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Er nahm mich mit zu den zwei, die am Telefon waren. Er sagte, es wären Freunde von seiner Arbeit. Welche Freunde? Er sagte immer er hätte keine. Und Arbeit? Ich war etwas verwirrt. Er hat nie was von einem Job erzählt.

Als wir dort ankamen. Rannte ein ziemlich süßes Mädel auf ihn zu. Er bekam eine geklatscht. Und dann eine Umarmung. Kurz darauf blickte sie etwas verwirrt in meine Richtung. Ignorierte mich aber.

"Von wegen gut. Du hast dich wieder geprügelt, oder?"

"Lass gut sein." Er bekam noch einen hieb gegen den Oberarm. Er schien kurz zu Schmunzeln. Versuchte dies aber zu verbergen. Als ob keiner sehen dürfte, dass ihm ihre Sorge freuen würde.

"Nichts da! Du warst nie einfach fort. Milo hat dich vermisst. Und ich auch." Sie scharte verlegen mit dem Fuß auf den Boden. Irgendwie bekam mich das Gefühl, dass sie ihn mag, er es aber nicht wahrnimmt.

"Und wer ist die junge Dame?" Fragte ein brummiger stimmiger Kerl.

"Meine Freundin." Das schien ihr nicht zu gefallen. Also doch.

"Und wie heißt DEINE Freundin?" Gab sie schmippisch wieder.

"Esmah." Sie antwortete darauf nicht und starrte mich nur an.

"Freut uns Esmah. Das ist meine Schwester Luna und ich Irish. Lach nicht, meine Mutter hatte einen Faible für Irische Dinge, wie Dad zum Beispiel." Lachte er.

"So. Freundin. Du? Das sie das mit dir Eiswürfel aushält ist erstaunlich." Zwinkerte Irish.

"Das nennt mal Coolness." Erwiederte diese Luna stolz.

"Naja." Eigentlich wollte ich das nicht, aber das kan einfach aus mir raus und das ziemlich genervt.

"Was soll das heißen?" War klar, dass Ayden das bemerkte.

"Das sie etwas verblendet ist. Cool? Nein, ummauert."

"Muss das jetzt ..."

Wie habt ihr euch kennengelernt?" Wollte Irish ablenken.

"Durch seinen Vater. Er hat mich von der Straße geholt." Das schweigen sprach Bände.

"Es geht mir gut und ihr wisst es. Wir fahren wieder." Ayden war wieder so stur. Ich stupste ihn an.

"Hör auf. Nicht schieben ... Lass sie rein. Hab keine Angst verletzt zu werden. Versuch es zumindest." Flüsterte ich ihm zu, als er mich in dem Moment zum Motorrad mitschleifen wollte. Er gab keinerlei Antwort.

"Lad sie doch zu euch ein?"

"Warum sollte ich." Boha! Ich hätte ihn erschlagen können.

"Weil sie Freunde sind!" Ich wurde dann etwas lauter. Die beiden schauten etwas irritiert.

"Wie lange kennt ihr euch schon?" Wollte ich dann wissen.

"Mein Bruder schon lange. Können schon sechs Jahre sein. Ich erst drei. Aber was interessiert dich das?" Wie sie erst stolz von ihren drei Jahren erzählte und mich dann anflaumte. Sie schien tatsächlich eifersüchtig auf mich zu sein.

"Dann seit ihr definitiv sehr gute Freunde und solltet mal bei uns vorbeischauen. Ich ..." Ayden hielt mir den Mund zu.

"Was soll das?" Ich trat ihn auf den Fuß.

"Dich idot muss man ja zwingen. Ich habe kein Bock auf dein Versteckspiel mehr. Da hättest du ein Mädel, was tun würde was du willst. Sie liegt dir förmlich zu Füßen. Und du ... sie ist die einzige die dich wohl schlagen darf. Ich hab dein kleines Mundwinkelzucken gesehen. Hör auf! Hör auf dich zu verstecken!" Och redete mich in rasche. Vergaß die anderen beiden dabei. Auch Ayden schien sich in dem Moment nur auf mich zu konzentrieren. War von meinen Worten aber ziemlich geschockt. Als ich sah, wie die kleine Rot anlief, tat es mir ein bisschen leid. Dann kam der Ayden Nummer zwei wieder zum Vorschein.

"Warum sollte sie mich mögen? Und warum sollte ich das? Willst du mich loswerden?"

"Du ..." ich platzte fast vor Wut. Ließ kurz einen Schrei der Verzweiflung von mir.

"Bei mir ist bald vorbei. Ja, jeder will dir was böses. Wir sind alle die Teufel persönlich und wollen dich hart von hinten penetrieren." Kam es sarkastisch. Ich hörte Luna kurz glucksen. Schien sich das lachen zu verkneifen.

"Ayden. Ich liebe dich... auf irgendeine Weise. Aber du klammerst dich an mich, als wäre ich der einzigste Mensch. Und ich weiß nicht mal warum? Ich möchte nicht, alle Lasten schultern müssen, weil du dich sonst niemanden öffnen kannst. Willst du echt das ich einfach nur dafür da bin deine Mauer zu schützen? An dein Körper darf ich, aber nicht an deine Seele und Herz. Woher soll ich dann wissen, ob deine Gefühle echt sind. Und vorher willst du das wissen? Wenn du sie im Keller einsperrst. Werde dir klar was du fühlst und willst. Vielleicht ... ich bin nicht das einzige Mädel auf der Welt." Ich strich ihn sanft durchs Haar bis zum Nacken. Sprach die letzten Worte beruhigend. Egal was passieren würde, ich wäre trotzdem immer in seiner Nähe. Aber ich kann nicht glauben, dass es zwischen uns funktionieren könnte auf dauer. Wir sind beide Dickköpfig und aufbrausend. Er braucht was ruhiges, devotes, die ein gewisses Händchen für ihn hat. Jemand, wo ER sich auch mal fallen lassen kann, ohne das gemeckert wird. Und das kann ich nicht. Seine Sorgen mitschultern. Sie vielleicht schon. Hätte ich das früher gewusst, dass es sie gibt, wäre ich ihn nie so nah gekommen. Aber vielleicht musste es geschehen. Vielleicht kann ich helfen ihn zu öffnen und ihr den Weg zeigen, den er mir schon als einzige ermöglichte. Wie sagte Julez, ich bin die einzige die es vielleicht schaffen könnte. Und ich will es probieren. Sicher sein, was er fühlt. Was ich fühle. Endlich ankommen.

"Ihr wisst wo er wohnt?" Irish nickte.

"Um siebzehn Uhr dort. Ok?" Ayden wollte wieder Einspruch einlegen, aber ich zog ihn einfach mit. Er sollte ja die Klappe halten.

"Hey!" Schrie Luna. Ich drehte mich noch mal um, um zu sehen, was sie wollte.

"Warum ... bleibt ihr die paar Stunden bis zu Schichtende nicht? Vielleicht will sie ja mal sehen, was du so Nachts treibst." Ayden atmete nur schwer. Fast schon genervt. Und für das dumme getue stimmte ich erstrecht zu. Obwohl ich sau müde war. Und er musste sich von Luna die Wunden behandeln lassen.

"Kannst du erste Hilfe?" Verwundert über diese Frage schaute sie mich komisch an, aber nickte dann. Ich schubste Ayden zu ihr.

"Dann mach mal. Ich habe keine Lust mehr ..." dabei streckte ich Ayden die Zunge raus. Dieser tat aber was ich sagte.

"Du bist eher seine Aufpasserin, oder große Schwester? Freundin ... kaum zu glauben. Oder hast du die Hosen an?" Lachte Irish und schien erstaunt über Ayden. Ich auch um ehrlich zu sein. Sonst reagierte er immer bockig und verschwand, wenn es stress gab. Ob meine Worte endlich was brwirkt hatten?

Cash - Bezahlte LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt