Winter in Berlin

Kapitel 18

Die Woche vergeht. Von Silan ist nichts zu sehen. Gottseidank. Anscheinend studiert sie Jura. Also ist sie mit Jasmin. Ich hoffe Jasmin hält sich fern von dieser Schlampengestalt. Sie nervt. Sie stört. Sie soll zurück nachhause, nach Suttgart am besten.

Ich schreibe gerade die Prüfung und spiele mit meinem Ring. Ob Azman zurecht kommt? Ich schaue vor mir und dann nach links und rechts. Hier sind Kontrolleure. Menschen würden sich aufregen, warum es solche Menschen wie Kontrolleure während Prüfungen gibt. Aber auch die haben nur einen Job welchen sie ausfüllen müssen. Ich freue mich auf die Semesterferien. Tote Oma wird gerade in der Heimat vergraben, weswegen Tante nicht mitkommen kann. Zum Dom.

-

Ich setze mich in die Mensa und warte darauf das die Mädchen kommen. Samira kommt gerade. „Hey", sagt sie lächelnd. „Weshalb so glücklich?", frage ich sie Augenbrauen wackelnd. Sie setzte sich hin, guckt nach links und rechts und dann bittet sie mich näher zu ihr zu rutschen, damit sie mir was zuflüstern kann. „Er heißt Aras." „Schön das du seine Daten vor seinem Namen gekannt hast." „Ja", spricht sie verträumt aus. Sie hört mir wohl nicht zu. „Warte was? Achso Ja, kann sein." Ich nicke nur und esse meinen Apfel. Schon interessant. Früchte sind etwas besonderes. Wie ein Zauber. Fruchtzucker Wasser und ihr Geschmack. „Wenn dein Freund davon erfährt bringt er mich um." „Ehrenmord." „Richtig." „Aber er darf oder was", murmelt sie. „Lass uns zusammen als Ehrenmord sterben", sagt sie. Was sie sagt. „Azman bei mir Raman bei dir." „Das ist eigentlich gruselig", meine ich. „Egal." „Seid ihr noch kennenlernphase?" „Ja. Ich..naja wir hatten unser erstes Date eigentlich. Ist man da schon zusammen?" „Frag mich nicht, ich habe selber keine Ahnung." „Aufjedenfall ist er wirklich nett und so liebevoll." Ich schmunzele. „Fühlst du dich wohl bei ihn?", frage ich sie. „Ja und wie... Meine Zeit ist gekommen! Alle schon verlobt, verheiratet, außer wir! Ich dachte schon wir werden lesbisch und werden dann von unseren Familien verbannt." Ich schüttele nur meinen Kopf. Ach Samira ach.. „Nur du kommst auf sowas." „Kurdische Schwägerin hat was mit Schwester von Mann." Ich pruste. „Wie war deine Prüfung?" „Sehr gut." „Super." „Morgen!", ruft Jasmin und kommt mit zwei Kerlen zu uns. „Das meine Lieben sind meine Sklaven." Jeden Tag was neues. Einer mit einem Karrierten Hemd, Brille und braune Haare. Der andere ist Blond und Hellhäutig. Anders kann man ihn nicht beschreiben. „Woher hast du deine Sklaven?", frage ich sie und schlürfe aus meinem Strohhalm. „Auf dem Flur gefunden. Jonas und Finn. Wollt ihr erzählen was ihr machen wolltet?" „Wir wollten ein Bild von ihren Arsch machen, weil sie in dieser Jeans so..gut aussieht. Sie hat uns dann erwischt und unsere Handys dem Direktor gemeldet." „Richtig. Die beiden werden bald Suspendiert für immer glaube ich sogar." „Oh wow..", sagt Samira. „Nicht gut", sage ich. Samira nickt nur zustimmend. Finn platziert seine Brille, da sie ihn ein wenig von der Nase rutscht. „Was studiert ihr?" „Medizin." „Jura." „Cool, darf ich mir Jonas ausleihen?", fragt Samira Jasmin. „Das ist erst Semester." „Dann bringt er mir nichts." Ich schüttele nur schmunzelnd meinen Kopf. Wie gemein. „Jonas Massier meine Schultern. Wasch dir deine Hände davor gründlich mit Seife. Finn, mach meine Hausaufgaben, benutz aber deine Stifte du Anwalt." „Aber ich kann das doch noch nicht." „Dann lern dazu. Das sind Credits von Herr Samir!" Er nickt sofort. Ohje. „Wo ist Azman?" „Ich.." „Samira." „Okay er hat mir gesagt, dass ich dir nichts sagen soll, aber es geht um seine Gesundheit. Er hat sich geprügelt. Gestern." Ich stehe sofort auf und gehe aus der Uni. „Siya, er bringt mich um!" „Dann bringe ich ihn um!"
Sie seufzt und bleibt stehen, da sie mich nicht einholen kann.

Wo wohnt er nochmal. Nicht weit von der Uni, soweit ich weiß.

-

Ich klopfe an die Tür. Azman öffnet die Tür. „Sie hat es dir gesagt." „Wer hat mir was gesagt? Ich musste es herrausfinden!", sage ich sauer. Er lässt mich rein. Ich ziehe meine Schuhe aus und gehe in sein Zimmer. Mh, dieser Geruch. „Du hast die Prüfung verpasst", sage ich und schaue mir seine Wunden an seiner Hand an. „Unser Direktor weiß Bescheid." „Die Schlägerei?" „Nein, dass ich heute ein Termin bei einer Blutabnahme hatte. Zur Kontrolle." Blutabnahme? Termin? „Du erzählst mir jetzt wieso du dich geprügelt hast." „Siya.." „Los!" Er setzt sich neben mir auf seinem Bett hin und atmet aus. „Ich war gerade auf dem Weg Nachhause. Ich bin ja zum Arzt gegangen." Ich nicke. Von dem Termin, dessen ich nichts wusste, aber egal. Ist ja nur eine Kontrolle gewesen. „Ich wartete gerade auf meinem Zug, als ich plötzlich hörte wie man sich über mich unterhalten hat." „Was haben die gesagt?" „Keine Ahnung irgendein Gerücht, ich habe selber nichtmal hingehört."