Nachdem er mir den Vorschlag unterbreitete, wusste ich nicht, ob ich echt drei Männer dazu bringen konnte zu tun was ich bzw er verlangte. Wenn er es als Vater nicht schaffte, wie sollte ich als fremde es hinbekommen und dazu noch eine von meinem Stand. Maik würde mich wohl niemals akzeptieren und auf mich hören.
"Ich glaube nicht, dass ich dafür geeignet bin. Vorallem Maik ... er ... scheint was gegen Menschen meines standes zu haben." Er lachte.
"Dich bekommen wir schon auf seine Stufe. Du weißt gar nicht was Kleidung ausmacht. Und dazu bist du hübsch. Der denkt oft mit dem Schwanz, verzeih meine Wortwahl, aber vielleicht hilft es, dass eine Frau wie du ihn bittest. Gerne schicke ich dich mit Nolan Kleidung kaufen. Er ist mein engster Angestellter. Fast schon wie ein Sohn. Er wird dir sicher gern helfen. Wenn du zusagst. Ein Versuch wäre es wert. So eine wie dich trifft man nicht alle Tage. Soein seltenes Goldstück, muss man nur schleifen damit es glänzt." Irgendwie schmeichelte es mir schon was er sagte. Und ich könnte ja gehen wann ich wollte. Und würde dafür noch bezahlt. Ein Dach über den Kopf wäre mal wieder eine schöne Abwechslung.
"Na gut. Ich versuche es. Auch wenn es ihr Geld verschwenden wird. Da ich nicht an den Erfolg glaube." Er hingegen schien ziemlich das Gegenteil zu denken. Sah sehr überzeugt aus, dass es was wird. Er grinste die ganze Zeit. Als hätte er schon gewonnen.
"Dann folge mir bitte. Ich bring dich zu Nolan. Und ich bitte dich, sag den Jungs das nicht. Du bist eine Aushilfe. Eine Unterstützung für die Jungs. Du passt einfach auf, dass sie ihren Job richtig machen." Zwinkerte er.
"Darf ich." Er hielt mir die Hand hin und wollte mit beim aufstehen helfen, wie ein Gentleman. Ich nahm seine Freundlichkeit an.
"Hier entlang die Dame." Lächelte er und führte mich durch das Haus.
"Er hatte gerade Pause und müsste ... ah, da ist er ja. Nolan!" Ein blonder Kerl mit strahlend blauen Augen drehte sich zu uns um. Er hatte eine stämmige Statur und stand höchst gerade, gar steif da. Er knöpfte sein Jackett zu und verbeugte sich kurz.
"Sie wünschen Sir?"
"Unsere neue Mitbewohnerin möchte dich kennenlernen. Nolan, dass ist Esmah." Ich streckte zaghaft die Hand nach ihm aus. Er nahm diese mit einer kleinen Verbeugung und hauchte mir einen Kuss auf den Handrücken. Mir war das irgendwie unangenehm.
"Freut mich Miss ..."
"Nein, einfach Esmah." Er schaute seinen Chef an um wohl zu fragen ob das in Ordnung ginge. Er nickte als Antwort.
"Es freut mich sie kennenzulernen Esmah. Ich hoffe sie werden sich in unserem Hause wohlfühlen."
"Ich hab zu tun. Kümmerst du dich weiter um sie? Sie braucht ein paar neue Kleider und zeig ihr bitte ihr Zimmer. Tu was nötig ist, damit sie sich wohlfühlt. Und Esmah, der Vertrag für dich, wird heute abend unterschrieben, wenn du wirklich bleiben willst. Guten Tag." Er verabschiedete sich und ging. Mir war irgendwie mulmig zu Mute. Ich traute mich kaum Nolan in die Augen zu sehen.
"Wollen sie gleich los? Oder erst mal in ihr Zimmer? Wo ist ihr Gepäck? Ich meine ..."
"Hab keines. Nur das hier. Mr Cooper hat mich wortwörtlich von der Straße aufgelesen." Gab ich etwas beschämt zu.
"Dann sollten wir keine Zeit verschwenden. Wenn ich bitten darf." Er wollte das ich vorgehe. Mit einem Handzeig und leichte Verbeugung.
"Bitte. Du musst nicht ... ich meine ... ich bin nicht ..." Ich wusste nicht wie ich das sagen sollte ohne undankbar zu erscheinen.
"Sie sind wie jeder andere in diesem Haus. Mit Respekt zu behandeln. Ein Ehrengast. Vorallem wenn der Chef sie persönlich einlud." Er lächelte. Schien aber zu versuchen Haltung zu bewahren. Ich fand das etwas übertrieben, wollte aber nichts sagen, da es mir nicht zustand.
Draußen trafen wir wieder Julez. Er schien auf irgendwen, oder irgendwas gewartet zu haben.
Er war lässig an der weißen Mauer gelehnt, die die Treppe umrandete. Kopf in den Nacken und genoss die Sonne die jetzt zur Mittagszeit die Luft erwärmte."Und?" Ich schaute mich um. Meinte er mich?
"Ja, die Frage ging an dich kleines. Hast du den Job? Was immer das auch ist." Ich nickte nur.
"Darf ich denn nicht wissen was?"
"Entschuldige. Natürlich. Ich wäre sowas wie eure Unterstützung." Räusperte ich verlegen.
"Du meinst unsere Gouvernante. Du sollst wohl kontrollieren was hier abgeht und was wir tun." Er zog einen Mundwinkel in die höhe und verschränkte die Arme.
"Nein! Nein ... ich ... soll euch nur unterstützen."
"Sicher sollst du das." Kam es Sarkastisch aus seinem Munde.
"Gut. Frau Gouvernante, dann unterstützen sie mich, in dem ich mitkommen darf. Du wolltest doch gerade weg, zusammen mit Nolan. Wohin geht es?"
"Die Dame braucht Kleidung." Antworte Nolan für mich.
"Kleidung? Hast du nichts dabei? Oder Gepäck was wir holen könnten? Wo wohnst du eigentlich?" So viele Fragen worauf die Antworten mir unangenehm waren.
"Nichts und Nirgends beschreibt es ganz gut." Er verstand wohl nicht was ich meinte.
"Straße. Daher komme ich. Ein brannt, nahm mir alles. Daher ..." Er konnte wohl nicht glauben was er hörte.
"Alles? Was ist mit Familie?"
Mein Gesicht sagte alles. Meine Augen fingen an glasig zu werden. Mein Blick senkte sich."Dann gehen wir erstmal essen. Ich lad dich ein." Ich schaute zu Nolan. Was war mit ihm?
"Sir? Ich soll ..."
"Nichts sollst du. Du bist auch eingeladen. Komm schon und höre auf mit dem Sir. Fängt das schon wieder an?" Nolan schmunzelte leicht.
"Na gut. Wie du wünscht Julez. Ich fahre aber." Und darauf bestand Nolan auch.
"Kann ich ... ein Stück laufen. Bitte." Sie fragten nicht warum. Akzeptieren es und nickten zustimmend.
"Ich lauf mit. Nolan holt uns vorne ab, ok?" Gesagt getan. Ich brauchte die frische Luft. Es war so viel passiert, dass wollte ich beim laufen verarbeiten.
Als wir auf den Weg waren, fuhr uns ein Bike entgegen. Da saß jemand ohne Helm drauf, nur mit Sonnenbrille. Wie Zeitlupe kam mir der Moment vor. Er schien mich anzuschauen und ich tat ihm gleich. Konnte meine Augen nicht von ihn nehmen. Dieser wohl genauso wenig und fuhr fast Nolan ins Auto, der gerade von oben kam. Er bremste scharf und fiel vom Bike, da es nicht mehr halten konnte. Verdammt! Hoffentlich geht es ihm gut.
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Cash - Bezahlte Liebe
RomanceLeseempfehlung ab 🔞! Esmah ist ein Mädchen, dass von einem armen Elternhaus kommt und nichts als das kennt. Leider war die Armut nicht das Ende, denn als ihre Familie auf tragische Weiße ums Leben kam, war sie alleine und konnte sich nicht mal mehr...