Winter in Berlin

Kapitel 44

Ich komme gerade von der Arbeit. Die Hochtzeits Saison beginnt. Eine Cousine von mir heiratet nächsten Monat. Sie heißt Derîn. Ich habe bei Shein Abendkleider bestellt für die Hochzeit von Helin und Derîn. Oha, dass reimt sich. Helin kneift in mein Arsch, weil sie einen fetisch darauf hat. Meinte sie, ich schwöre. „Azman wird einen Steifen kriegen wenn er deinen Arsch ohne Unterhose sieht." „Hör auf." „Er wird reinbeiße-" „Helin!", sage ich schockiert. Sie lacht. Sie sagt das bestimmt weil sie bald ihre Hochtzeitsnacht erlebt. Ich schlucke. Seitwann denke ich so dreckig? „Nächstes Kleid." Ich ziehe das Kleid aus und schlüpfe in das nächste. Es ist Pastellila und der Stoff fühlt sich an als wäre das Kleid von Asos bestellt. Das Kleid ist kein Satin. Es ist ein dicker Stoff, nicht allzu dick. Es ist deckend, hat am Bauch Fältchen und ist lang. Es hat einen Schlitz, den man aber erst sieht wenn ich gehe. Man sieht nur meine Wade. Meine High Heels sind durchsichtig, haben keinen allzu hohen Absatz. „Omg. Das ist es! Ich schwöre du ziehst das an, sonst werfe ich dich aus den Saal." Ich mag es auch von allen Kleidern am meisten. „Ich finde es aber zu schlicht. Keine Schwester würde das auf die Hochtzeit ihrer Schwester anziehen." „Es hat ein Ärmel." „Ja aber trotzdem." „Es ist perfekt." „Ja.. Okay." „Azman wird-", ich werfe meine Socken auf sie. Sie lacht. „Ih die stinken voll." „Heute wird es Sockensuppe geben, wenn du dich nicht benimmst." „Dann bestelle ich mir was." „Mach doch. Von wegen Diät." Sie ist still. „Man.." Ich schmunzele siegessicher. Sie meinte sie muss zwei Kilo abnehmen, damit sie in ihr Hochzeitskleid passt. „Jaok." „Gut, räum meine Sachen auf", sage ich. Sie tut es. Ich hole mir einen Apfel und schaue Helin dabei zu, wie sie meine Sachen wegräumt." „Hey sag mal, habt ihr auch vor irgendwann zu heiraten?" Ich huste. Ich glaube ich ersticke gleich. Helin rennt schockiert zu mir und klopft auf meinen Rücken. „Helal, Helal", sagt sie. „War einer zuviel wa?", wackelt sie mit ihren Augenbrauen. Ich schaue sie nur an.„Sockensuppe?" „Nein mal ehrlich, wie stehst du dazu..?" „Ich bin vor sieben Monaten zurück gekommen, Helin. Es ist alles gut zurzeit, das heißt aber nicht das es wieder zu tiefen kommen kann." „Xwedenek." „Amin, aber man weiß nie." „Amin und punkt. No to negativ thoughts." „Dein Englisch ist so deutsch", sage ich zu ihr. „Gu." (ein scheiß)  „Nächste Woche fett Heiraten", sagt sie. „Jaman." „Und dann können du und Azman unter Tisch Händchen halten." „Wir werden nichteinmal nebeneinander sitzen." „Wärt ihr verheiratet dann villeicht." „Helin..versuchst du mich zu einer Heirat mit ihn zu Ideologieren?" „Ja. Dann geht er mit mir ins Juweliergeschäft wegen deiner Ringgröße." „Stimmt. Ihr müsst euch dann was anderes einfallen lassen, weil ich es merken werde." „Oha stimmt...aber guck meine Ideologie funktioniert, du denkst schon weit mit deiner Vorstellungskraft." Ouh. „Sockensuppe?" „Hey, red dich nicht raus!" Ich beiße grinsend in meine Unterlippe. „Du dirty girl." „Hör auf mit Englisch. Mein Deutsch ist müll seitdem ich in New York war." „Mega." Helin schaut mir beim kochen zu. „Du könntest mir mal helfen, dann lernst du dazu." „Ist dir aufgefallen das wir voll lesbisch geworden sind, seitdem Arin weg ist?" „Ja." Es ist still. Ich muss lachen, will aber nicht die Erste sein, die lacht. Ich presse meine Lippen aufeinander, während ich in der Küche Fleischstücken in der Pfanne anbrate. Helin prustet neben mir und wir fangen an zu lachen. Laut, sodass es Minuten später an unserer Tür klopft. Helin geht zur Tür, während ich das Fleisch auf Tellern platziere.
„Guten Abend, ich lebe über euch im fünften Stock. Ihr seid echt laut. Das nächste mal muss ich zur Polizei greifen." Ich komme dazu. Helin geht etwas vor. Sie ist etwas größer als ich, sie kommt mir vor wie eine Mutter. „Moment mal. Sie beschweren sich weil wir laut sind?" Sie überlegt kurz. Helin bitte geh nicht auf ihr Stöhnen ein. „Ja." „Jeden Abend, von 1 bis 2 Uhr nachts,-", „Okay das reicht, wir entschuldigen uns!-", „Wissen sie was wir hören?!-", „Helin-", „Ihr Stöhnen! Haben sie mal leiseren-", Ich knalle die Tür zu. „Sex!", ruft Helin trotzdem, sodass die Frau uns vor der Tür immernoch hören kann. „Nur weil wir Migranten sind, ich schwöre dir!" Sie ist sauer. Ich schaue zum Esstisch. Ein Weinglas. Jetzt verstehe ich wieso sie so aufgebracht ist. „Entspann dich. Du bist zu laut." Sie seufzt. „Deck den Esstisch." Sie nickt. Ich habe den Salat schon vorbereitet und Krümmelöl reingerührt. Soße und Fleisch stelle ich mit einen Untersetzer auf den Esstisch. Helin und ich essen. „Eigentlich dürfen wir nicht nach achtzehn uhr essen." „Egal, heute Cheatday." „Wenn man mit englisch anfängt kann man nicht aufhören", sagt sie. „Ja, da hast du recht", sage ich kauend. „Cheatday ab heute immer Mittwochs, okay?" „Das ist der letzte Mittwoch den wir gemeinsam verbringen." „Omg.." „Wein nicht." „Doch", sagt sie wimmernd. Ich schmunzele. „Hallo hör auf." „Oke." „Oha!", sage ich. Sie kichert und wischt sich die Träne weg. „Habe angst vor meiner hochtzeitsnacht." „Ich auch, wäre ich du." „Du sollst mich beruhigen." „Wie soll ich daa machen, wenn ich auch angst haben würde und Jungfrau bin?" „Keine Ahnung, sag einfach etwas was mich beruhigt. Biologie ist doch auch Sexualkunde. Erzähl mir was darüber. Wie sehr schmerzt das erste Mal?" „Helin lass darüber nicht am Esstisch reden", sage ich. „Güneye", sage ich noch. (Es ist arm/ Es gehört sich nicht)

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„Also ist es nicht einfach in meine Mumu zu kommen?", fragt sie mich. Und hilft mir beim abräumen. „Ja so in etwa", sage ich. „Und mein Jungfernhäutchen reißt, was dazu führt das ich dann bluten werde?", fragt sie mich, obwohl sie das selber weiß. Sie will sicher gehen. „Ja." „Was wenn ich nicht blute?" „Hast du mal Tampons benutzt?" „Nein." „Ja also. Was soll schief gehen?" „Keine Ahnung, Google meinte." Ich schüttele meinen Kopf. „Wenn ich Schnupfen habe sagt Google auch, dass ich Krebs habe", sage ich zu ihr. Sie lacht und schaut zu den Kisten, die wir heute verpackt haben. „Was immer ist, komm zu mir." „Ich bin die ältere, vergessen?" „Trotzdem ist füreinander da sein wichtiger!"
„Ja, stimmt. So, ich lege mich... jetzt aufs Ohr", sage ich gähnend.
„Gute Nacht." „Gute Nacht."

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Ich lebe noch in den Sommerferien und jetzt habe ich Herbstferien???????