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"Also ..." fing er an.

"Sie ist die Tochter von einem unserer größten Kunden. Dad wollte mich auch schon mit ihr verkuppeln. Aber sie ist mir zu Vorlaut und Dominant. Sie ist sowas wie die rechte Hand von ihrem Vater. Da Dad jetzt absagte, schlug er mich vor, wegen einem Treffen. Dinge klären wegen der Firma. Dass war sicher wieder geplant von dem alten, damit ich mit Bella essen gehe."

"Also bin ich nur dabei um dir diese unerwünschte Frau vom Leib zu halten?" Ich fand das alles mehr als nervig und ziemlich fragwürdig. Ich wollte da nicht mit reingezogen werden.

"Erst abhauen wollen, dann mich benutzen um andere Weiber zu verkraulen oder zu provozieren. Gehört wohl zu meinem Job." Er merkte das ich extrem angepisst war und seufzte hörbar.

"Ich will ... Nein. Ich würde dich nie benutzen. Du verstehst das falsch. Und ja, mit dem einfach wegfahren wollen war vielleicht nicht nett. Aber langsam müsste dir aufgefallen sein, dass ich oft nicht nachdenke, wenn ich was tu." Ja, stimmt. Er macht was er und wann er will.

"Nimm nie etwas persönlich, wenn ich was tu, was dich verärgert oder gar verletzt, bitte sag es mir und hau nicht einfach ab." Fügte er hinzu.

"Das solltest du dir auch merken. Sag nächstes mal bescheid, bevor du verschwinden willst, dann hätte ich sicher anders reagiert." Er grinste plötzlich so dämlich.

"Hättest du?" Was sollte jetzt die Frage und dazu das dämliche Grinsen? Irgendwie verwirrt schaute ich erst gerade aus um zu ünerlegen was er meinte, dann fragend zu ihm.

"Dich stört was ganz anderes. Aber keine Sorge, momentan bin ich nicht an anderen interessiert." Ich verstand immer noch nicht ganz was er wollte. Das ich sichtlich irritiert war von seinen Worten brachte ihn zum lachen.

"Du bist echt süß." Konnte er mich mal aufklären? Ich fühlte mich in dem Moment voll verarscht.

"Nee, verwirrt. Das bin ich. Kannst du mal Klartext reden?"

"Nö. Ich mag es, dich zu verwirren.  Es ist süß, dass du nichts raffst." Sehr nett. Ich lehnte mich dann schmollend zurück und sprach kein Ton mehr mit ihm.

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Wir fuhren zu einem sehr Edlen Restaurant. Ich war nicht gerade dafür geeignet gekleidet. Hätte er was gesagt, hätte ich mich noch umgezogen. Aber er schien genrell sehr spontan zu sein. Nichts nach Plan. Immer leben zum nächsten Moment.

"Julez!" Eine Blondine wank ihm zu. Ich blieb im Hintergrund, aber er bemerkte, dass ich mich förmlich hinter ihm versteckte und nahm mich an die Hand. Lächelte mir sanft entgegen. Der Blick von der Blondine wurde etwas düster. Sie schien nicht erfreut dass er eine andere dabei hatte.

"Hi. Ich habe nicht viel Zeit. Können wir das schneller über die Bühne bringen als geplant?" Sie verschränkte die Arme und mussterte mich. Dann setzte sie ein falsches Lächeln auf.

"Du weißt das dass ein Privates Meeting ist. Ein Geschäftliches Treffen. Da hat eine Außenstehende nichts zu suchen."

Sie ist eine gute Freundin. Und ich vertrau ihr. Sie darf also sicher bleiben." Ihre falsche Freundlichkeit verschwand schnell und ihr düsterer Blick kam wieder.

"Sollte ich nicht auch zustimmen, wenn jemand solchen Treffen beiwohnt?"

"Sie hat recht. Ich bin nur eine Angestellte. Wäre es nicht ..." Er schien ziemlich enttäuscht. Der Blick den er mir zu warf ließ mich verstummen. Aber dann nahm ich meinen Mut zusammen und tat das was er sagte.

"Ich ... ich bin gern in deiner Nähe, aber nicht so. Ich will niemanden auf die Füße treten. Du sagtest doch, ich soll sagen wenn was stört und gerade fühle ich mich unwohl." Ich hoffte, er würde es verstehen. Ich blickte ihn fast schon flehend an. Dann wurde sein Blick wieder weich. Irgendwie gar beeindruckt. Er strich mir sanft über die Wange und nickte.

"Wenn es ok ist, ruf ich mal zuhause an, jemand soll dich holen. Und später hol ich dich wieder ab. Ich möchte dir noch was kaufen. Was wichtiges, dass du immer erreichbar bist." Wieder verstand ich nicht ganz. War aber dankbar, dass er versuchte auf mich einzugehen und nicht sein Willen durchsetzten wollte. Ich sah ihr beklopptes Grinsen. Als hätte sie gewonnen.

Er telefonierte dann kurz und wollte zusammen mit mir warten, aber ich wollte das er rein geht. Ich könnte alleine warten. Er umarmte mich herzlich, schien aber nicht begeistert. Sie wollte sich einharken, aber er zog den Arm weg. Er war wirklich kein bisschen von ihr angetan.

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Als ich wartete, fragte ich mich was da so lange dauerte. Als ich dann ein Motorrad hörte, wie es auf mich zu schnellte, war ich etwas geschockt und sprang ein Stück zur Seite. Wollte schon meckern, aber als er den Helm abnahm, erkannte ich, wer das eigentlich war.

"Ayden?! Ich dachte eher Nolan oder einer der anderen würde mich abholen."

"Enttäuscht? Kann wieder fahren." Um Gottes willen! Niemals! Ich war sogar erfreut und total aufgeregt. Ich saß noch nie auf einem Bike.

"Nein, nein! Ich meine ... hätte es nur nicht erwartet." Ich wusste nicht wie ich das sagen sollte. Er war ja nie da und wenn redete er auch nicht mit mir. Beziehungsweise kaum.

"Darf ich trotzdem wissen wie es dazu kam? Bin einfach erstaunt, da ich dachte, du willst mit mir eher nichts zu tun haben."

"Vielleicht." Wieder keine richtige Antwort, aber ich sah ihn kurz schmunzeln. Auch wenn es nur für Sekunden war. Er machte sich wohl lustig über mich.

"Du nervst mit deinen Antworten!" Ich wollte ihn gegen den Arm hauen, aber er wehrte ab und ich fiel ihm förmlich in die Arme, weil er mich dabei zu sich zog.

"Steig einfach auf." Er hielt mir dann sein Helm hin. Ich nahm ihn und tat was er wollte. Als er merkte, dass ich ein halt am Bike suchte, nahm er meine Hände und legte sie um sich.

"Festhalten." Das ich so dicht an ihn gedrückt war, ließ mein Herz fast in die Hose rutschen. Er roch so unglaublich gut. Leicht nach Moschus und Zitrone. Irgendwie anziehender Duft. Ich inhalierte ihn förmlich. Als er dann losfuhr und es ein ruck gab, krallte ich mich plötzlich an ihm fest. Hätte fast einen Schrei von mir gegeben, konnte diesen aber unterdrücken. Wäre sonst peinlich geworden.

Cash - Bezahlte LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt