Sie hatte ihre Kinder auf dem roten Bergfried zurückgelassen und sie kannte ihre Töchter: Laena und Selaena waren aus unterschiedlichen Gründen geblieben, erstere wollte Daemon nahe bleiben letztere wollte Laenor nicht allein zurücklassen und dem Eindruck nach schien auch Rhaenyra gewollt zu haben das sie blieb.Das Spiel um den Thron war gefährlich, das wusste sie besser als jeder andere – der Thron forderte Opfer so war es seit jeher gewesen als er in Balerions Feuer geschmiedet worden war. Die letzten Machtkriege konnten ohne Blut vergießen beendet werden, weil ihr Thronanspruch mehrfach übergangen wurde weil sie eine Frau war.
Nun hatten sie ihren einzigen Sohn an die erste Erbin des eisernen Thrones verheiratet, das Kind wurde weder seinen Namen tragen noch wurde er jemals selbst auf dem Thron sitzen. Er war nur der Prinzgemahl, sein Königstitel war ein anderer, als wenn er geborener Erbe wäre. Mit Laena als Königin hätte es den natürlichen Weg genommen, stattdessen hatten sie sich blenden lassen.
Gottfrid war das erste Opfer, welches dieser Schachzug gefordert hatte – und sie hoffte inständig, dass er das letzte war. Jetzt, wo ihre Kinder in der Höhle des Drachen zurückgeblieben waren... umgeben von Schlangen.
»Prinzessin Rhaenys ist aus Königsmund zurückgekehrt«, verkündete ein Diener dem Lord die Ankunft seiner Gemahlin. Kurz darauf wurde bereits die große Tür geöffnet und die Prinzessin betrat den Saal mit dem Salzthron, wo der Lord ihre Ankunft erwartete.
Er zog die Augenbraue hoch als Rhaenys vor ihm erschien, es war nur ihr eintreffen angekündigt worden: »Wo sind die Mädchen?«
»Sie wollten in Königsmund bleiben«, erwiderte seine Frau, »ich habe sie gelassen.«
Er runzelte die Stirn. »Der König hat es abgelehnt Selaena zu einer Tochter von uns zu erklären.«
Rhaenys kam auf ihn zu und wiegte den Kopf. »Ich habe mir darüber auch Gedanken gemacht... ich glaube, der König stellt Nachforschungen zu ihrer Herkunft an.«
»Ihre Geschichte liegt fast zwei Jahrhunderte in der Vergangenheit... denkst du, sie finden noch etwas, was auf sie hindeuten kann?«
»Valyria wurde bei seinem Untergang vollständig zerstört, nichts hat diesen überlebt...«
Er wiegte nachdenklich den Kopf. »So sagt man, aber warum dann überhaupt die Verzögerung?«
Rhaenys betrachtete ihren Gemahl, der die Frage wohl eher sich selbst stellte. »Wenn sie zu einem unserer Kinder wird, haben wir zwei Töchter... zwei Töchter, die an große Häuser verheiratet werden können. Er würde uns ein Bündnis geben, das ihm schaden kann... vorallem, nachdem sie selbst einen Drachen besitzt ist sie nicht mehr nur irgendein schönes Kind. Sie ist ein Kind, das ihrer Familie Macht bringen kann.«
Corlys lächelte: »Und sie hat sich für unsere Familie entschieden, wir sind die größten Konkurrenten um den Thron.«
Ein Ausdruck von Sorge huschte über das Gesicht der Prinzessin als sie entgegnete: »Otto Hohenturm ist nicht zu unterschätzen, er hat seine Tochter zur Königin gemacht und er wird sich nicht damit zufriedengeben. Ich sagte dir, dass wir Laenor in Gefahr bringen, wenn wir ihn an die Krone verheiraten. Er ist unglücklich. «
Der Lord stand auf und ergriff die Hände seiner Frau, während er ihr eindringlich in die Augen schaute: »Die Prinzessin ist eine hübsche junge Frau geworden, ich bin mir sicher, er wird lernen sie zu schätzen und solange seine Schwestern bei ihm sind, ist er nicht allein in Königsmund.«
»Es geht ihm schlecht Corlys, er leidet«, sagte Rhaenys eindringlich, »wir hätten die Hochzeit ablehnen und Laenor und Selaena verheiraten sollen, er war dein Erbe. Er hätte deinen Thron beerben sollen und nicht als Prinzgemahl König werden... wir hätten unseren einzigen Sohn nicht über seinem Stand vermählen sollen... wäre Laena Königin geworden gäbe es die Probleme mit dem Erben nicht und wessen Namen die Kinder einmal tragen werden, doch ihre Hand wurde verschmäht und dadurch das wir Laenor sein Erbrecht genommen haben, zerstörten wir eine natürliche Ordnung.«
»Laenors und Rhaenyras zweites Kind wird einmal mein Erbe sein, wir waren uns deswegen einig!«
Rhaenys sah aus dem Fenster: »Ich hoffe auf das beste... und erwarte das schlimmste.«
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Aus Asche zu Feuer
FanfictionWas wenn keine Naturkatastrophe für den Untergang Valyrias verantwortlich war? Sondern dadurch ein Wesen geschaffen wurde, mächtig genug, um den Tanz der Drachen zu verhindern... Die Geschichte basiert auf den Geschichten von George R.R. Martin und...