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Im Krankenhaus wurde ich schnell untersucht und musste über Nacht bleiben. Ayden wollte bleiben. Er wollte mich die Nacht nicht alleine lassen. Auch eine Frauenärztin kam zum Einsatz und wenn ich ihm erzählen würde, was sie sagte, wüsste ich nicht wie er reagieren würde. Ich war Schwanger. Und sie erklärte mir warum ich so schmerzen hatte. Es kommt vor, dass Bauchschmerzen in den ersten Wochen der Schwangerschaft Menstruationsschmerzen ähneln, die ein natürliches Phänomen sind, das durch hormonelle Veränderungen infolge der Befruchtung verursacht wird. Sie machte sich nur sorgen warum sie so stark waren. Vielleicht eine Überempfindlichkeit. Und da wir auch noch Sex hatten, dass sagte ich ihr, kann es auch davon noch zusätzlich sein. Da der Körper eh empfindlicher wird in einer Schwangerschaft. Jede Frau empfindet eine Schwangerschaft anders. Andere habeb mehr, andere weniger Probleme. Der Fötus ist knapp zwei Wochen alt. Im Grunde kann dann nur Ayden der Vater sein.

Ich war ziemlich ruhig deswegen. Wie sollte ich das sagen? Er war deswegen auch angespannt und fragte ständig ob es mir gut ginge. Es musste dann einfach raus.

"Ich bin Schwanger!" Er hielt vor schock den Aten an. Schien nicht zu glauben was er hörte. Seine Mimik veränderte sich mehrmals. Als wüsste er nicht was er sagen sollte.

"Zwei Wochen ist es alt. Das heißt du bist der Vater. Es kannst nur du sein. Ich ... wir haben nie an Verhütung gedacht. Ich habe auch nie ein Termin gemacht. Es tut mir leid. Ich wollte ..." Er umarmte mich plötzlich. Aber immer noch wusste ich nicht was er gerade dachte oder fühlte.

"Ayden?"

"Sorry. Ich ... bin verwirrt. Überfordert. Gleichzeitig geschockt, ängstlich, doch ..  glücklich. Alles vermischt sich. Was soll ich jetzt da sagen?!" Er brüllte mich förmlich an. Ich zuckte bei seinem letzten Satz zusammen, als er ihn mit lautstark entgegen schmetterte.

"Es tut mir leid. Ich ... ich wollte dich nicht anschreien. Geb mir paar Minuten. Ok? Ich bin da, versprochen. Muss nur mal Luft schnappen." Ich antwortete nicht. Ließ ihn gehen. Er schien auch keine Antwort zu erwarten. Ihm war es doch so egal, ob ich schwanger werde und jetzt flippt er aus? Ich verstand es nicht.

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Er platzte plötzlich rein und starrte mich so merkwürdig an.

"Wenn es ein Junge wird, wird er Milo heißen." Ich wusste nicht ob ich lachen oder heuleb sollte. Was hat er draußen gemacht? Ich konnte auch nicht wirklich reagieren. Wie auch?

"Guck nicht so. Wir behalten es doch oder?"

"Ayden. Die ersten Wochen sind Risiko. Es kann immer noch was passieren. Und ... sollten wir nicht erst unser Leben ..."

"Das können wir auch mit Kind. Jetzt ist Geld endlich mal für was gut. Angestellte, meinen Bruder, ich. Wir helfen dir alle. Wir haben sicher auch Zeit für uns. Und es sind nur wenige Jahre die schwierig sein können. Bitte. Wenn es gut geht behalten wir es. Wenn nicht versuchen wir es. Lass es drauf ankommen. Uns wird es gut gehen. Versprochen." Er schien ziemlich zuversichtlich. Und ziemlich redseelig. Das heißt, dass ihm das wirklich wichtig sein musste.

"Es ist mein Körper. Veränderungen. Innen und außen. Stress, Streit vielleicht werden wir das nicht ..." Er nahm meine Hände in seine. Und schaute mich unglaublich süß und flehend an.

"Denk nicht so. Ich werde nicht zulassen das es dir schlecht geht. Dir was passiert. Ich werde dich immer lieben. Egal was kommt. Du bist alles was ich hab. Aber ja ... du entscheidst natürlich. Und egal wie. Es wird sich nichts zwischen uns ändern. Das schwöre ich bei dem Grab meiner Mutter." So kannte ich ihn absolut nicht. Der ruhige Kerl der es hasste zu reden oder Gefühle zu zeigen tat genau das in dem Moment.

"Wir sehen, wie es in einem Monat aussieht, wegen Schmerzen. Ob mein Körper das mitmacht." Diese Worte machten ihn dann doch Angst.

"Du wirst ... bitte bleib bei mir." Wie in Trance sagte er dies. Als würde er seine Mutter vor sich sehen.

"Ayden. Ich bin es! Ich werde nicht gleich sterben. Ich bin da. Und werde es immer sein." Er war dann wieder bei sich und seufzte schwer. Dann küsste er mich.

"Ja. Ich weiß." Lächelte er. Er wurde wieder ruhiger und redete nicht mehr so viel. Ich musste kichern. Was ihn verdutzte.

"Wow! Ayden im Redefluss. Was ein Kind so auslösen kann?" Er musste dann auch Schmunzeln.

"Pst. Es ist peinlich genug." Dabei hielt er die Hände auf meinem Bauch sagte es flüsternd. Als ob der Fötus das schon hören könnte.

"Lass das du Spinner!" Wir schauten uns kurz tief in die Augen. Dann musste ich lächeln. Er gab mir Ruhe und Zuversicht. Und ich wollte es dann auch.

"Ich liebe dich. Und ich denke, wir sollten es wagen. Mit dir und Julez wird es sicher funktionieren." Er freute sich so sehr, dass er mich fast erdrückte. Er sagte aber nichts. War einfach nur dankbar dass ich ihm vertraute. Wir haben so viel durchgemacht, da sollte ein Kind doch auch möglich sein Großzuziehen.

Irgendwann platzte Julez ins Zimmer. Wo kam er jetzt her?

"Herzlichen Glückwunsch! Habt iht euch entschieden? Ich will dich nicht auch noch überreden." Ah ha! Überreden? Also wollte er erst auch nicht. Ayden blickte ihn auch ziemlich genervt an. Wollte wohl nicht, dass er das erwähnte. Ich boxte Ayden dafür.

"Hey! Wofür?"

"Frag nicht du Idiot!" Er musste dann irgendwie grinsen. Wusste sich nicht anders zu helfen.

"Danke Julez!" Sagte er weiter mit diesem gekünzelten grinsen. Julez stand wohl auf dem Schlauch und wusste gar nicht, was Ayden von ihm wollte.

"Äh ... Bitte?" Ich musste dann lachen. Was beide verwundert. Irgendwie fiel mir alle Last von den Schultern. Als ich beide zusammen sah, wusste ich, es kann nur gut werden.

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