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Den Abend waren wir alle zusammen in einem Zimmer. Wir blieben bei Julez, da Aydens Zimmer nicht wirklich benutzbar war. Und in meinem wollt ich nicht mehr bleiben. Ich holte das, raus, was ich auch mitnahm und brachte es rüber. Das Bett war zwei mal zwei Meter groß. Da hätten sogar vier Platz gehabt. Aber ein großer Mann braucht große Betten. Sagte er jedenfalls, als ich sarkastisch fragte, ob es noch größer ginge, oder das Geld nicht mehr gereicht hatte. Das Bett war sogar mit einigen Funktionen ausgestattet. Sowas hatte ich noch nie gesehen. Wir chillten zu dritt auf dem Bett. Ich lag mit dem Rücken zu Ayden, auf seinen Arm. Julez hatte eine Hand auf meinem Knie dass angezogen war. Ich schaute mir seine ganzen Tattoos an. Es wurden viele kleine zusammen zu einem großen Bunten Kunstwerk zusammengefügt. Ein Arm war bis zu den Schultern und einer nur der Untetarm Tätowiert. Er schien trotz dass er ruhig wirkte etwas besorgt. Vielleicht wegen Maik.

"Hat irgendwelches eine Bedeutung?" Wollte ich ablenken. Er hatte viel Natur drauf. Schmetterlinge, Koikarpfen, Blumen. Eher Dinge die man bei Mädels denken könnte, aber es steht ihm trotzdem, da es nicht wirklich feminin wirkt. Alles wirkt auch leicht Asiatisch angehaucht. Da dort auch solche Wellen zu sehen waren mit Schriftzeichen, wie die alten Chinesischen Gemälde.

"Das ganze Tattoo zeigt irgendwie mich. Bunt, sorglos, immer positiv. Und diese Dinge verbinde ich damit. Dazu mag ich die Asiatische Kunst. Sie ist lebendig und so unschuldig und doch strahlt sie stärke aus." Das hatte er aber schön beschrieben. Ich liebte auch die Kunst, vorallem Asiatische. Sie ist immer auch ein hauch elegant.

"Warum willst du die Firma nicht? Auch wegen deinem Vater?"

"Nein. Ich habe Träume und Wünsche die er einfach nie verstand. Deswegen wollte ich wenigstens so lange helfen, bis ich mir was eigenes aufbauen kann. Und Reisen, so wie Kunst sollte eine große Rolle spielen. Ich könnte nicht in einem Büro sitzen und mir den ganzen Tag in einem Raum verbringen, wo man nichts lernt und erlebt. Irgendwann kommt man in einen Trott und das wollte ich nicht. Das leben hat so viel mehr zu bieten." Also wäre ihm das Geld doch wichtig? Ich hoffte, dass er seine Träume war machen könnte und ich ihm das nicht versaut hatte.

"Hast du auch Träume? Außer anderen die Fresse zu polieren?" Wandte ich mich scherzhaft an Ayden.

"Motorräder. Das ist meine Freiheit. Aber groß Träume oder was ich werden will, weiß ich immer noch nicht."

"Ich nehme dich und dein Motorrad mit auf Reisen und du wirst dann Influencer." Grinste Julez. Obwohl das gar nicht so abwegig gewesen wäre. Er hatte Ausstrahlung, das aussehen und konnte gut mit seinem Bike umgehen.

"In verschiedenen Ländern auf verschiedene Strecken einfach fahren und das mit anderen Teilen wäre das nichts für dich? Du könntest viel erleben und entdecken und gleichzeitig fahren. Und ich bin die Fotografin." Er lächelte. Schien ihm zu gefallen. Man könnte beide Träume verbinden und wir wären immer zusammen.

"Jupp hört sich gut an kleines. Ein perfektes Leben ... ob es sowas wirklich gibt?" Antwortete Julez ziemlich schläfrig. Ich merkte auch, dass Ayden wohl eingepennt war. Er drehte sich, als ich mich bewegte und lag plötzlich in Löffelchen Stellung an mir. Dabei legte er auch den anderen Arm um mich und drückte mich etwas näher zu sich.

"Jetzt musst du wohl dein Schicksal akzeptieren." Grinste Julez und schloss dann auch die Augen. Ich tat das gleiche und genoss die Nähe von beiden und die Wärme von Ayden.

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Irgendwann in der Nacht merkte ich, wie sich Ayden unruhig bewegte. Ich hielt ihn fest, als er sich wegdrehen wollte. Lag immer noch an mir, schien aber zu träumen oder so. Ich drehte mich frontal zu ihm. Strich ihm durchs Haar und kraulte ihm dann zärtlich den Nacken. Er schaute mich plötzlich an. Ich sah das Licht in seinen Augen. Der Mond ließ seine Silhouette erstrahlen, und seine Augen glänzen.

"Du bist noch da." Flüsterte er. Schien etwas mitgenommen.

"Natürlich. Warum sollte ich gehen? Du hast nur geträumt." Sprach ich ebenso flüsternd und versuchte ihm sanft zu beruhigen.

"Warum habe ich keine Antwort erhalten? Es war mein ernst. Ich will das nicht wegen Dad." Ich war erst verwirrt was er meinte.

"Ich würde eigentlich nicht fragen. Ich weiß nicht warum ich das tu, aber ich ... bitte. Heirate mich." Ich starrte ihn  wie benommen an. Warum war ihm das wichtig? Es würde ja nichts ändern. Ich wäre auch ohne Ring am Finger geblieben.

"Ayden ich ... was würde das ändern? Ich würde dich auch ohne lieben. Machen sowas nicht eher Leute in einer Monogamen Beziehung? Ich gehöre doch schon dir. Du ..."

"Antworte einfach." Ich war unsicher auch wegen Julez. Ich mochte Julez und wollte ihn nicht ausschließen. Oder das er sich irgendwann so fühlen könnte. Auch wenn er sagt, ich gehöre zu Ayden, hat er trotzdem auch eine Verbindung zu mir und Gefühle.
Was ist wenn ihm das zugucken und spielen irgendwann langweilig wird? Vielleicht will er auch irgendwann mehr. Weil momentan hört es sich nach unverbindlich an, bis er eine neue hat. Ich will wissen, worauf ich mich da eingelassen habe. Ich wollte erst sein Segen, bevor ich zusagen würde. Ich will Julez nicht vor den Kopf stoßen. Aber als ich Ayden so ansah, hätte ich am liebsten ja gesagt. Er war mir der wichtigste Mensch auf Erden geworden. Ich liebte noch nie jemanden wie ihn. Vielleicht war ich so oder so nicht für Polygyne Beziehung geschaffen und Ayden schien mich langsam auch für sich alleine haben zu wollen. Vielleicht ist es auch was ganz anderes. Ich hörte von offenen Beziehungen. Und da stieg die Neugier auf.

"Offene Beziehung? Das ist doch eher offen. Keine Polygyne?"

"Im Grunde nichts von beiden ... oder beides? Eine Mischung. Irgendwie sowas." Er wusste es wohl auch nicht genau.

"Können wir das morgen mit Julez bereden? Dann gebe ich dir eine Antwort."

"Ok ... ich möchte jetzt aber auch eine. Eine: Was wäre wenn, Antwort. Wenn Julez nicht ..."

"Ja! Dann wäre sie ja." Sagte ich damit er ruhe gab. Er küsste mich ziemlich stürmisch. Schien erfreut über meine Antwort. Ich konnte es nicht glauben. Eine Woche und schon ein Antrag. Ob das real war? Glauben konnte man es definitiv nicht. Es fühlte sich nämlich nicht richtig an.

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