72. Alicent Hohenturm

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»Es gibt Gerüchte, meine Königin.« Aufmerksam betrachtete Alicent Ser Larys und sah diesen an. Er war zum Dinner in ihre Gemächer gekommen und um sie darüber zu informieren, was die Leute sprachen. »Welche Gerüchte?«

Der Lord sah sie an, er druckste herum und sein Blick lag auf ihren Füßen. Die Königin seufzte als sie ihr Kleid etwas anhob, so das er einen besseren Blick hatte. Es war ja nichts dabei, das er sich gerne Füße ansah... oder?

»Wie ihr wisst, gehen manche Menschen von der Annahme aus Rhaenyras Kinder seien nicht von Ser Laenor, ihrem Gemahl.«

Alicent nickte.

»Nun, die Mutter von Ser Laenor trägt das Blut der ersten Menschen in sich und sie hatte selbst in ihrer Jugend dunkelbraunes Haar. Erst mit den Jahren bekam Prinzessin Rhaenys silbernes.«

Alicent runzelte die Augenbrauen, dann schüttelte sie den Kopf. »Wer?«

»Ich weiß es nicht, meine Königin«, antwortete der Lord, »doch wer auch immer, dieses Gerücht in Umlauf brachte... die Leute wollen es glauben.«

Alicent seufzte. »Wir wissen, wer es in Umlauf brachte... das Volk liebt Prinzessin Rhaenyra und vergöttert Lady Selaena. Natürlich wollen sie glauben, dass die Hochzeit legitim ist.«

»Nur gut, dass das gemeine Volk kaum Einfluss auf die Wahl eines Königs haben wird... sondern die Lords.«

Langsam wiegte Alicent den Kopf, das stimmte und dennoch wäre es einfacher gewesen, die Leute würden glauben, sie seien nicht die rechtmäßigen Erben.

»Was werdet ihr tun, im Hinblick auf die Hochzeit?«

Die Königin runzelte die Stirn. Woher wusste er das bereits? Das Council war erst seit wenigen Stunden vorbei und doch wusste Larrys bereits von Rhaenyras Verlobungsangebot.

Sie stand zu dem, was sie dem König nach dem Council sagte: Rhaenyra gingen die Optionen aus und dies ist ein letzter Versuch sich auf dem untergehenden Schiff zu retten. Ihre einzige Tochter würde sie nicht zu diesem Rettungsanker machen.

Doch die Alternative war, die Prinzessin mit dem Prinzen zu verheiraten, so wie es die Targaryens schon seit Jahrhunderten handhabten. Doch auch das widerstrebte der Königin, den dies war gewiss nicht zum Besten ihrer Tochter. Aegon und Helaena hatten sich in etwa so viel zu sagen wie ein Stein und eine Grille. Und ebenso viel hatten sie auch gemeinsam. Nämlich nichts.

»Es wird keine Hochzeit geben«, sagte die Königin kurz angebunden, wenn auch ihr Blick müde war und ein wenig ratlos. Doch der Ser fragte nicht weiter nach. 

Aus Asche zu FeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt