Winter in Berlin

Kapitel 15

Ich habe mit Azman kaum geredet die letzten Tage. Kaya habe ich zurück gefolgt. Er heißt eigentlich Kayacan, aber viele nennen ihn Kaya. Ich habe gesehen das Azman ihn auch folgt, kennen die sich etwa? Jeder kennt irgendwie jeden. Das ist komisch. Azman sehe ich nur in den Praxisstunden, wo wir diese beschissenen Haut Bakterien absterben lassen müssen. Also jetzt gerade.

„Wenn wir Säure dazu geben dann stirbt alles ab." „Also auch das gesunde." „Richtig." Er seuftzt. „Wir müssen mischen, aber so das alles nicht alles absorbiert.." „Wir brauchen Wärme." „Dürfen wir nicht. Nur das, was sich am Pult befindet." „Wir brauchen etwas starkes." „Lass uns Ingwer mit Salbei und Kamille mischen. Dazu noch ein Paar Mittel. Danach pressen wir die ergebene Säure in ein Reagenzglas." Er nickt. Ich bringe die Kräuter und er zerstückelt das Innere der Ingwer um dann das Wasser daraus zubekommen. Ich gebe die Kräuter in ein anderes Glas und mische Salbei mit Kamille. Ich rieche dran und schließe schmunzelnd meine Augen. „Liebst du Kräuter?" Sofort beherrsche ich mich. Peinlich. „Ja." „Magst du Kräuter?", frage ich ihn zurück. „Ja. Das hilft mir für Beruhigungen." „Was ist mit Salbeitee?" Er verzieht das Gesicht. „Also nein." Er schnalzt mit der Zunge, weswegen ich mit den Schultern zucke. „Magst du überhaupt Tee?" „Ja, Çay." Ich verdrehe schmunzelnd meine Augen. „Außer Çay?" „Garnichts. Wenn ich krank war gab man mir immer Çay." „Oh mein Gott was?" Er zuckt mit den Schultern. „Ich musste um Çay betteln. Als wäre das Alkohol oder so." „Wieso?", fragt mich Azman. „Ich habe halt schöne Zähne." Er schmunzelt. Und du auch. Nur leider sieht man sie zu selten. „Wie dem auch sei, ich muss kurz aufs klo. Mach du weiter." Er nickt. Ich gehe raus und dann die Treppen runter. Ich schaue nach links und knalle gegen jemanden, schaue sie an während sie erschrocken japst, fast runter fällt, doch ich noch ihre Hand ergreife, damit sie nicht fällt. Sie ist wirklich hübsch. „Oh Gott, es tut mir lei-", sie unterbricht mich. „Mädchen kannst du nicht aufpassen?!" Wow. „Das war keine Absicht." „Du hast doch Augen oder nicht?" „Was ist hier los? Frau Savur? Frau Kadever?", fragt uns eine Proffeseurin. Kadever?.. Ich schaue zu Silan.

„Du siehst doch, dass ich dich nicht sehe. Du hättest abweichen können." „Ich.." „Du hast selber nicht aufgepasst. Also mach mich nicht fertig." Sie sagt nichts. Die Proffeseurin schaut hin und her. „Alles geklärt?..", fragt sie uns. Halt doch die klappe du blöde Proffeseurin. „Ja", sagen wir. Sie nickt und geht. Ich schaue sie an und sie schaut mich an. Sie hat braune glatte Haare und hellbraune, fast gelbe Augen. Ich beneide sie. Die Kadevers sind wohl bekannt für ihre Augen. Wirklich wunderschön. Der Druck in mir wird größer. Ich schaue mir meine braunen Haare an. Meine stinknormalen Augen. Ich bin nicht hässlich, aber ich verspüre das Gefühl, dass sie hübscher ist als ich. Das will ich nicht. „Was?" Ich trete ihr näher. „Habe ich dir was angetan das du so dreckig redest?" Sie sagt nichts. Ich drehe mich um sie. Was macht schon Schönheit aus. „Azmans Cousine also." „Woher kennst du ihn." „Als ob ich dir eine Antwort schuldig bin", sage ich und bleibe stehen. Sie dreht sich zu mir, da ich hinter ihr stehe. „Wer bist du?"  „Geh mir aus dem Weg, dann musst du mir nicht so viele fragen stellen." Ich gehe.

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„Wir haben es geschafft." „Ich auch", lächele ich halbherzig. Azman verstummt. Er tretet mir näher. „Ich bin deine Freundin." „Meinst du das ernst?" Ich sage nichts und gehe zu unserer Beobachtung. „Siya", sagt er. „Du hast mir nicht gesagt, dass deine unhöfliche Cousine hübsch ist." Er sagt nichts und bleibt stehen. Während ich mich hin und her bewege, Haut seziere und die gegeben Bakterien aussorbiere mit dem Mittel, welches wir herrgestellt haben, seufze ich Minuten später, da Azman mir sehr nah ist und wahrscheinlich nicht locker lassen wird. „Als ich zur Toilette wollte habe ich nach links geguckt und bin dann gegen sie gestoßen. Sie ist fast runtergefallen, dann habe ich schnell ihren Arm gegriffen damit sie nicht fällt. Sie hat mir die Schuld gegeben, weswegen ich sagte das es keine Absicht sei, aber dann hat sie mich gefragt ob ich.. keine Augen hätte...und.. ach unnötig." „Nein erzähl weiter." „Dann kam so eine Professeurin und hat dann gefragt ob alles okay ist. Sie hat uns Frau Savur und Frau Kadever genannt. Deswegen hat es bei mir geklingelt." „Weiter." „Ich habe dann zu ihr gesagt, dass sie abweichen könnte, da sie ja gesehen hat, dass ich abwesend war. Sie war dann leise." „Gut gemacht." „Danke."