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Irgendwann fand mich eine Angestellte. Mir war das richtig unangenehm.

"Miss? Alles in Ordnung." Sie war im Mittlerern Alter. Blondgraues Haar zu einem Dutt hochgesteckt.

"Ja ... Ja, danke. Ich ..." Sie sah, dass ich ein Kleid festhielt.

"Das ist aber ein hübsches Kleid. Woher haben sie das? Da muss sie jemand sehr mögen." Als ich das hörte musste ich kurz lächeln. Aber beim Anblick des Kleides verging mir das.

"Darf ich?" Sie zog es vorsichtig aus meinen Händen. Ich ließ sie es nehmen. Sie schaute es sich an und sah den Riss.

"Wie ist das passiert?" Weiter schaute sie sich die Naht an und lächelte.

"Ich kann Ihnen das wieder nähen. Ich versuch es so hinzubekommen, dass es aussieht wie neu. Vertrauen sie mir das Kleid an? Ich verspreche ich gebe mein bestes." Ich nickte.

"Übrigens. Ich bin Kathryn. Kommen Sie. Sie dürfen gern mit kommen wenn sie mögen."

"Esmah. Einfach Esmah. Danke. Wirklich. Du bist zu freundlich."

"Ach, dass macht mir Freude. Ich helfe gern wenn ich kann." Ich lief mit ihr durchs das ganze Haus. Ganz hinten im Ostflügel gab es wohl Räume für die Bediensteten. Und von da aus kam man auch in den Keller. Sie ging in ein kleinen Raum, voller Wäsche. Dort standen auch Maschinen, wie Bügeleisen und Nähmaschinen.

"Macht das wirklich keine Umstände?" Fragte ich. Sie lächelte nett und verneinte.

"Ach. Sei nicht albern." Ich fand die Angestellten haben viel öfter ein Danke verdient. Sie war nicht die erste, die so lieb war. Somit hatte ich Hoffnung Ayden noch das Kleid an mir zeigen zu können.

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Sie brauchte ein bisschen, weil der Stoff seht fein war und nicht nur einlagig. Da waren noch andere Stoffe zwischen. Auch welche die es am oberen Teil verstärkten. Als es fertig war, konnte ich es nicht erwarten und probierte es an. Es passte tatsächlich.

"Wie eine richtige Prinzessin meine Liebe. Du siehst  bezaubernd aus." Ich verneigte mich und strahlte ihr entgegen.

"Vielen Dank für die Mühen. Es ist traumhaft." Ich verabschiedete mich dann und lief zügig in mein Zimmer. Zum Glück war es auf der  gleichen Seite des Hauses.

Ich stellte mich vor den Spiegel und machte ein Video. Wie ich mich drehte und das Kleid im Licht glänzte. Die Sonne schien und machte eine tolle Atmosphäre.
Das wollte ich Ayden schicken. War aber nervös. Drückte aber dann doch auf senden. Mit einem kleinen Text. Du hast mich heute zu einem unglaublich glücklichen Mädchen gemacht. Ich konnte dann nicht fassen, dass ich das tat.
Ich schmiss mich aufs Bett und legte das Kissen über mein Gesicht. Ich schrie kurz in dieses. Und bekam nicht mit das jemand klopfte.

"Was soll das werden?"

"Ahh! Fuck!" Fluchte ich vor schreck. Julez stand da.

"Dir auch guten Morgen. Kommst du mit? Frühstücken. Aber nicht zu Hause." Ich nickte. Julez fiel das Kleid auf und er grinste.

"Sieht gut aus. Aber zum essen vielleicht zu viel. Zieh dich in Ruhe um. Ich warte an Auto.

"Wirklich? Oder muss ich dir die Schlüssel wegnehmen?"

"Kann dir auch beim anziehen helfen." Lachte er. Ich schmiss ein Kissen nach ihm.

"Hau ja ab!" Dabei streckte ich ihm die Zunge raus.

"Pass auf, dass die nicht mal ... ach ich lass das lieber. Bis gleich kleines." Ich hüpfte aus dem Bett und sah, das mein Handy leuchtete. Ich freute mich, als ich Aydens Nummer sah. Aber die Nachricht war nicht erfreulich.

"Du sagst mir ab jetzt bescheid, wenn dir Maik zu nah kommt." Woher weiß er das? Ich dachte eher, dass er was zum Kleid sagt. Ich war etwas enttäuscht.

Ich zog mich um und wollte dann kurz zu Ayden bevor ich zu Julez gehe. Als ich an der Garage war, war niemand zu sehen. Sein Bike war auch weg. Aber dann entdeckte ich ihn bei Julez. Er fuhr auch los als er mich sah.

"Hey!" Schrie ich stinksauer.

"Warum hast du nichts gesagt?" Oh man. Wusste er das jetzt auch?

"Wegen Maik? Weil es eh nichts bringen würde und alles schlimmer macht." Dann drehte er mich ein Stück und wurde etwas grob.

"Und das? Ist das nicht der rede wert? Oder wolltest du da eine Ausrede finden?" Ich löste mich aus seinen Griff. Ich würde schon allein mit ihm fertig! Dachte ich. Was natürlich eine Lüge war.

"Das musst du aber nicht. Ayden ist sauer. Wollte deswegen nicht das du ihm zu nah kommst. Obwohl ich nicht glaube, dass er dir was tun würde. Aber wenn er so drauf ist, lass ihn besser."

"Ich wollte ihn nicht verärgern." Gab ich mit sinkendem Kopf zu.

"Nicht wegen dir. Wegen Maik. Auf dich kann man gar nicht böse sein." Dabei umarmte er mich. Ich drückte mich dann an ihn, da ich das in dem Augenblick echt gebraucht hatte.

"Schreib uns, wenn was ist. Ok?" Ich nickte und vergrub mein Gesicht in sein Hemd.

"Na komm. Ich hab Hunger."
Und ich war dankbar, für Julez und Ayden. Ich war hilfe nicht gewohnt. Musste mich immer alleine durchschlagen. Selbs als meine Familie noch lebte. Da keiner von uns für einander Zeit hatten.

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Julez ließ mich den ganzen Tag nicht aus den Augen. Auch zum Abendessen wollte er, dass wir irgendwo hinfahren. Aber ich hatte irgendwie keine Lust. Und irgendwie auch kein Hunger. Mir war in dem Moment zum saufen zu Mute. Einfach mal abschalten.

"Können wir nicht einfach irgendwo draußen sitzen und was trinken? Ein bisschen das Wetter genießen." Überlegend schaute er in den Himmel.

"Und ich will Eis!" Schmunzelte ich.

"Meine kleine will also naschen?" Der Satz ließ mir wieder die röte ins Gesicht steigen. Seine? Ich räusperte und wollte kontern, aber da stand nicht Ayden vor mir.

"Von wegen ... Du ..." Verdammt noch mal. Ich konnte das nicht bei Julez. Ich führte mich auf wie eine idiotin. Er fand meine Wortkarge Antwort dafür äußerst witzig.

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