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Er legte eine Hand neben mir an das Metall und versuchte mir in die Augen zu schauen. Ich erblickte dann eine Narbe an seiner Augenbraue, die bis übers Auge zu gehen schien. Ohne nachzudenken wollte ich sie berühren. Das war aber nicht die einzige. Da ich ihm nur im Dunklen sah, oder er meinen Blicken auswich, konnte ich ihn mir nie genau anschauen. In dem Moment schon. Er war unglaublich schön. Die Naben ließen ihn sexy wirken.

Als ich die Hand hob, hielt er sie fest. Klar war das zu viel. Ich überschritt damit Grenzen.

"Sorry. Aber du ... warum ist sie mir gestern noch nicht aufgefallen?" Dachte ich laut. Da er bei unserer ersten Begegnung mir in die Augen sah. Aber es ging alles so verdammt schnell. Ich befreite mich von seinen Griff und legte die Hand auf seine Brust. Sein Herz schlug schneller als es sollte. Er beugte sich plötzlich auch ein Stück zu mir runter. Aber dann entfernte er sich eine Sekunde auf die andere von mir. Warum tat er das? Ich habe immer das Gefühl was falsch zu machen.

"Ayden? Hab ich dich verärgert?"

"Tust du doch die ganze Zeit." Aber er musste dabei lächeln. Er lehnte sich gegen das Auto was dort stand und schaute zu Boden. Irgendwie verstand ich ihn nicht. Ich schritt wieder auf ihn zu. Da er sich immer so weit von mir entfernte.

"Du bist echt merkwürdig." Ups. Schon wieder laut gedacht. Verdammt!

"Weiß ich schon." Das klang dann eher genervt. Als ob er das ständig hören würde.

"So war das nicht gemeint! Auf eine gute Art. Du bist wohl eine Herrausforderungen. Das macht dich interessant." Warum sagte ich das?

"Willst du den eine?" Wie sollte ich da antworten. Aber das war klar das so eine Frage kam. Bei meinem dämlichen Satz. Er brachte mich dazu, frei zu reden.

"Ich weiß nicht, kommt auf dich an. Willst du denn eine sein?" Oh man, was taten wir beide nur?!

"Kommt drauf an für was." Inwiefern meinte er das? Ob ich nur das eine will, oder wie?

"Mmh. Für was ... wieder kommt es ... ok, kommt es AUCH auf dich an. Du scheinst ja selbst nicht zu wissen was du willst."

"Du wohl auch nicht. Oder reicht dir mein Bruder einfach nicht?" Ups. Weiß er was? Und wenn ja, was genau? Das klang auch voll eifersüchtig.

"Ah! Bist du eifersüchtig?" Musste ich das echt laut fragen. Er schmunzelte Kopfschüttelnd.

"Ich find ihn nett. Aber da läuft nichts. Wenn du ihn kennen würdest, wüsstest du, wie er sein kann. Ich habe oft nicht mal eine Chance nein zu sagen ... und ... Naja, er kann ziemlich einnehmend sein. Ich meine ..."

"Warum die Rechtfertigung? Schlechtes Gewissen?" Plötzlich war ich sprachlos. Nicht wirklich. Aber irgendwie war es schon komisch. Julez behandelte mich von Anfang an, als sei ich sein Eigentum. Und ich ließ es zu.

"Woher weißt du eigentlich ... er redet mit dir. Über uns. Hat er dir alles gesagt, oder nur was du hören sollst?"

"Du wirkst sauer." Ja, irgendwie wurde ich das auch. Wurde von Julez seit zwei Tagen durch die Gegend geschleppt. Soll jetzt auch auf ihn warten und er benimmt sich, als sei ich seine Freundin.

"Er nimmt mich vollkommen ein, ohne das ich mich auf andere Dinge als auf ihn konzentrieren konnte." Die letzten Sätze dachte ich wieder laut und sagte es eher zu mir selbst.

"Jupp. Wenn ihm was gefällt ..."

"Gefällt? Er kennt mich doch gar nicht. Ich würde ja sagen oberflächlich, aber ... nicht mal das kann ich bieten. Was will er also?" Er strich sich durchs Haar und schien keinerlei Antwort darauf geben zu wollen. Aber dann musste er Grinsen und versuchte sich dies zu verkneifen.

"Was? Lachst du mich etwa aus?"

"Am Brunnen hast du wohl gewusst wie du auf Männer wirkst." Das schien ihm dann peinlich zu sein. Er strich sich abermals durchs Haar und wollte wieder abhauen, aber nicht mit mir.

"Vergiss es mein hübscher! Du bleibst!" Er schien plötzlich erregt. Was war los? Ich schaffte es ihn sogar ein Stück von der Tür weg zu schieben.

"Du bist echt nervig." Aber das schien er nicht böse zu meinen. Er sagte dies irgendwie sanft. Fast schon gehaucht. Aber immer noch konnte er mir nicht in die Augen sehen. Ich rutschte mit den Händen höher. Über sein Brustkorb. Er war kräftig und sein Herz klopfte gegen diesen. Er wollte gerade wieder Gegenwind geben und ließ sich nicht mehr bewegen, ich merkte, dass seine Hand mich berühren wollte, aber dann hörten wir ein Räuspern.

"Störe ich?" Julez. Oh man. Warum ausgerechnet jetzt.

"Wollen wir fahren kleines?" Ich wollte nicken. Starrte aber unentwegt Ayden an.

"Geh schon. Wir sehen uns sicher später." Ich schenkte ihm ein Lächeln und ging zu Julez. An den hatte ich einige Fragen! Und er sollte ja nicht versuchen einer auszuweichen.

"Wir beide reden, sonst fahr ich nicht mit." Das brachte ihn dazu zurück zu Garage zu gucken.

"Er hat nichts damit zu tun. Sondern du allein bist das Thema. Oder besser Wir." Geheuer schien ihm das nicht. Aber da musste er jetzt durch.

"Beziehung zu deinem Bruder, warum holte ER mich und worüber redet ihr? Er weiß anscheinend gut bescheid. Aber er ist leider nicht so redseelig wie du. Oder ist genau das, was dir zusagt? Dass er eh nicht reden wird?" Er wurde vollkommen überrumpelt und schien erstmal sprachlos.

"Warte, warte ... eine nach der anderen. Ich erkläre dir gern alles. Aber du klingst sauer und ich wüsste gern warum." Das wüsste ich auch gern. Da ich kein Grund hatte, oder?


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