Kapitel 40

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Ich bin entlassen, schon seit einer Woche. Säubere die Haarmaschine, während ich mit Azhar im Keller bin. Er sitzt mit einen Kittel auf einen Stuhl. „Machst du bei mir auch?", fragt Cihan. „Du bist 10." „Ja na und?" „Mach bei mir ein D rein", sagt Azhar. Ich grinse und schlage auf sein Nacken. Er zischt. „Beweg dich nicht", sage ich und mache wirklich ein D in seinen Seitenwinkel rein. Als ich fertig bin, sehe ich sein Grinsen im Spiegel. „Fährst du heute Hamburg?", frage ich ihn. „Ja mit der Bahn." „Ich kann dich fahren." „Musst du nicht." „Doch komm. Wir fahren wenn du dich gewaschsen hast, tamam?"
Er nickt.

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Wir sind gleich auf der Autobahn, als mich Azhar bittet stehen zu bleiben wegen Blumen, die auf einen Feld wachsen. Mein Auto ist wieder heil. Er steigt aus als ich am Rand der Straße stehen bleibe. Er rennt auf das Feld zu und pflückt Blumen. Ich verbinde mein Handy am Auto und mache Para Drill von Dardan und Nimo an. Azhar rennt von einer Biene weg und steigt ein. Ich lache und fahre los. „Ay Daye", keucht er. „Fettsack, wo ist deine Ausdauer." „Nicht deswegen. Ich hatte einen halben schock." Ich schüttele schmunzelnd meinen Kopf. „Ich bin nicht fett." Er ist ein Lauch. „Ich weiß."

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Wir sind angekommen. Ich merke wie Azhar sich aufrecht benimmt und sein Haar macht. Ich schaue ihn nur an. „Komm doch mit." „Ich weiß nicht." „Komm." Ich zögere und gehe ihn dann hinterher. Derya macht die Tür zu glücklich auf. Als sie mich dann sieht, wird sie etwas schüchtern. „Hallo", sagt sie aber dann schmunzelnd. Azhar gibt ihr die Blumen. Sie wird rot. Ich schmunzele. „Kommt doch rein."

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Ich sitze auf den Bett wo Siya darmals geschlafen hat. „Liebst du sie?" Ich nicke. „Was bedeutet sie für dich?" „..Alles." „Sie ist ohne Mutter aufgewachsen und wollte deswegen nie Mutter werden. Sie hat die Mutterliebe nie spüren können. Selbst wenn ich es versucht habe, sie trennte mich als ihre Tante nannte mich trotzdem Mutter." „Sie sagte mir du bist ihre Mutter." „Mir auch. Aber wir kennen sie doch. Im innerlichen wünscht sie sich eine Mutter zu haben." Ich spiele mit meiner Hand. „Weiß deine Mutter davon?" Ich nicke. „Wie schön." Ich sehe auf. Ich bin innerlich überglücklich, kriege dennoch nur ein schmunzeln raus. Ich hoffe es war ihr Segen, auch wenn ich und Siya noch weit von einer Heirat entfernt sind. Mein Herz platzt gleich vor Freude. „Mach sie glücklich, lass sie diese Sache verarbeiten. Sie ist so still und hart wie ein Stein. Lass sie sauer auf dich sein, sie wird von dir nicht erwarten das du ankommst. Aber tuh es trotzdem weil sie das Gefühl von wichtigsein spüren will. Sie mag die Frauensprache nicht. Ich bin mir sicher du bist genauso still, Offenbarungen hasst du nicht wahr?" Ich nicke. Woher sie auch immer das weiß. Wahrscheinlich steht sie zum ständigen Austausch meiner Mutter. Würde mich nicht wundern, da meine Mutter jeden etwas über mich erzählt. „Du öffnest dich nichteinmal aber bei ihr hast du es." Wie unerwartet. Woher weiß sie das? „Weil du es nichtmal bei mir tust." Sie schmunzelt. „Ich will das ihr heiratet, wenn sie bereit ist Mutter zu werden." „Glaubst du sie ist es?", frage ich sie. „Finde es herraus. Zu heiraten heißt nicht direkt Eltern zu werden." Sie hat mir mal gesagt das sie sich Kinder wünschen würde, aber sie entscheidet sich ständig hin und her. „Ich..", ich unterbreche mich. „Ich will Ihr Zeit geben. Ich will das sie sich bei mir noch wohler fühlt als sie es schon tut. Glaube ich Ich möchte das sie sich vorstellen kann mit mir für immer Zeit zu verbringen."

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Es ist spät, ich bin Zuhause und habe Azhar nachhause gefahren. Ich hüpfe wie ein kleiner Pisser im Zimmer herrum,
schmeiße mich auf mein Bett und schreie in mein Kissen hinnein. Mein Handy klingelt.

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„Sie hat dir ihr Segen gegeben?!", lacht sie. Ich nicke schmunzelnd. „Und ich habe ihr gesagt das ich will das du dich bei mir wohl fühlst." Den Rest lasse ich aus. Das muss sie nicht wissen. Sie schmeißt ein paar ihrer Locken an ihr Gesicht damit ich nicht ihre Rötung sehe. „Übermorgen ist Silvester..", sagt sie. „Und in einen Monat kommst du zurück." „Ja", murmelt sie und zupft an ihren Kissen herrum. „Was hast du?", frage ich sie. „Betrink dich an Silvester bitte nicht." „Vertraust du mir nicht?", frage ich sie. „Doch, naja nicht total aber..pass einfach auf dich auf und enttäusch mich nicht. Wir haben es fast geschafft..", flüstert sie gegen Ende. Es ist still. „Ich schwöre dir das ich dich nicht enttäuschen werde." Sie nickt. „Das ist gut zu wissen." „ich werde nicht viel trinken." „Ich wünschte du würdest garnichts trinken." „Siya." „hm." „Ich habe die Prüfung bestanden." Sie weitet ihre Augen und schreit glücklich. Ich lächele. „Azman es tut mir so leid. Ich wollte dich heute fragen ich habe es vergessen verzeih mir." „Alles gut." „Nein!", sagt sie plötzlich sauer. „Das ist nicht gut. Hör auf immer alles gut oder ist schon inordnung zu sagen." „Du bist einfach Gej." (Schusselig, Vergesslich) „..Ja.." Ich bin so müde. „Bist du müde?", fragt sie mich. Ich schüttele gerade mal so meinen Kopf. „Lass uns schlafen gehen." Ich öffne meine Augen. Zwischen meinen Beinen zuckt es. „Alles inordnung?", fragt sie. Ich nicke. „Okay dann gute Nacht." „Schlaf schön."

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Ich spühle und lege mich schlafen.

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:)

Winter in BerlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt