6

231 13 0
                                    

Er erklärte, dass wir meinen neuen Job feiern wollten. Etwas essen und dann Kleidung kaufen wollten, aber die Leute hier mich nicht wirklich nett behandelten.

"Du armes Ding. Verzeih, falsche Wortwahl. Ich meinte das anders als es klang. Dann werden wir uns mal was zu essen besorgen. Darf ich den hier mal ausleihen? Und iht könnt euch schon mal unsehen. Ich werde schließen, damit ihr eure Ruhe habt." Ich fand das zu viel. Er konnte nicht meinetwegen schließen.

"Das ist nicht nötig. Ich brauche auch nicht ..."

"Keine Wiederworte! Genieße es. Tob dich aus. Bis später!" Er hakte sich bei Nolan ein und beide verließen den Laden. Nun war ich vollkommen alleine mit Julez. Das machte mich extrem nervös und ich wusste nicht mal warum.

"Also, was magst du so an Kleidung? Er hat eigentlich so gut wie alles. Röcke, Kleider, Leggings. Vielleicht magst du lieber Jeans? Oder soll ich mal schauen." Ich wusste nicht genau. Ich zog einfach an was da war. Also hatte ich nie vorlieben. Aber ich wollte schon immer mehr Mädchen sein. Mal ein Kleid, oder schöne Bluse.

"Vielleicht mehr ... ich meine, ich hatte noch nie ein Kleid."

"Das müssen wir dann dringend ändern." Wieder zog er mich hinter sich her. Wir blieben zwischen lauter Kleider stehen.

"Wie wärs mit dem?" Er hielt mir ein dunkelgrünes hin das ein leichtes Blumenmuster hatte. Sehr Süß. Leicht verspielt und trotzdem nicht zu aufdringlich. Das nahm ich zögerlich mit dankbaren Blick an. Dann sah ich ein zartes Rosa, was fast weiß wurde mit leichter Spitze. Vorsicht schlich ich mich zu dem. Berührte es. Es war so weich. Ich kannte nur alte kratzige Sachen.

"Du wirst sicher bezaubern darin aussehen." Flüsterte er mir Julez ins Ohr. Aber ich empfand mich als unwürdig für solche Kleider. Irgendwie kamen mir die Tränen. Ich konnte es kaum aufhalten. Schluchzte ein paar mal und holte tief Luft.

"Ich kann nicht ... ich ... Das ist nichts was ich verdient hätte. Guck mich an. Ich ..."

"Das tu ich. Du hast sowas genauso verdient wie andere auch. Und mehr als manch anderer. Nimm an, was wir dir anbieten wollen." Er griff an mir vorbei und nahm das helle rosande Kleid und hielt es vor mich. Er drehte sich mit mir so, dass ich vor einem Spigel stand. Ich sah mein sprödes Haar. Ein lebloser Blich und eine Haut, die voller Narben war. Was sah er bloß in mir?

"Komm, zieh sie an." Ich hatte keine vernünftige und vorallem saubere Unterwäsche an. Mir war das mega peinlich.

"Ich ... könnte ich ... ich meine ... ich fühl mich schmutzig. Ich würde das Kleid nur beschmutzten." Er lächelte.

"Louise hat hier auch ein Badezimmer mit Dusche. Nichts Luxuriöses, aber immerhin warmes Wasser. Und wenn du fertig bist, kannst du dich gern auch neben an umziehen." Ich nickte, auch wenn mir unwohl war. Er tat so viel für mich. Obwohl er mich nicht kannte. So sorglos und unglaublich selbstlos.

--------------

Herrlich, wie sich das warme Wasser auf mich ergoss. So eine Dusche hatte ich lange nicht mehr. Normalerweise bade ich am Strand, oder in den Nebengewässern. Seife klaute ich oft irgendwo. Mir war wichtig, gesund zu bleiben. Und waschen gehörte dazu. Leider vergaß er, dass hier kein Handtuch war. Was sollte ich tun? Ich nahm mein alten Pulli und hielt ihn vor mich. Schaute wo Julez ist. Als ich ihn nicht erblickte, ging ich ein schritt weiter vor um um die Ecke zu schauen.

"Suchst du was?" Verdammt! Wieso musste er hinter mir auftauchen?! Der muss alles gesehen haben. Ich drückte mich gegen die Wand und hoffte, dass alles wichtige bedeckt sei.

"Handtuch?" Stotterte ich. Er sah mich erst so merkwürdig an, dann lächelte er und ging ins Bad.

"Hier liegen immer welche." Er sah meine Klamotten und auch Unterwäsche. Ich wäre am liebsten im Boden versunken vor Scharm.

"Ich bring dir was zum anziehen." Sagte er, als er schnell an mir vorbei lief. Jetzt ist ihm wohl alles vergangen bei dem Anblick. Ich ging schnell rein, nahm mir ein Handtuch was ich um mich wickelte und lehnte mich gegen die Wand. Ich ließ mich auf den Boden sinken und hätte am liebsten geheult.

"Alles ok? Gehts dir gut." Ich schreckte hoch, schaute ihn wtwas konfus an.

"Ich ... Ja." Mehr brachte ich nicht hervor. Er kam ein paar Schritte näher und gab mir ein paar Klamotten. Er schaute mich eine Weile an. Als ob er nicht glaubte, dass es mir gut gehen würde.

"Ich warte draußen." Er lächelte wieder so lieb und ging. Als ich nachschaute, waren da auch zwei BHs und Slips dabei. Er wusste wohl meine Größe nicht und hat mir ein 70C und ein B Körbchen hingelegt. Beide passend zum Kleid wa ich so toll fand. Als ich die BHs anprobierte, passten beide nicht. C war schon gut, aber dieser fiel im Umgang etwas klein aus.

"Julez? Gibst du mir davon eine 75?" Fragte ich durch die Tür und öffnete sie dann. Als er nach den BH Griff, berührte er meine Hand, die ich schreckhaft zurückzog und die Tür schloss. Als er wiederkam, hatte er gleich drei neue in der Hand. Er war doch verrückt.

"Probiere alle an. Jeder der passt, wird mitgenommen." Sein ernst? Einer kostete schon ein Vermögen. Teils hundertsechzig Dollar. Der eine sogar hundertfünfundachtzig.

"Und es wird nicht auf die Preise geschaut! Du nimmst sie wenn sie passen." Brüllte er durch die geschlossene Tür. Kann er Gedanken lesen? Was für ein Zufall war das bitte!?

Ich hörte, als ich fast fertig war, Stimmen. Die anderen beiden waren wohl wieder da. Und hatten jemanden dabei. Ich vernahm eine Frauenstimme. Oh nein. Nicht noch eine Fremde. Jetzt wollte ich nicht mehr aus dem Badezimmer.
Panik machte sich breit. Ob sie wusste dass ich auch hier war?

Cash - Bezahlte LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt