"Bist du ersoffen liebes?" Ertönte die Stimme von Louise.
"Meine Schwester wollte dich kennenlernen, darf sie rein kommen? Sie hat da was für dich." Ich öffnete die Tür und schaute ihn skeptisch an.
"Oder so. Wir können das auch im Laden machen." Dann fiel ihm das Kleid auf, als ich komplett vortrat.
"Du meine Güte! Komm liebes, dich sollte man nicht verstecken." Er schob mich an, nach vorne zu den anderen. Die Blicke waren mir peinlich. Wieder im Mittelpunkt. Wie ich das einfach hasste.
"Sie sehen umwerfend aus." Sagte Nolan mit einem kleinen Lächeln. Julez war so ruhig. Ich konnte sein Ausdruck nicht deuten. War er überwältigt, oder enttäuscht?
"Sie ist wahrlich ein hübsches Ding." Sie kam näher und nahm meine Hand in ihre.
"Freut mich Esmah. Ich bin Mika. Ich bin Schusterin und habe einen eigenen Schuhladen. Mein Bruder wollte, dass ich dir ein paar vorbeibringe die vielleicht passen könnten. Er schätzte so neununddreißig. Stimmt das?" Tatsächlich hat sie richtig geraten.
"Ja. Acht und neununddreißig. Kommt auf den Schuh an." Sie schien sich zu freuen und packte mir ein paar Kartons vor die Nase.
"Dann probiere mal ein paar an. Ich habe auch High Heels dabei, Turnschuhe, Stiefel, für jeden Anlass etwas. Sollte was nicht passen, fertige ich dir welche in deiner Größe an, wenn ich sie nicht im Laden hätte. Ich schenke dir drei Paar. Du musst nicht alle zahlen. Beziehungsweise, ein Danke an Familie Cooper. Ich schuldete seinem Vater noch einen Gefallen." Diesmal liefen die Tränen, ohne das ich es merkte. Ich konnte das alles nicht glauben. Heute morgen hatte ich noch nicht mal ein Bett zum Schlafen und ein Frühstück. Ich habe nichts getan, dass ich sowas verdient hätte.
"Warum weinst du süße? Gefällt dir was nicht?" Ich schüttelte den Kopf. Wischte dabei die Tränen weg.
"Nein, Nein! Es ist ... zu viel."
Julez nahm mich zur Seite."Sie ist wohl überfordert. Sie hatte es nicht leicht. Sie denkt nichts davon zu verdienen." Schon wieder dieses Gedankenlesen.
"Ach Unsinn liebes! So darfst du nie denken. Greif nach dem was dir geboten wird. Kopf hoch. Sei stets stolz und einfach dankbar für das was du bekommst. Man darf auch mal gierig sein, ohne schlechtes Gewissen. So lange du dankbar bist und schätzt was dir gegeben wird."
"Amen!" Zwinkerte seine Schwester. Julez sagte noch immer nichts zu meinem Outfit. Irgendwie war ich enttäuscht und weiß nicht mal warum.
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Der Tag war sehr anstrengend. Aber der schönste den ich jeh erleben durfte. Auch wenn es mir noch immer schwer fiel, alles anzunehmen. Sie packten mir so viele Klamotten ein, dass ich kaum weiß, was ich als erstes anhatte. Ich hatte fünf Paar Schuhe bekommen plus die drei extra, die ich geschenkt bekam.
"Jetzt kann Frau Gouvernante sich angemessen Kleiden für ihren neuen Job."
"Viel Freude. Denb die anderen beiden sind echte Stinkstiefel. Aber jetzt wird erstmal gegessen und auf dein neues Leben angestoßen. Hoffentlich auch auf neue Freundschaften. Es ist mir eine Ehre für dich all die Kleider bereitstellen zu können. Prost!" Wir saßen hinter dem Laden. Da gab es ein super Ausblick. Der LA County Club war direkt neben uns. Lichterketten schmückten sein Laden und liesen den Abend zu einem wunderschönen Lichtermeer erstrahlen. Ein kleiner Pool so wie Pavillon schmückten den Hof und passten zu dem Style von LA.
Julez saß genau neben mir und rutschte plötzlich noch näher.
"Du siehst übrigens wunderschön aus. Verzeih, dass ich es nicht früher sagen konnte. Ich war einfach baff von deinem Anblick." Ich lief rot an und exte mein Glas plötzlich. Ich goss mir dann noch was ein und wollte wieder ansetzten, aber Julez hielt mich ab.
"Das war nur ein Kompliment. Sei nicht so nervös kleines." Dann sollte er mich nicht so nennen und solch Komplimente machen. Wie sollte man da nicht nervös werden.
"Entschuldige." Kam es kleinlaut. Das war unhöflich von mir. Ich dachte, ich hätte ihn irgendwie beleidigt damit.
"Wir sollten gleich fahren." Unterbrach uns Nolan. Julez wollte mir in dem Moment noch was sagen, wurde aber dadurch abgelenkt.
"Ja, du hast recht. Sie wird sicher auch müde sein." Nolan stand auf und fing an die Sachen zum Auto zu schleppen. Ich wollte helfen, aber Julez hielt mich ab.
"Wenn, kann ich helfen. Du genieße noch etwas den Abend. Zehn Minuten dann hole ich dich. So lange kannst du noch sitzen bleiben." Ich hielt mich kurz an seinem shirt fest und schaute ihn etwas schüchtern entgegen.
"D-Danke." Ein Lächeln war seine Antwort. Und diesmal kam es mir anders vor als zuvor. Es ließ mich förmlich erröten.
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Zuhause angekommen, musste mich Nolan wecken, ich bin kurz eingenickt. Julez schleppte schon einige Dinge ins Haus. Plötzlich kamen zwei Dienstmädchen und halfen auch. Beim aussteigen fiel mir Ayden auf, der alles von der Garage aus beobachtete. Ich fragte mich, was er gerade dachte.
Als wir am Zimmer ankamen, wollte Julez noch mal mit mir reden.
"Hey kleines. Hast du Lust morgen noch in eine Drogerie zu fahren? Diesmal kein Luxus. Kannst dir selbst aussuchen womit du dich pflegen willst. Zahnbürste, Cremes, Parfüm und so Kram. Willst du ... ach, ich frag gar nicht, du musst. So und jetzt, ruhe dich aus. Wir sehen uns morgen." Er strich mir dabei die Haare nach hinten mit diesem bestimmtem Lächeln wieder, bevor er die Tür schloss. Mein Herz rutschte mir im die Hose, beziehungsweise Kleid. Als er sie geschlossen hatte, atmete ich tief durch. Gott, der Kerl machte mich fertig!
Ich schlenderte durchs Zimmer. Es war riesig. Und da gab es eine andere Tür. Als ich sie öffnete, gab es ein Bad direkt neben meinem Schlafzimmer. Ich war platt. Und es war nicht gerade klein. Auf der anderen Seite entdeckte ich noch etwas, ich dachte erst ein kleiner Wandschrank, aber das war auch ein ganzes Ankleidezimmer, wo noch eine Tür auf den Flur führte. Was ist das bitte für ein krasser Wahnsinn! Nicht nur ein Zimmer, wie sie sagten, es waren im Grunde drei! Aber bei dem Schloss kein Wunder.
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Cash - Bezahlte Liebe
RomanceLeseempfehlung ab 🔞! Esmah ist ein Mädchen, dass von einem armen Elternhaus kommt und nichts als das kennt. Leider war die Armut nicht das Ende, denn als ihre Familie auf tragische Weiße ums Leben kam, war sie alleine und konnte sich nicht mal mehr...