Kapitel 46

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Auch wenn ich gestern Derya trösten musste und wollte, ging es mir selbst nicht gut. Ich und Arin haben gestern geweint, als wir uns von Helin verabschieden mussten. Derya hat Liebeskummer. Ich habe Azman davon erzählt. Er wollte Azhar schlagen, aber ich erlaubte es nicht. Der Grund weshalb Azhar und Derya Streit haben ist wegen zwei unterschiedlichen Meinungen. Derya will nicht das Azhar jedes mal raus geht, weil bestimmte Mädchen zu ihr meinen das Azhar total hübsch ist und jedes Mädchen auf ihn steht. Azhar aber, meint sie vertraue ihn nicht. Beide Seiten sind irgendwie verständlich, aber irgendwie würde ein Gespräch alles locker regeln.
Es sind Kinder spricht mein Gehirn zu mir.
Trotzdem sagt mein Herz. Um Frieden zu schaffen muss ein Gespräch stattfinden sagt mein Herz. Was wenn beide aber nicht wollen? Fragt mein Gehirn.

Das werden sie, weil sie sich lieben.

Hm.

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Ich verabschiede mich und fahre mit dem Auto nachhause. Azman vermisst mich, ich ihn auch. Er weiß nicht das ich heute komme. Azman wird mich umbringen, wenn er herrausfindet das ich mich nicht von ihn hab fahren lassen. Ich möchte nicht das er sich einen Aufwand für mich macht.

Als ich aussteige gehe ich zufuß nachhause, es ist nicht weit. Zuhause räume ich auf, Sauge und Wische. Falte zudem meine Wäsche und stelle einen Ventilator hin. Ich will kochen, muss aber dafür einkaufen.

> Hey hast du Hunger? <

> Jetzt ja. <

> Komm zu mir, wir gehen einkaufen. <

Er lässt mich auf gelesen. Nach zwanzig Minuten höre ich ein Klopfen. Ich öffne die Tür. „Ich hätte dich fahren können." „War nicht nötig." Er schaut mich ernst an. Ich schubse mich raus und ziehe mir meine hübschen Stiefel an.

-

Ich zahle an der Kasse. Azman schaut mich an als würde er mich gleich im Auto umbringen. Ich zwinker ihn zu. Er sagt mir auf kurdisch, dass ich abwarten soll. Ich atme tief ein und dann gelassen aus. „Ich habe dich eingeladen, trag die Tüte", sage ich und schiebe den Wagen weg, nachdem er die Tüte aus den Wagen nimmt. Ich Summe die Melodie von 4 Kanaken von Haftbefehl, Capo, Veysel und Ezhel. Im Auto mache ich das Lied an. Ich zucke auf, nachdem er auf Start drückt. Azmans Auto erschreckt mich immer, wenn er auf Start drückt. „Ich vermisse dein altes Auto." „Der ist besser." „Nein." „Doch." „Wir hatten unser erstes Kuss in deinem anderen." Er grinst. „Wir können uns immernoch küssen." „Das meine ich nicht." „Du musst loslassen." „Ja." Ich drehe lauter.

Als wir bei Azman ankommen waschen wir erstmal unsere Hände.

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Azman schaut verzweifelt, da er nicht weiß wie das geht. „Hast du noch nie Hackfleisch geballt?" „Nein." Ich zeige ihn wie das geht und lasse das Basmati Reiß kochen. Ich spüre seinen Blick. „Azman konzentrier dich." Er räuspert sich gespielt. „Du musst mit Gefühl arbeiten." „Du machst das besser." „Mach jetzt."

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Wir essen gerade, eher gesagt schmatzen wir wie Tiere. Er nickt. „Ket sere te?" Azman nickt, dass essen schmeckt. „Ich finde da muss mehr Salz rein", sage ich und möchte den Salzstreuer über die Soße streuen, doch er hält mich am Armgelenk fest, seine Brauen gehoben. Ich pruste, als er sein Kopf schüttelt. „Mach bei dein Essen rein", sagt er. „Also in meinem Teller?" Er nickt. „Okay. Ich dachte du magst es auch gesalzen." „Tuhe ich, aber heute nicht Maus." Ich schaue ihn an. „Hast du gerade Maus gesagt?" Er schaut mich schmunzelnd an. „Wollen wir Wein trinken?", frage ich ihn. Er überlegt. „Es ist nur Wein", sage ich augenverdrehend. „Es macht es romantischer", versuche ich ihn zu überreden. „Okay."

Winter in BerlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt