3

282 14 0
                                    

Geschlagene zwanzig Minuten, ließ er mich warten. Kurz ... sein ernst?

"Sorry. War nicht geplant, dich so lange warten zu lassen. Komm, ich bring dich hoch." Ich stapfte etwas genervt hinter ihm her. Als ich das Haus betrat, dachte ich, ich würde ein Palast in Dubai betreten. Wow! Hier konnte man allein im Flur eine große Party machen.

"Hey! Wo warst du? Solltest du nichz Dad bei der Planung helfen? Du warst nicht dort!" Schrie einer plötzlich von der Treppe herunter.
Ein ziemlich großer, Glattgebügelter Typ stand da. Haare perfekt gestylt. Anzug hundertprozentig maßgeschneidert und das Gesicht hätte nicht perfekter sein können. Kein Makel zu erkennen. Nur sein Ausdruck in den Augen gefiel mir nicht. So von oben herrab.

"Beruhig dich. Dafür hat er ja dich. Sonst wüsstest du nichts davon." Diese recht patzige Antwort, schien der andere als herrausfordernd zu betrachten.

"Du hast deine Aufgaben, Julez, die solltest du erfüllen und nicht auf andere abwelzen." Das klang sehr drohend. Mir wurde unwohl und ich wäre am liebsten gegangen.

"Ja, und gerade will ich eine erfüllen. Vater hat diese junge Dame eingeladen. Ich möchte sie zu ihm bringen." Ein abwertender Blick traf mich. Er mussterte mich sorgfältig. Mir gefiel dieser Typ überhaupt nicht.

"Du meinst, du hast sie eingeladen. Was viel Vater mit einem Individuum wie diesem." Dann platzte mir der Kragen. Aber bevor ich was sagen konnte, kam mir dieser Julez zuvor.

"SIE ist ein Gast, hab Respekt und urteile nicht immer so schnell. Du bist nichts besseres." Ich war verblüft über seine Verteidigung meiner Person. Total anständig von ihm. Er hielt mir dann den Arm hin und wollte das ich einhacke.

"Darf ich." Lächelte er. Was für ein Gentleman. Aber ich hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen plötzlich. Als er merkte das ich zögerte, wartete er geduldig.

"Du musst nicht. Wollt nur höflich sein." Er nahm es mir komischerweise nicht übel, dass ich ihn ablehnte. Sein Bruder ging lachend an uns vorbei.

"Nicht mal so eine will dich." Lachte er. Julez blieb ziemlich ruhig. Ihm war wohl egal, was der andere sagte.

Wir blieben in der Ecke eines Flures stehen. Dort sollte ich wieder warten.

"Dieses Mal dauert es nicht so lange versprochen." Zwinkerte Julez. Er klopfte an einer großen Tür und trat dann ein. Nicht mal eine Minute später, bat er mich rein.

"Dad, ich glaube diese Dame wollte zu dir." Mit einem Lächeln verabschiedete er sich und ging. Ich hingegen wollte das er bleibt, er gab mir ein gutes Gefühl. Unsicher und irgendwie fast schon flehend, schaute ich ihn an.

"Julez. Bleibst du." Ich war verwundert warum sein Vater das wollte.

"Ok. Ich dachte ..."

"Bleib einfach mein Sohn. Setzt euch." Ich tat was er sagte. War vollkommen aufgeregt. Was er wohl für einen Job für mich hatte?

"Da du hier bist, hast du dich wohl für den Job entschieden." Er räumte ein paar Sachen weg und lehnte sich mit einem Lächeln zurück.

"Wie würdest du ein eigenes Zimmer, Essen und etwas Taschengeld halten? Mit letzteres meinte ich dein Lohn für den Job den ich dir anbieten will. Deine Ansage, wie du geschickt gekontert hast, mit äußerst stimmigen Argumenten und wie du dich gegen die drei behaupten wolltest, mit einem Mut und Willenstärke, hat mir doch ziemlich imponiert." Kurz hielt er inne, dann beugte er sich ein Stück vor.

"Wie wärs wenn wir uns bei einem Kaffee gemütlich unterhalten liebe ... dürfte ich nach deinen Namen fragen?"

"Esmah ... Sir. Esmah Uddin." Ich war total angespannt und wusste nicht wie ich mich verhalten sollte.

"Indisch? Klingt jedenfalls sehr exotisch." Ich nickte.

"Mein Vater. Ich ... ich bin aber hier geboren." Keine Ahnung warum ich das erwähnte.
Er stand dann auf und wies mich höfflich an, ihm zu folgen. Er blieb kurz stehen und ünerlegte etwas. Dann wandte er sich an Julez.

"Könnten wir kurz alleine reden? Du kannst gern wieder tun, was auch immer du getan hast." Die Worte klangen so, als ob er ihm was vorwerfen wollte. Irgendwie auch enttäuscht. Vielleicht das gleiche, was der andere ansprach.

"Wenn du meinst." Er verstand wohl nicht warum er erst bleiben sollte und dann weggeschickt wurde. Er schenkte mit noch ein kurzes Lächeln und verschwand dann.

-----------------

Beim Kaffee wusste ich dann warum er alleine mit mir reden wollte. Er suchte jemanden, der die drei dazu bringen könnte, ein Vertrag zu unterschreiben. Er hatte drei Söhne und alle drei sollten die Firma übernehmen. Aber nicht mal einer tat dies. Sie waren momentan nur Angestellte und arbeiteten dort gezwungenermaßen. Weil sonst ihr Luxusleben vorbei wäre. Einer von denen scheint sich davon kaum einschüchtern zu lassen. Ayden hieß der jüngste. Ihm wurde schon ein paar mal der Geldhahn abgedreht, aber irgendwie störte ihm das nicht. Nicht nur das, ich sollte versuchen, dass wenigstens einer endlich heiraten. Eine Ehe und Kinder, weitere Erben sollten die Firma in der Familie halten. Julez war der älteste und selbst er hatte immer noch kaum interesse an einer ernsten festen Beziehung. Er würde bald Siebenundzwanzig werden und hatte kaum einer Beziehung die Möglichkeit gegeben zu reifen. Und der dritte, Maik, sollte ein aufreißer sein. Wegen ihm gab es auch schon skandalöse Nachrichten über die Firma und seiner Liebschaften, was ihren Vater gar nicht gefiel.

"Ich weiß, dass ist viel verlangt, aber ich denke ein hübsches Gesicht wie deines könnte vielleicht einiges bewirken. Dazu sind bist du schlagfertig und ziemlich standhaft. Nicht so schnell klein zu kriegen. Bei den Jungs ist das nötig. Ihr Arrangement wird gut belohnt." Er nahm ein Schluck seines Kaffees und räusperte kurz.

"Vielleicht gefällt dir ja auch einer der drei?" Zwinkerte er. Sein ernst? Bin ich überhaupt gut genug? Ein Mädel von der Straße? Ich verschränkte dir Arme und schaute ihn etwas empört an. Aber er lenkte sofort ab.

"Du bekommst für deine Dienste dreihunderttausend Dollar. Und ich helfe dir Fuß zu fassen in deinem neuen Leben. Dafür musst du mir helfen und das an besten bis zum Winter diesen Jahres. Schaffst du es nicht, das sie unterschreiben, musst du gehen. Egal was hier passiert. Du hast dann nie existiert. Und du wirst nur ein Bruchteil des Geldes als Entschädigung für deine Zeit erhalten." Er scheint sehr drastisch zu sein. Entweder ganz oder gar nicht.

Cash - Bezahlte LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt