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Im Auto war er ziemlich ruhig. Ungewohnt ruhig.

"Sorry. Ich ... Ich hätte das nicht tun sollen. Aber irgendwie konnte ich mich nicht zurückhalten." Redete er vom Kuss? Warum entschuldigte er sich? Ich habe ja mitgemacht.

"Es ist ok. Ich glaube das Adrenalin hat ziemlich reingekickt." Schmunzelte ich und wollte, dass er nicht mehr drüber nachdenkt.

"Wirklich. Es ist ok." Bestätigte ich ein zweites mal mit beruhigender Stimme. Mein Lächeln dabei schien ihn tatsächlich zu beruhigen.

"Ich will eins klarstellen. Ich bin sorglos und manchmal echt aufdringlich und unüberlegt, aber kein Aufreißer. Ich mach das nicht bei jeder."

"Du musst dich nicht Rechtfertigen. Du kannst tun was du willst. Ich hätte kein recht irgendwas zu verurteilen. Ich bin nur eine Angestellte, mehr nicht."
Ich senkte den Blick kurz und wollte eigentlich das Thema wechseln, aber er schien noch nicht fertig und wollte sich unbedingt verteidigen. Sich erklären.

"Erst recht dann sollte ich mich zusammenzureißen! Wir kennen uns kaum und ich steck dir die Zunge ..."

"Naaaa! Ist gut. Vergiss es bitte!" Er musste dann schmunzeln, als ich ihn so merkwürdig unterbrach. Daran zu denken, was er mit mir tat, oder hätte getan, war Keine große Hilfe.

"Ok. Ich lass es. Ich will nur nicht, dass du mich im falschen Licht siehst. Ich bin schon merkwürdig genug." Ich musste kichern. Ja, er war tatsächlich außergewöhnlich. So wie die anderen beiden auf ihre Weise auch. Ob ich das jeh schaffe  sie dazu zu bringen zu unterschreiben? Das wird kein leichtes Unterfangen.

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Wir kamen zur Mittagszeit wieder am Haus an. Nolan stand da und schien auf mich gewartet zu haben. Er lief gleich aufs Auto zu und öffnete mir die Tür.

"Willkommen zurück." Begrüßte er mich. Ich stieg mit einem verwunderten Blick aus. Julez tat das gleiche und lehnte sich neben mir ans Auto.

"Ist was?" Meine Neugier war zu groß und somit fragte ich nach.

"In der Tat. Wir haben gestern den Vertrag vergessen. Und Sir Cooper dachte heute Morgen auch nicht mehr dran. Daher habe ich darauf hingewiesen. Er hat schon unterschrieben, er möchte das ich ihnen den Vertrag gebe, damit sie das selbe tun können." Gut, wollte eh bleiben, deswegen stimmte ich zu.

"Dann her damit, wenn es DIR so wichtig ist." Ich habe es mit absicht etwas zickiger gesagt. Dem Vorsitzenden schien es nicht so wichtig zu sein. Aber Nolan ...? Vielleicht liegt das auch an seiner steifen Art, die er an sich hatte.

"Es hat nichts mit dir zu tun. Ich möchte einfach dass alles seine Richtigkeit hat. Der Vorsitzende hat viel zu tun und deswegen hat er mich, damit ich mich um Dinge kümmere die er vergisst, oder nicht erledigen kann."

"Oder er ist einfach lockerer und hat keinen Stock im Hintern wie du." Dabei streckte ich ihm frech die Zunge raus. Irgendwie schien ihm das nicht zu stören, im Gegenteil, er fand es noch belustigend. Auch Julez hörte ich leise lachen.

"Dann los Mr Obersekretär." Ich verabschiedete mich von Julez, dieser wollte warten. Ich lächelte dankbar und wandte mich dann an Nolan. Mit breitem Grinsen lief ich vor. Julez beobachtete uns schmunzelnd. Nolan schien nicht zu wollen, dass ich selbst die Tür öffnete und wurde plötzlich etwas schneller im Gang.

"Ich bin doch nur Angestellte, ich kann das selbst."

"Angestellte ja, aber eine besondere. Denke bitte immer daran. Er vergisst öfter Dinge. Der Vorsitzende ist lockerer das ist auch korrekt, aber nur weil er mir vertraut, dass ich an all das denke, woran er nicht denkt. Bitte nimm das nicht als persönlichen Angriff. Ich freue mich ein Mädel wie dich hier haben zu dürfen. Etwas frischer Wind ist immer gut. Aber ..."

"... Nur wenn alles auf Papier festgehalten wird. Stimmt's? Ist ok. Ich wollte dich nur Ärgern." Setzte ich seinen Satz fort. Natürlich sind Verträge wichtig. Und ich bin ja im Grunde auch nur Angestellte. Eine stinknormale, die Papiere unterschreiben muss wie jeder andere.

Ich erledigte schnell worum mich Nolan gebeten hatte und wollte zurück zu Julez. Als ich die Tür öffnete, sah ich das er telefonierte. Er war vorne auf der Motorhaube gesessen und bekam nicht mit, dass ich wieder da war. Ich hörte dann ein paar Worte mit. Er schien mit einer Frau zu telefonieren.

"Wie oft noch. Ich mach das schon. Wenn du willst treffen wir uns halt heute Abend zum essen." Kurz hielt er inne und lauschte, was die Frau zu sagen hatte.

"Du bist immer so anstrengend Mädel. Ich sagte ja, können wir heute Abend machen. Und hör auf Dad damit reinzuziehen, was er meinte und sagte interessiert mich nicht." Als ich plötzlich wieder antwortete lachte er kurz und schüttelte den Kopf. Er drehte sich und wollte gerade ins Auto einsteigen, als er mich sah.

"Du musst mal übers Knie gelegt werden. Warte, dann versuch ich ..." Genau in dem Moment entdeckte er mich und stoppte mitten im Satz.

"Hey. Ich ... Ich muss noch mal weg. Was erledigen wegen der Firma." Irgendwie konnte ich das nicht glauben.

"Sicher. Und hättest mich einfach stehen gelassen, ohne was zu sagen?!" Er wusste kurz nicht was er sagen sollte und starrte mich nur an.

"Hey. Sorry. Ich bin nur Angestellte. Ich habe kein Recht dazu ... ich meine ... viel Spaß mit deiner Freundin." Ich lief schnell wieder ins Haus. Ich musste mich zusammenzureißen. Immerhin kann er tun was er will.

"Gott! Warum stört mich das so?" Dachte ich laut. Ich hatte kein Grund eifersüchtig zu sein. Aber er wollte warten und wäre einfach ohne ein Wort gefahren. Und das es für die Firma ist, kaufte ich ihm nicht ab. Ich hörte das Auto wie es gestartet wurde und wollte nachsehen. Als ich die Tür öffnete, stand er direkt vor mir.

"Du kommst mit. Ich will das du mir glaubst und vertrauen kannst. Isabella ist eine langwierige Freundin der Familie. Alles andere erkläre ich dir im Auto. Ok?" Ich drehte um, aber ich konnte diesmal nicht davon laufen. Er packte mich und hob mich hoch.

"Keine Wiederworte!" Er trug mich zum Auto. Ihm schien wirklich wichtig zu sein, was ich von ihm denke. Aber warum wäre er ohne ein Wort gefahren?

Cash - Bezahlte LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt