Als wir bestellen wollten, hatte ich ehrlich gesagt kein wirklichen Hunger. Zum Glück schienen die Portionen klein zu sein, nach den Teller der anderen Gäste. Es war ein ganz feines Schickimicki Restaurant wo du, wenn du Hunger hättest, mindestens zehn Teller futtern müsstest um Satt zu werden. Bestimmt gab es auch mindestens fünf Gänge oder so. Ein Salatblatt an Träubchen als Vorspeiße. Und ein Stück Fleisch, so groß wie eine Erbse zur Hauptspeise, hauptsache es ist pompös angerichtet und kostet so viel wie ein ganzer Monatsgehalt dieser Kellner.
"Haben sie gewählt?" Er schaute erst mich an. Ladys first. Ich wiederum schaute zu Ayden. Der das alles sehr amüsant fand.
"Esmah? Weißt du was du möchtest? Du kannst hier nichts falsch machen. Ausgelesene Speisen aus der ganzen Welt, die ..."
"Gibt es keine Burger? Was einfaches." Ayden schaffte es kaum noch das Lachen zu verkneifen. Der Kellner war überfordert. Schien zu glauben ich Schertze.
"Wir ... ähm." Er räusperte und fuhr fort.
"Sehr amüsant. Nun ja, ich könnte ihnen was empfehlen. Wenn sie erlauben. Das Steak vom Wagyū-Rind. Natürlich frisch aus Japan importiert, wäre eine vorzügliche Wahl. Wenn sie es aber leichter mögen ..."
"Bin leicht genug. Ich nimm das Steak. Wollte schon immer Kühe probieren die glücklicher Leben dürfen als bei uns in Maßenzuchten." Ayden musste sich wegdrehen. Er verschluckte sich am Wasser, von dem er gerade ein Schluck nahm.
"Äh. Natürlich. Sehr gerne. Und die Herren?" Der Kellner schien etwas genervt und wandte sich schnell ab von mir.
"Ich lasse mich gern überraschen. Sie wissen, vollstes vertrauen. Was kann man bei ihnen schon falsch machen." Schleimte Mr Cooper.
"Fisch oder Fleisch. Wonach wäre ihnen? Oder soll auch das eine Überraschung sein? Wir hätten da was neues, ganz spezielles."
"Das hört sich doch Prima an." Oh Gott! Die beiden waren kaum zu ertragen. Diese gespielte Freundlichkeit und künstliche Lachen. Grauenhaft.
"Und du mein Sohn? Etwas deftiges? Du hast letzter Zeit abgenommen. Solltest mal wieder was gutes essen. Nicht das fertigzeug was du Tagtäglich als Essen bezeichnest." Wollte er ihn gerade durch die Blume beleidigen? Ich wollte dann den Mund aufmachen, aber Ayden hielt mich zurück. Dieses Selbstgefällige grinsen seines Vaters hätte ich ihm am liebsten aus dem Gesicht gewischt.
"Das liegt an der Familie nicht dem Essen. Aber vielleicht mag meine Freundin entscheiden was ich brauche?" Er drehte sich zu mir und zog mich am Kinn zu sich. Er küsste mich recht erotisch und grinste dann frech rüber zu seinem Vater, als er mich wieder losließ.
"Ich scheine ihr zu reichen." Ich hatte kaum noch Atem um mich wieder auf das geschehen zu konzentrieren. Der Kuss machte mich ganz wuschig.
"Und ... nach den Portionen zu urteilen, würde ich hier nicht mehr bekommen als aus einer Dose. Ein auch nichts für sinnlos viel Geld. Lasst die Dekadenz hochleben." Sein Vater schien langsam die Geduld zu verlieren.
"Er nimmt was immer sie empfehlen können." Der Kellner stand erst wie erstarrt da. Hätte sich wohl gerne unsichtbar gemacht. Dann nickte er nur. Sein freundliches, steifes Lächeln verging ihn.
"Ihr beide scheint echt gut zusammen zu passen. Es freut mich, dass ihr euch so gut versteht."
"Jupp. Gibt es hier Bier?" Ayden wollte ihn unbedingt auf die Palme bringen wie mir schien. Ich versuchte ihn zu bremsen.
"Wir können später noch was trinken. Wenn wir schon eingeladen werden. Wie wärsmal mit Champagner. Wollte ich schon immer mal probieren." Sein Vater schnippste einmal mit dem Finger und der Kellner stand in wenigen Sekunden neben uns. Wie machte er das?
"Einmal den besten Champagner für uns. Und bitte, etwas Karvar dazu. Danke." Der Knellner redete nicht mehr viel. Er nickte nur noch. Ihm schien unsere Bedienung wohl keine Freude mehr zu machen. Er kam nach fünf Minuten wieder und schenkte uns etwas Champagner ein. Dazu stellte er einen goldverzierten Teller hin wo drei verschiedene Sorten Kaviar mit Baguette und etwas Käse lag.
"Bitte. Genießen sie es. Das essen wird in circa vierzig Minuten fertig sein." Er verbeugte sich wieder und ging.
"Wird die Kuh erst noch geschlachtet? Da dauert ein Burger nur fünf Minuten. Wäre mir gerade echt lieber." Ich sagte das mit Absicht etwas lauter, dass der Kellner es noch mitbekam.
"Die arme. Und das für einen Mund voll ..." Ayden konnte sich das lachen doch nicht mehr verkneifen. Sein Vater grinste auch, aber eher herrausfordernd. Als ob wir da noch eine Retourkutsche zu erwarten hätten.
"Sehen aus wie Minihoden." War meine kleine Nebenbemerkung zum Kaviar. Es scgmeckte einfach nach übersalzten Fisch. Und dafür muss man Fische aufschlitzen? Was für eine Verschwendung. Und Champagner schmeckte wie teurer Sekt. Die reichen haben doch ein Sprung in der Schüssel.
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Als das essen kam, sah es wie erwartet toll aus war aber keine wirkliche Mahlzeit. Damit stopfe ich mein rechten Backenzahn aus. Aber mehr war nicht auf dem Teller.
"Also. Ihr fragt euch gewiss, warum ich euch in dieses elegante Restaurant einlud."
"Dekadent trifft es eher. Aber ja fahr fort Vater." Er lächelte und tat dies dann auch.
"Da es ja stimmt das ihr zusammen seid, wollt ich mich über eure Pläne erkundigen. Bezüglich euer Beziehung in Zukunft. Ist was geplant?"
"Und wenn. Denkst du, wir würden dir was sagen?" Sein Vater nahm ein schluck vom Champagner bevor er antwortete.
"Müsst ihr nicht. Ich würde es eh erfahren. Das Haus hat Ohren und Augen."
"Genau deswegen wohne ich in der Garage, WENN ich mal zuhause bin. Ich schätze meine Privatsphäre und das ich eigene Entscheidungen treffen kann."
"Auch wenn oft nicht die besten." Nuschelte sein Vater und nahm ein bissen seines Farsanensteaka mit Eiweißschaum von desen Eiern. Dazu gab es Spagel und unerkennbares Gemüse was künstlicherisch auf das Fleisch gebastelt wurde.
"Gut genug um jetzt da zu stehen wo ich bin. Auf eigenen Füßen. Ich war nie abhängig von dir wie Maik oder auch Julez. Ich habe mein eigenes Leben gelebt! Und das werde ich weiterhin tun." Sein Vater lächelte wieder aber diesmal sah es ehrlich aus.
"Und das ist etwas was ich respektiere und schätze an dir. Du hast Lebenserfahrung gesammelt. Alleine. Kennst viele Seiten des Lebens. Hast versucht selbst zu denken und dich nie auf andere zu verlassen. Manchmal muss man kalt sein. Die Welt ist das auch. Nur bist du zu impulsiv und sehr gelenkt von den Gefühlen. Deswegen habe ich eine bitte. Wenn ihr heiratet, nimmt Julez als Partner auf. Normalerweise würde dir und deiner Frau die Firma gehören, aber Julez ist der vernünftigste unter euch dreirn. Denn ihr beide, würdet es mit der Firma nicht schaffen. Und das soll diesmal kein wirklicher Vorwurf sein." Und da gab ich ihn ausnahmsweise sogar recht. Nur Ayden schien es nicht ganz zu verstehen und nahm es wieder als beleidigung seiner Person auf. Das musste ich dann entschärfen. Denn diesmal war das ein Punkt der nicht ganz falsch war.
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Cash - Bezahlte Liebe
RomanceLeseempfehlung ab 🔞! Esmah ist ein Mädchen, dass von einem armen Elternhaus kommt und nichts als das kennt. Leider war die Armut nicht das Ende, denn als ihre Familie auf tragische Weiße ums Leben kam, war sie alleine und konnte sich nicht mal mehr...