Kapitel 32

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Manchmal hasse ich mich für das was ich bin, auch wenn andere denken ich sei ein selbsverliebter kalter Mistkerl

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Manchmal hasse ich mich für das was ich bin, auch wenn andere denken ich sei ein selbsverliebter kalter Mistkerl. Für die Fehler die ich mache tut mir Siya leid. Ich glaube keiner versteht mich außer sie. Ich werde mich bessern, ich werde mich nur auf sie und meine Bildung fokussieren. Ein Monat haben wir geschafft. Ohne Kommunikation. Ich habe mich mit dem lernen abgelenkt, es hat geholfen. Ich vermisse ihren Duft. Ich habe keinen in meinem Auto gelassen, da mein Auto zwei wochenlang nach ihr gerochen hat. Ich habe eine Verlustangst. Ich bin weder perfekt noch würde mich eine Frau verstehen. Aber Siya hat mich irgendwie zu einem besseren Menschen gemacht. Ohne sie will ich nicht. Ich bin mir aber sicher das sie ohne mich kann. Durch ihr habe ich realisiert das ich nicht immer auf harte Schale tuhen kann. Sie weiß ich würde es trotzdem machen, weil ich mich schämen würde. Ich höre gerade auf zu rauchen. Mal tuhe ich es, mal nicht. Es stillt meine langeweile. Einfach gesagt, kostet mir aber meine Lebenszeit. Ich glaube Siya würde sagen:

Du bist so dumm! Es nimmt dir nicht nur deine Lebenszeit, es verschwendet sie sogar, weil du daran ziehst wie ein verrückter!

Eine Zigarette zu rauchen kostet einen 8 Minuten. Sie eingenommen zu haben nimmt einen die Lebenszeit von 5 Minuten. Dass heißt, dass man dreizehn Minuten mit nur einer Zigarette verschwendet. Wenn ich drei Zigaretten an einem Tag rauchen würde, würde ich bei 39 Minuten liegen, an denen ich mir mein Leben verkürze. Ich sollte aufhören. Ihr und mir zuliebe. Und wegen meiner Mutter, die meine Zigaretten schon gesehen hat und seit einer Woche nicht mit mir spricht. Es geht ihr besser. Schon seit einem halben Jahr. Sie lächelt wieder. „Azman! Komm essen!" Samira schreien zu hören macht mir Kopfschmerzen. „Schrei nicht." „Heul nicht." Ich schaue sie warnend an. Sie lächelt. Ich schüttele meinen Kopf. Ich esse mein kurdisches Gericht Unterhalte mich mit Azhar Samira und meiner Mutter und gehe dann zum Fitness. Ich hasse diese Musik dort, weswegen ich mir meine kabellosen Kopfhörer mitnehme.

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Ich bin wieder Zuhause und dusche mich.

Immer wenn ich dusche denke ich an sie. Ich hebe meinen Kopf hoch und lasse das Wasser auf mein Gesicht prallen. Ich keuche wegen der Wärme und wasche mir mein Gesicht. Ich muss an ihr lächeln denken, wie sie isst, wie sie schläft, wie sie neben mir steht. Wie ich zu ihr runter gucke und lächele, weil sie in meiner Sicht aussieht wie ein Kleinkind. Ich schaue runter zu meinen Beinen. „Nein", seufze ich. Ich kann das nicht machen. Samira und meine Mutter duschen sich ebenfalls hier.

Toilette?

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Ich komme leise und spritze meine Samen in die Toilette. Meine Haare fallen mir ins Gesicht. Dieses Mädchen. Was tut Siya mit mir? Ich nehme ein Stück Toilettenpapier und trockne mein Glied mit dem ergossen ab. Danach ziehe ich mich an. Ich kämme meine Haare und sehe plötzlich wie eine Menge von Haaren auf den Kamm liegen. Ich schaue mit einem gestoppten Herzrhythmus in den Spiegel und lege mit einem langen Atemzug nach innen langsam meine linke Hand auf meinem Kopf, ziehe an meinen Haaren und merke, wie sich die Haare auf meinem Kopf lösen. „Nein", flüstere ich und halte meine Arme am Waschbeckenrand. So eine Scheiße. Ich schüttele zitternd meinen Kopf. Realisiere das es wirklich passiert. Ich fange an zu lachen. Vor zwei Minuten habe ich mir einen runtergeholt, jetzt fallen mir meine Haare vom Kopf?

Ich rassiere meine Haare gerade. Meine Haare sind normalerweise mein Markenzeichen. Aber villeicht wird mir diese Frisur stehen. Ich bin nicht von der schlechten Sorte, dass wusste ich. Außer früher, wo man mich schikaniert und gemobbt hat, für das Speck was ich mit mir trug und abbaute. Meine Haare fallen ins Waschbecken. Ich mache nachdem ich fertig bin, den Kopf der Haarmaschine sauber, desinfiziere es und tuhe ihn zurück in den Schrank.

Meine Mutter schlägt mich, nachdem sie mich sieht. Naja sie hat mit der einen Hand ihren Mund zuhalten müssen, mit der anderen Hand mir eine backfeife verteilt. Ich habe ihr erzählt das mir langweilig ist und ich es deswegen gemacht habe. Ich gehe heute zum Arzt. Ich dachte bei Krebs fallen einen die Haare aus, wenn man die Chemotherapie macht.

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„Laut MRT haben sie kein Krebs Herr Kadever."

Als würde mir eine Last wegfallen nicke ich. „Wieso fallen mir dann meine Haare raus?", frage ich ihn.
„Es könnte sein, dass ihr Hormon DHT ein Stoffwechselprodukt von Testosteron also dem Männliche Hormon zu anlagebedingtem Haarausfall geführt hat." „Und das Haar wächst niemals nach, oder wie?"  „Ich schreibe Ihnen Tabletten auf, danach müsste es funktionieren." „Können sie mir auch Rizinusöl aufschreiben?" „Für den Haarwachstum?" Ich nicke. Er schmunzelt und nickt dann. „Die Tabletten morgens nachdem Frühstück und Abends vor dem Schlafen einnehmen." Ich nicke.

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Ich lasse mir von der Apotheke meine Sachen holen und Zahle ab.

Vor dem Schlafen nehme ich eine Tablette mit Wasser ein und lege mich dann hin, als ich mich entschließe den ersten Schritt zumachen um Siya anzuschreiben.

Nur weiß ich nicht wie ich anfangen soll, also lasse ich es.

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Eine Stunde vergeht und ich kann nicht schlafen. Als hätte ich eine Zwangsstörung nehme ich mein Handy in die Hand. Sie war vor einer Stunde online. Vor einer Stunde wollte ich sie anschreiben. Hatte sie ein Gefühl? Wollte sie mich anschreiben?

> Hey <

Ich warte. Es ist nicht so das ich Hoffnungen habe, aber ich habe sie. Villeicht ist sie müde. Aber in Amerika ist es doch schon hell oder?...
Ich Google. Es ist gleich 3 Uhr Nachts. In New York ist es 20 Uhr irgendwas. Sie ist bestimmt müde und hatte einen anstrengenden Tag. Hat sie Freunde gefunden? Hoffentlich kein Junge der sie ficken will. Gott ich würde sie so gern besuchen kommen aber sie wird mich auslachen wegen der Flugangst die ich habe. Für sie würde ich aber in einem Flugzeug steigen. Kein Gefühl kann diesen Moment beschreiben, als sie unter ihren Namen als online zu sehen. Sie liest die Nachricht, schreibt aber nicht. Habe ich was falsches gemacht? In mir kommt ein unwohles schämendes Gefühl hoch.

Antworte bitte.

> Hey <

Ich lächele wie ein verrückter und fange an zu tippen.

> Wie geht es dir? <

> Gut, Danke. Dir? <

Mir geht es garnicht gut.
Ich vermisse dich,
ich dachte ich habe Krebs,
ich leide unter Lernstress
und halte mich zugleich von Zigaretten fern.

> Gut.<

> Das freut mich. <

Ich weiß nicht was ich schreiben soll.

> Gute Nacht.<

Ich sende es ab und weite meine Augen. „Scheiße", murmele ich und reibe meine Stirn. Sie denkt jetzt bestimmt ich habe keine Lust mehr auf sie. Aber dann würdest du dich nicht bei ihr melden. Sie kennt mich. Sie weiß bestimmt das sich eine schreibblockade zwischen uns stellt, weil so schreiben wir nicht. Ich lege mein Handy seufzend weg.

> Gute Nacht, Azman. <

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Was wenn er doch Krebs hat und der Arzt keinen richtigen Abschluss hat????????

Winter in BerlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt