Kapitel 16

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Mein Wecker klingelt. Ich habe nur vier Stunden geschlafen. Noch weniger sogar. Ich hebe meinen Rücken und reibe meine Augen. „Gut geschlafen?", fragt mich Azmans stimme. Ich sehe sofort auf. „Was suchst su hier? Warte unten!", sage ich schockiert und ziehe die Decke an mich ran. „Du hast dein Schlüssel im Auto vergessen." „Oh." „Ja. Los, sonst kommen wir zu spät." Ich nicke nur, als ich dann höre wie sich die Haustür schließt. Ich putze meine Zähne und spucke dann die Zahnpasta aus. Heute sind 9 Grad, weswegen ich mir eine enge Hose mit einem Dünnem, jedoch gut bedeckten Oberteil anziehe. Daraufhin ziehe ich mir dann eine Bluse an. Als ich mich fertig angezogen habe, nehme ich den Anruf meiner Tante entgegen. „Guten Morgen!", schmunzelt sie. „Morgen", sage ich müde. „Zu wenig schlaf?" „Mhm." „Çima?" „Keine Ahnung.." Lüge. „Habt ihr die Zwischenprüfung geschrieben?" „Wir schreiben die Prüfung übermorgen. Danach kommen wir nach Hamburg." „Siya mach die Tür auf!" Ich verdrehe meine Augen und öffne die Tür für Arin. „Hey Mama", sagt Arin nervös. „Wann schreibst du deine Prüfung mein Schatz?" „Gleich, in genau einer Stunde." „Viel Glück. Ich habe bei Sonnenaufgang für euch Gebetet. Wo ist Helin?" „Du süße Maus", sagt Helin grinsend und küsst die Vorderkamera. „Mein Handy will noch leben, Helin", sage ich. „Schreibst du auch Prüfungen?" „Erst nächsten Monat, Mutter", sagt sie und putzt sich ihre Zähne, während ich meine Locken schnell definiere. Azman wartet sicher ungeduldig. Mein Handy klingelt. Eine Nachricht von Azman, welche Arin und Helin lesen können, da das Handy vor dem großen Waschbecken Spiegel aufgestellt ist. Wir haben 2 Waschbecken, weswegen ich sofort meinen Arm ausbreite, um an meinem Handy zu kommen. „Tante wir müssen jetzt los. Wir kommen Morgen!", sage ich. „Tamam. Fühlt euch von mir gedrückt." Ich schmunzele und lege auf. „Ihr Verehrer", flüstert Arin. Ich schaue sie an, weswegen sie kichert und dann wieder zu meinem Handy.

> Wir haben keine Zeit mehr. <

> Wir haben noch eine halbe Stunde, Azman. <
So ungeduldig..

„Leute ich komme heute spät Nachhause!", rufe ich.
Als ich meine dunkelgrünen weißen Jordans 1 Low, passend zu meiner grünen Bluse anziehe und einen schweren Ordner in meiner Hand die Treppen runter gehe. Meine Augen weilen auf Azman, der auf seine Uhr schaut. Neue beichte, ich kann die Uhr immernochnicht lesen. Ich steige ein und begrüße ihn. Er erwiedert mein Guten Morgen.
Es ist still. „Du siehst gut aus", sagen wir gleichzeitig. Ich presse meine Lippen aufeinander, während er sich kurz seinen Bart kratzt.
„Reden wir?", frage ich ihn. Er nickt. „Ich will nicht das du ihn folgst." „Aber du folgst ihn doch auch." „Ich habe ihn entfolgt." „Aber wieso?" „Ich mag ihn nicht." „Wieso." „Weil ich eifersüchtig bin!" „Wow okay.." „Ich habe euch gesehen. Ich war mit Azhar spazieren", sagt er. „Wie meinst du das." „Wie ihr gelacht habt." Er war also auch in Hamburg.  „Verstehe. Aber du hast dir ein falsches Bild gemacht. Er hat mich getröstet Azman." Er wendet sein Kopf sofort von der Straße ab. „Wieso hat er dich trösten müssen?" ich spiele mit meinem Blumenring. „Ich bin an den Tag mit meiner Tante zu meiner Oma gegangen. Altersheim. Sie und ich haben keine gute Bindung. Sie gibt mir die Schuld am tot meiner Mutter, da sie ja an meiner Geburt gestorben ist." „Ich..wusste das nicht." „Kaya ist kein schlechter Kerl. Ich denke ihr würdet euch verstehen. Ihr kennt euch doch.. Er ist mir auf Instagram gefolgt. Ich habe ihn zurückgefolgt weil ihr euch auch folgt. Ich dachte ihr kennt euch.. Wir haben doch mal davon gesprochen. Als wir zusammen im Auto saßen auf dem Weg nach Berlin.. Ich will mich nicht rechtfertigen, weil ich weiß das ich nichts falsch gemacht habe.." Er antwortet nicht. „Ich habe starke Verlustangst Siya. Ich hatte schon immer Verlustangst, jedoch konnte ich diese nie anwenden, da mich nichts mehr interessierte. Du bist mir wichtig." Ich atme tief ein. Dieses Gespräch tut unfassbar gut und ist zugleich so wichtig. „Ich habe auch Verlustangst. Aber du folgst einhundertvierundvierzig Mädchen aus den verschiedensten Städten, wenn ich deine Schwester ausblende." „Öffne dein Handy und geh auf mein Account." „Was, aber wieso-", „Mach es einfach." Azman folgt genau einhundertvierundvierzig Personen weniger. Seitwann kann ich Mathe? „Das war bevor wir zusammen gekommen sind du Dummkopf." Ich schaue zu ihn. „Aber du kennst doch Kaya.." „Ja er ist korrekt, bis ich gesehen habe wie er mit meiner Freundin herrumlacht!" „Moment mal. Wir waren da nicht zusammen!"  „Wir waren seit Silvester zusammen!" „Du hast meine Liebe nicht erwiedert!" „Du weiß warum!" „Wow sind wir laut..", flüstere ich. Es ist still. „Ich werde ihn nicht entfolgen. Er ist kein schlechter Mensch." „Stell dir vor ich würde Silan folgen." „Ist das dein Ernst?", frage ich ihn sauer. „Wieso denn nicht? Sie ist doch meine Cousine." „Du weißt was für eine Person sie ist! Das kannst du nicht damit vergleichen Azman! Außerdem denkst du wirklich ich könnte mit Kayacan zusammen kommen? Wir teilen nichtmal die selbe Religion!" Er bleibt an einer Ampel stehen. „Du hast keine Ahnung wie solche Kerle sind. Du denkst du wüsstest alles, doch das tust du nicht. Ich kenne jeden. Alle haben den selben mindset." „Achso und was ist mit dir? Warst du besser?" „Wie du sagst, ich war so! Die sind so!" Seine grünen Augen bringen mich dazu meine Augen zu schließen. „Du sagtest doch vorhin das er korrekt sei." „Wenn du eine Person näher kennenlernst lernst du ebenfalls die Schattenseite der Person kennen. Und wer weiß wie Kaya ist. Villeicht will er dich ficken?" „Wie kannst du sowas sagen." „Es ist die scheiß Wahrheit." „Mir egal! Ich will ihn mir selber ein Bild machen." „Dann mach das."

Winter in BerlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt