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Julez meldete sich eine Stunde später und entschuldigte sich gefühlte hundert Mal, dass er nicht aufs Handy schaute. Als ob ich jetzt fast gestorben wäre. Er würde gleich da sein und dann wollte er zur Firma, sein Vater bat ihm ein paar Papiere vorbeizubringen. Maik würde sich nicht melden und er bräuchte sie dringend und ich sollte ihn begleiten.

Als er mich abholte, hob er mich ein Stück an bei der Umarmung. Und wieder küsste er mich zur Begrüßung, als wäre es das normalste der Welt. Als ich ihn aber ein Stück wegdtückte, schaute er verwirrt, warum ich das den tat.

"Willst du ihn auch noch gleich reinstecken?" Fragte ich mit hochgezogener Augenbraue, weil er es immer mit Zunge machen musste.

"Wenn die Dame wünscht, auch das." Ich boxte ihn wieder für sein blödes Grinsen.

"Esmah!? Warte, ich habe gerade eine Email bekommen von der Frauenärztin." Ich bat Julez zu warten, aber er musste ja unbedingt mit.

"Hab ich doch was?" Ich hatte plötzlich Panik. Aber Nolan schüttelte den Kopf.

"Nein. Wegen der Verhütung. Pille könnte schwierig werden, da du Allergien hast, sie guckt nach einer die passen könnte. Hast du dich eigentlich entschieden ob es die Pille sein soll? Sie würde eine Kupferspirale empfehlen, wenn nicht. Sonst haben die Abstriche nichts gezeigt." Boha, war ich erleichtert.

"Das heißt bumsen bis zum umfallen. Lass das mal Ayden hören." Lachte er. Wenn der wüsste, was der heute morgen machte.

"Du resdest eher von dir selbst. Wer will mir denn ständig was reinschieben?" Er schaute vollkommen unschuldig.

"Wer?! Den knöpf ich mir vor!" Mehr als mit den Augen rollen fiel mir wieder mal nicht ein.

"Dann mach das mal. Aber vorher ... Papiere nicht vergessen." Er schlug sich vor die Stirn und rannte ins Haus. Ja ja. Wenn man zu viel Blödsinn im Kopf hat, vergisst man das wichtige.

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An der Firma angekommen, öffnete mir Julez Gentlemanlike die Tür. Und das erste mal fragte er mich, bevor er was tat.

"Ich möchte gern stolz zeigen, dass du zu mir gehörst. Wäre das ok?"

"Also deine Freundin spielen?"

"Sowas in der Art bist du ja. Nur in keiner normalen Beziehung." Stimmte irgendwie. Ich war in eine Beziehung gerutscht, die zwei Männer hervorbrachte. Was sollte schon schiefgehen. Ich hatte das Gefühl, ich müsste das Ayden sagen.

"Du guckst so skeptisch. Was ist?"

"Ich habe immer das Gefühl, dass Ayden das wissen müsste."

"Soll ich ihn anrufen? Vielleicht setzen wir uns nochmal zusammen, dass du nicht immer bei solchen Aktionen ein schlechtes Gewissen bekommst. Er hat dir doch erklärt wo seine Grenzen wären, aber nur, wenn ihr sowas wie Gefühle entwickelt habt. Du solltest ..." Dann dämmerte ihn was.

"Hast du? Denkst du deswegen daran?" Ich wusste es nicht. Ich kannte das alles nicht. Konnte es nicht einordnen. Meine Gefühle verstehen war schwer, wenn man sowas vorher nie gefühlt hatte.

"Ich denke auch an dich. Gestern wollte ich kuscheln kommen nachdem ich mit Ayden schrieb, fühlte ich mich allein. Aber traute mich nicht. Wusste auch nicht ob Ayden das ok finden würde nach ... nach dem schreiben." Ich hätte mich fast verplappert. Aber leider merkte er das.

"Was habt ihr denn ... geschrieben? Scheint ja was anderes als einfache Worte gewesen zu sein." Er wackelte dämlich mit den Augenbrauen.

"Frag ihn. Ich sag nichts, ohne seine Erlaubnis."

"Ach komm! Ein kleines Schmutziges Detail." Ich lief dann einfach weg und wollte ihn stehen lassen. Wusste nicht mal ob ich richtig lief.

"So nicht!" Aber er holte mich schnell ein und schmiss mich über die Schulter.

"Erstens, das ist der falsche Weg und zweitens, lass mich nicht einfach stehen. Du wirst frech junge Dame." Ich zappelte wild umher, aber seine Kraft war wieder unmöglich zu überwinden.

Er trug mich bis in die Firma. Als wäre ich ein Paket. Wir wurden ziemlich doof angeschaut.

"Lass mich jetzt runter!" Schimpfte ich lautstark. Da er mich selbst in der Firma nicht absetzte.

"Na gut. Ausnahmsweise. Sei jetzt aber brav."

"Wer bist du? Mein Daddy?" Als ich das sagte, ließ er mich tatsächlich runter. Er umfasste meine Taille und zog mich nah an sich.

"Oh, und wie ich das bin meine kleine." Seine tiefe Stimme verpasste mir in dem Moment Gänsehaut. Er griff mir ins Haar und küsste mich etwas härter. Schwer atmete ich und fand es erregend.

"Und jetzt, gehen wir zum Boss. Er braucht die Papiere." Meine Knie fingen an zu zittern. Wie schaffte er das nur? Ich war dann neugierig und hielt ihn kurz an einem Stück seines Jacketts fest.

"Ist das so ein Fetisch?"

"Richtig. Beziehungsweise, dass bin ich. Mir ist im Grunde der Sex unwichtiger als Ayden, auch wenn du das wohl nicht glauben kannst. Ich will erziehen, bestrafen, beschützen. Und ab und zu zugucken, wenn er einer es so richtig gibt. Und ich darf sagen wie." Was? Er war schon öfter dabei? Jetzt war ich etwas geschockt.

"Guck nicht so. So schlimm ist das nicht. Gefällt dir das nicht, muss du auch nicht solche Dinge mitmachen. Ayden mag es beobachtet zu werden. Oder unter Adrenalin." Mein Blick schien ihn zu amüsieren.

"Du hast noch einiges zu lernen. Und wir werden dir gern alles zeigen was du willst." Ayden und Sex unter Adrenalin? Er war so ruhig und schüchtern. Das konnte ich mir kaum vorstellen. Also versuchten sie sich mit ihren Fetischen zu ergänzen? Und deswegen brauchte man dazu vertrauen. Ich war gespannt, was Ayden mir noch erzählen würde. Was noch für fetische in ihm steckten. Und vorallem, was mir alles davon gefallen würde. Aber in dem Augenblick musste ich mich erstmal zusammenreißen, immerhin gehen wir zu deren Vater, da kann ich nicht mit schmutzigen Gedanken hin. Und die Gespräche ließen auch einige Mitarbeiter aufhorchen. Julez war nicht gerade diskret.

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