Trotz des Vorfalls wurde der die Zeit sehr lustig und enspannt. Luna wurde dann doch irgendwann neugierig. Warum ich mit Ayden im Grunde vor ihren Augen schluss gemacht hatte. Aber das war eh keine wirkliche Beziehung. Ich erklärte ihr, dass unsere Beziehung auf Angst vor Verlust und dem Alleinsein aufbaute. Auf falsche Hoffnungen und Gefühle, die uns trügten. Wir hatten im Grunde viel gemeinsam und doch hat es nicht gepasst. Wir klammerten aneinander, ohne wirklich nachzudenken. Diese tiefe Freundschaft blieb und hält uns trotz allem zusammen. Wir sind tief, seelisch verbunden. Das war das was ich sah, als er mir so intensiv in die Augen blickte. Keine Liebe. Irgendwie schon, aber anders. Besonders. Er hat mir viel gelehrt und beigebracht, so wie ich wahrscheinlich ihm auch. Wir waren einfach zwei halbe verlorene Seelen, die zu einer ganzen wurden. Deswegen war ich auch so unsicher, als er mich fragte wegen heiraten. Und bei Julez mir das egal war.
Und dann Schertze ich.
"Naja, und er sieht verdammt heiß aus. Wie soll man da nein sagen. Er und sein Bad Boy getue. Kann schon anziehend sein." Leider war er es auch. Ich hätte zugern Julez als erstes gespürt, was auch passiert wäre, wenn ich nicht halb ertrunken wäre und er nicht seine Gefühle unterdrückt hätte nur damit ich bei Ayden geblieben wäre. Sie kicherte und schaute zu Ayden rüber, der neue Trinks mit Julez holte.
"Oh ja. Sehr sogar. Danke." Das letzte Wort sagte sie mit sehr viel nachdruck, das ich es ja hörte.
"Wirklich! Du hast im Grunde geholfen. Nach drei Jahren, konnte ich ihm endlich zeigen was ich fühlte. Und ich hätte nie gedacht, dass er im Grunde auch auf mich stand. Aber leider war er sich wohl selbst im Weg." Auf jemanden stehen und lieben, war ein Unterschied dachte ich erst, schüttelte den Gedanken dann ab. Weil ich keine Zweifel hegen wollte, ob das doch so eine gute Idee mit den beiden war. Immerhin bekam er einfach das was er wollte. Ob das so hilfreich wäre? Er hat sich zwar gebessert und kann endlich auf andere zugehen, aber ob das anhält?
"Gott ist das alles verwirrend." Sprudelte es aus mir heraus. Und ich dachte daran wie Ayden mir den Kopf verdrehte. Ich rutschte dabei in den Stuhl und legte mein Kopf nach hinten um an die Decke zu schauen. War es wirklich richtig was ich tat? Mit ihm und jetzt Julez?
"Was war verwirrend?" Erklang Julez Stimme.
"Dein Bruder." Dabei zeigte ich auf Ayden. Dieser war sich in dem Moment keiner Schuld bewusst. Schaute mich fragend an.
"Ach vergesst es. Gib mir meinen Trink." Ich war in dem Moment schon leicht beschwipst, deswegen redete ich so viel. War auch etwas frustriert und wusste nicht wirklich warum.
"Solltest du wirklich noch was trinken?" Ayden wollte das Glas wegnehmen, aber ich leerte es ziemlich schnell hinter. Es war fast leer als ich absetzte. Ich tat dies, damit sie mir das nicht verbieten konnten, aber Julez schaffte es dann doch mir das Glas zu entwenden.
"Ok. Glas drei war wohl doch ein Fehler. Grenze nicht erkannt kleines. Und dich gleich noch eingesaut." Ich schaute an mir runter und wollte tatsächlich das Kleid öffnen.
"Dann mach ich es halt sauber." Murmelte ich. Julez hielt mich auf, damit ich mich nicht tatsächlich vor allen entkleide.
"Ich will an den Strand!" Völlig aus den Kontext gerissen kam diese Forderung.
"Wie kommst du ... ich frag gar nicht. Aber in deinem Zustand nicht wirklich gut."
"Bitte." Ich zog Julez zu mir runter und legte meine Arme um ihn.
"Ich will es beenden. Im Wasser. Zeig mir wie man ... schwimmt." Hauchte ich erregt.
"Auf schwimmen hätte ich auch Bock. Etwas Abkühlung schadet sicher nicht." Gut das sie nicht wusste, was ich meinte und zustimmte. Ayden war genauso wenig begeistert wie Julez, wollten aber Luna wohl nicht erklären was ich meinte.
"Strand ja, schwimmen Nein!" War Julez Bedingung.
"Warum? Was ist dabei?"
"Unter Alkohol kein schwimmen." Julez beantwortete ihre Frage nicht zu ihrer Zufriedenheit, denn sie schien noch mal Fragen zu wollen. Ayden drehte sie zu sich und erfasste ihr Kinn. Sein Blick reichte wohl um sie ruhig zu stellen.
"Ihr seid voll die Spielverderber! Gönnt uns Mädels doch!" Ich wurde ihnen wohl zu laut, da uns alle anstarrten. Julez schnaufte etwas genervt.
"Das schuldest du mir. Du hast lang genug mit mir gespielt. Warum hast du ..." Er schnappte mich und wies Ayden an ihn zu folgen. Er schleppte mich durch die Bar nach draußen.
"Fahrt ihr vor. Wir treffen uns am Strand. Da wo wir letztens waren."
"Julez. Solltest du sie nicht lieber Heim bringen?"
"Du hast gar nichts mehr zu sagen! Wegen dir sitzt ich in dem Schlamassel. Wenn du nicht in meine Seele ... dort ... da rein ..." kurz musste ich Luft holen.
"Dort reingeblickt hättest, wäre ich wahrscheinlich schon längst weg!" Ich stützte mich an der Wand ab und hätte heulen können. Julez war vom letzten Satz etwas gefrustet. Da ich in dem Moment nicht an ihn dachte.
"Warum habt ihr das so kompliziert gemacht? Mich verwirrt ... ich habe das Gefühl was falsch gemacht zu haben. Ich hab dich rangelassen, obwohl ich so unsicher war und teils immer noch bin! Wieso hast du das mitgemacht und mich ausgenutzt? Ich bereue ..." Julez hielt mir dann den Mund zu.
"Sie sollte einfach etwas frische Luft schnappen. Ich mach das schon. Fahrt." Ayden schien etwas getroffen von meinen Worten. Aber sie klangen härter als gemeint. Er war nie ein Fehler. Und sicher hat er mich auch nie ausgenutzt, aber einiges bereute ich tatsächlich gesagt oder getan zu haben. Die Euphorie und das klammern hat mich, uns ... Dinge tun lassen, die nicht hätten passieren dürfen. Es hätte einen anderen Weg geben sollen, ihn endlich diese Freiheit zu geben.
Ayden blieb kurz etwas betrübt stehen. Rührte sich nicht. Auch Luna konnte ihn nicht erreichen. Wir starrten uns beide einfach nur an. Ich glaubte sogar, dass er die gleiche Frage wie ich in den Moment im Kopf hatte. Was war und ist das nur zwischen uns? Denn, obwohl ich einiges bereute, würde ich nichts davon miesen wollen. Und vorallem würde ich nie ohne ihn sein wollen. Ich rannte, so gut es ging auf ihn zu und tatsächlich lächelte er plötzlich. Als würde er meine Gedanken verstehen. Ich stolperte ihn in seine Arme und wollte am liebsten gar nicht mehr los lassen. Julez und Luna standen einfach daneben. Vollkommen perplex.
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Cash - Bezahlte Liebe
RomanceLeseempfehlung ab 🔞! Esmah ist ein Mädchen, dass von einem armen Elternhaus kommt und nichts als das kennt. Leider war die Armut nicht das Ende, denn als ihre Familie auf tragische Weiße ums Leben kam, war sie alleine und konnte sich nicht mal mehr...