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Bei der Autofahrt schlief ich etwas.  Und als er mich weckte, als wir am Strand waren, ging es mir ein bisschen besser. Er fragte nicht ob es mir gut geht oder so. Er ging mit mir Wortlos zum Strand. Es war merkwürdig ihn so ruhig zu erleben. Ob Julez sauer war?

"Ich habe scheiße gebaut, oder? Sag mir was dich davon so nachdenklich macht. Ich wollte keinen von euch beiden irgendwie ..."

"Nicht unbedingt die Worte, die es schon in sich hatten, sondern das mit Ayden. Es war merkwürdig. Die ganze Situation. Es fühlte sich nicht wie eine normale Umarmung an. Was ist, wenn es doch falsch war, dass du ihn zu Luna geschoben hast?" Er schien zu glauben, dass ich Ayden mehr Liebe als ihn. Aber ich hatte mich entschieden. War mir sicher, es war besser das Ayden und ich nur Freunde blieben. Wir hätten es nie zusammen geschafft. Es wäre sicher irgendwann eh an unseren ständigen streiteren in die Brüche gegangen. Und jetzt geh ich sicher nicht zurück. Ich war mir unsicher und das musste einen Grund haben. Mir machte es immer nur Angst, dass sich die Liebe zu beiden so ähnlich waren und doch anders. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal zwei Männer lieben würde. Das dass überhaupt geht, hätte ich erst recht nicht gedacht.

Wir sahen dann wie Luna im Wasser rumplanschte. Sie war am Ufer nur mit den Füßen drin. Ayden schien in Gedanken versunken.

"Da sind sie!" Erst das rüttelte Ayden wach. Schaute sofort zu mir. Ich setzte mich neben ihn und lehnte mich an seine Schulter. Wir saßen am gleichen Baum, wie das letzte mal. Julez beobachtete uns. Schien irgendwie nachdenklich. Und als ich zu ihm schaute und hoffte auf ein Lächeln, kam eher ein Blick der viele Fragen aufwarf. Er stand dann auf und zog sich dabei aus. Lief ins Wasser und sprang hinein. Was sollte das?

"Geht es dir besser Prinzessin?" Ich rutschte auf seinen Schoß mit meinem Kopf. Atmete Einmal tief durch. Wieso machten sie mir das so schwer. Julez benahm sich wie anfangs. Distanziert. Versuchte nett zu sein und trotzdem Distanziert. Ich dachte, ihm stört das mit Ayden nicht. Aber schien doch der Fall zu sein.

"Warum bist du nicht bei Luna?" Wollte ich dann wissen.

"Keine Lust." Ich musste kichern. Diese kurzen nervigen Antworten. Einfach Ayden.

"Was kichertst du?"

"Wegen dir." Antwortete ich wie er mit verstellter, tiefer Stimme.

"Du bist frech, weißt du das?" Schmunzelte er und kitzelte mich dann.

"Hör auf!" Lachte ich und bekam kaum Luft. Aus Reflex zog ich den Ellbogen hoch und schaffte es irgendwie ihn dieses voll in den Magen zu rammen. Seine Reaktion war nicht zu überhören.

"Schlagfertig biste ja." Schertze er unter Schmerzen. Ich setzte mich vor ihn, wollte eigentlich auf seinen Schoß und ihn umarmen, aber er krümmte sich noch. Als er endlich hochschaute, war es wie ein Startpfiff dies dann doch zu tun.

"Sorry." Ich drückte mich fest an ihn. Ich merkte sein leises lachen, dass er sich nicht unterdrücken konnte.

"Nennt man eigene Schuld. Bist halt ziemlich ausschlagekräftig." Dann musste ich auch lachen. Ich kraulte ihn den Nacken und legte meine Stirn gegen seine. Die nähe schien dann aber etwas viel für ihn zu sein.

"Du solltest ..." raunte er mir mit unkontrollierter Atmung entgegen. Dann hörten wir Luna laut schreien, was uns erschrack. Dann lachte sie. Wir sahen, dass sie mit Julez rumalberte. Sie schien ihn zu ärgern und er spritzte sie nass.

"Deine Freundin scheint eine Menge Spaß zu haben." Ich lächelte ihn an, aber er schien das Wort nicht zu mögen.

"Sag das nicht so."

"Was genau?" Ich war erst verwirrt, konnte mir aber denken was er meinte, da er sie auch nie wirklich so bezeichnete.

"Meine Freundin ... hör auf es zu versuchen."

"Versuchen?" Weiter verwirrte er mich.

"Mich zu ihr zu schieben. Ich hab verstanden, du willst nicht. Aber dränge mir niemand anderen auf." Und ich dachte, nach seinem Grinsen und wie er sich ihr gegenüber benahm, dass er interessiert wäre. Hatte ich das vielleicht falsch gedeutet?

"Tut mir leid. So ist das nicht gemeint. Ich will doch nur ..."

"Das bin ich! Du bist ja noch da. Was brauche ich mehr." Unterbrach er mich. Ich schien alles falsch zu machen. Wahrscheinlich war meine Anwesenheit und wie ich mit ihm umging auch nicht gerade förderlich.

"Ayden." Meine Stimme versagte. Ich hätte heulen können.

"Es ist ok. Bitte, tu das nicht. Vielleicht hast du recht, ich bin nicht gut für dich. Denn wieder bringe ich dich zum weinen." Ich schüttelte den Kopf. Denn nicht er, sondern ich war schuld an allem. Ich suchte den einfachen Weg. Ruhe und Geborgenheit. Das konnte er mir anfangs nicht geben. Aber anstatt durchzuhalten, gan ich ihn für Julez auf. Als ich hörte das Luna und Julez wieder aus dem Wasser kamen, wischte ich mir das Gesicht ab und versuchte die glückliche zu spielen.

"Ihr hattet wohl mega Spaß." Lächelte ich. Luna hüpfte fröhlich neben Ayden als ich von ihm wegrückte. Wir starrten uns dabei an. Versuchten normal zu wirken. Ayden musste sich überwinden die nähe von Luna zu ertragen. Jetzt habe ich noch jemanden mit reingezogen. Luna wird das irgendwann merken und am Boden zerstört sein. Ich konnte nicht glauben, was für ein Misses Stück Dreck ich war! Ich lief dann auch zum Wasser. Beide Jungs reagierten sofort, als ich aufstand. Ayden versuchte sich aber zurückzuhalten. Julez lief mir hinterher.

"Wir sagten doch, nicht ins Wasser." Ich ignorierte ihn und zog mir das Kleid aus. Er wollte sich vor mich stellen und aufhalten, aber ich brauchte eine Abkühlung. Ich schaute kurz nach hinten und sah, wie mich Ayden mit großen Augen anschaute. Dann blickte ich zu Julez der mir folgte als ich ins Wasser trat. Er wusste ja, dass ich nicht schwimmen konnte. Er folgte mir Stück für Stück. Mit tiefen Blickkontakt. Als ich zu tief ins Wasser geriet, zog er mich an sich. Ließ seinen Blick aber keine Sekunde von mir.

"Das du einfach nicht hören willst." Säuselte er. Meine Arme legten sich um ihn mit einem verführerischen Lächeln und mein Körper schmiegte sich an seinen. Wieder blickte ich zu Ayden. Unbemerkt über Julez Schulter. Er war wohl hin und her gerissen. Zwischen zuschauen was passiert und genervt wegblicken. Aber er blieb dann auf uns haften und beäugte kritisch und nachdenklich was gerade passierte.

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