen und bemerkte spöttisch: »Da müsst ihr euch schon besser anstellen«, während sie über ihre eigenen Füße stolperten.

Sie sah wie Harwin sich näherte und etwas zu Nyras Kindern sagte und was auch immer es war, es schien Ser Kriston nicht geschmeckt zu haben.

Die Spannung war nun nicht mehr angespannt, sie war kurz vor dem Explodieren. Sela biss sich auf die Lippe... das gefiel ihr nicht.

»Wenn ihr mich bitte entschuldigt, mein König.« Sie deutete eine Verneigung an, ehe sie sich schnell entfernte.

Aus Asche zu FeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt