Kapitel 62

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Ich glaube ich habe mich seit zwei Wochen von Azman distanziert

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Ich glaube ich habe mich seit zwei Wochen von Azman distanziert. Eigentlich hätten wir schon vor einer Woche geredet, aber ich will mich um mein Studium kümmern und diese Weiterbildung ist nicht gerade einfach. Ich verstehe Azman..etwas. Es gab eine gewisse Zeitspanne, wo ich mich für die Weiterbildung auseinander genommen habe und er sich um die Weiterentwicklung seines Heilmittels. Ich sprach ihn zwar immer zu, dass er das schaffen wird, aber an manchen Tagen sah ich dann doch die Hoffnungslosigkeit. Er tat mir leid. Ich bin seit zwei Tagen erkältet und Azman hat kein Schimmer. Ich wollte gerade zur Apotheke, der um die Ecke steht, da sah ich einen Mann am Fenster, der mir angst machte und mich deswegen davon abgehalten hat raus zu gehen. Die Gegend ist gefährlich geworden. Sie ist nicht mehr wie früher.

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Ich schniefe und ziehe mir meine schwarze Nike Jacke an. Meine Schlüssel tuhe ich in die Jackentasche und gehe dann zur Apotheke. Ich war gestern beim Arzt und habe mir Attest und Rezept besorgt. In der Apotheke angekommen atme ich erleichtert ein, weil es so schön warm ist. „Guten Tag", sagt die Apothekerin. „Hallo", lächele ich etwas. „Ich bräuchte einmal die Medikamenten zu diesen Rezept." „Mhm", sagt sie und geht kurz in die hintere Tür, wo die Verschreibungspflichtigen Medikamenten liegen.

Als ich die Tür öffne laufe ich gegen Azman. Aber ich laufe weiter und tuhe so als kenne ich ihn nicht. Hab keine Nerven dafür. „Siya!" Seine Schritte schnell, bis sie hinter mir sind. „Ich dachte wir wollten reden?" „Keine Zeit, verschieben wir das?", frage ich ihn, während ich gehe. „Bist du krank?" „Nein." Er lässt seine Nike Sporttasche fallen und pakt meinen Arm, dreht mich daraufhin zu sich. Seine Hand nicht fest, sonst wäre er bei mir durch. Azmans Haare sind nass, ich bin mir sicher er kommt gerade vom Gym.
Besorgt sieht Azman mich an, weswegen ich diesen Blickkontakt abbreche und meinen Arm wegziehe.

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Azman bringt mir einen Tee. Ich sehe ihn nicht an aber bedanke mich dafür.
„Danke, aber das ist nicht nötig gewesen."
„Trink."

Ich knacke augenschließend meinen Nacken, als Azman seine Hand gegen meine Stirn legt. Eine Gänsehaut übermantelt meinen Rücken und ich weiß nicht was ich tun soll, außer zu schlucken. Das Gefühl in mir hat mir gerade gezeigt, wie sehr ich seine Zuneigung vermisst habe. Ich lege meinen Kopf schief, doch da lässt er los. Innerlich fühlt sich alles wieder grau an. Mein Kopf schnipselt. Ich blinzele. „Wir sollten dein Fiber messen." Ich sollte mich fokussieren.
„Mir geht es gut." „Wie lange bist du schon krank?" „Mach kein Film daraus, Azman." Es gefällt mir, wie er sich um mich sorgt. Ja, innerlich schlägt mein Herz wie verrückt. „Antworte mir." „Ich bin dir keine Antwort schuldig." Er schaut von mir weg. Klar, immer wenn ich recht habe. „Ich gehe jetzt schlafen, mach die Tür zu wenn du gehst." Ich sehe ihn nicht mehr an, sondern gehe in mein Zimmer.

Minuten später höre ich die Tür zuknallen und atme tief ein. Ich hasse diese Phase und stelle mir vor wie seine Hand meine Stirn berührt. Meine Augen fallen zum Schlaf.

Winter in BerlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt