Kapitel 61

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Der Herbst neigt sich dem Ende zu, es wird kälter. gestern hat es sogar geschneit. Und bald ist Siyas Geburtstag. Eine Woche nach Siyas Geburtstag findet unsere Hochzeit statt.

Ich warte gerade auf Siya, weil sie zu mir meinte das ich viel zu lange im Labor bin, als mit ihr. Also verunsichern wir heute ein Lokal, wo sich die reichsten Schweine befinden.
Und weil ich ein Mittel brauche, welcher streng geheim unter Beobachtungsschutz ist und man nur dann rankommt, wenn man sich mit den reichsten Chemiker versteht.

Da dieser heute in Deutschland ist um seine Heimat zu besuchen, besuchen wir ihn heute in einem Restaurant zufällig. Siya weiß nichts davon, weil sie sonst denken würde, dass ich unsere Zweisamkeit für mein Heilmittel ausnutze. Aber dem ist nicht so. Es war wohl ein Zeichen von Gott, dass wir genau heute dort hingehen.

Die Tür geht auf und sie steigt lächelnd ein. Ich habe vor diesem Lächeln überlegt sie mit einzuweihen, aber ihr Lächeln will ich nicht kapputt machen. „Wow du bist im Smoking", sagt Siya grinsend. Ich blicke auf ihr schwarzes Kleid, welcher einen Schlitz hat der mir nicht gefällt. Mein Kiefer zuckt beim ansehen. Seitdem wir zusammen sind, verhält sie sich etwas intimer, was mir sehr gefällt. Sonst hat sie sich am Anfang unserer Beziehung immer geschämt, wenn ich mal ihre Hand in der Öffentlichkeit halten wollte. Ich frage mich nur, was passiert wenn wir verheiratet sind? Ich lächele.
„Du siehst auch gut aus."

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„Azman wieso hälst du bei der Schneiderin ab? Wir wollten doch zum Restaurant."

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Siya steht auf einem Hocker und sieht mich tödlich an, während die Schneiderin ihren Schlitz am Schenkel zunäht. Sie sieht mich im Stuhl und ich sie vor mir grinsend an, weswegen sie ihren Kopf schüttelt. Wir unterhalten uns auf Muttersprache. „Wieso übertreibst du so? Alle reichen Schlampen ziehen sich so an." „Du bist aber keine Schlampe. Man sieht deinen ganzen Schenkel." „Bonus für dich, du Hartkopf." „Hartschwanz." Siya öffnet schockiert ihren Mund. Ich grinse. „Stillhalten bitte", sagt sie schwarzhaarige Dame zu ihr, weswegen Siya sie entschuldigend ansieht.

Als sie fertig ist zahle ich 10€ und verlasse mit Siya den Laden, indem ich ihr die Tür aufhalte. Genervt geht sie raus.

Sicherlich fragt ihr euch, woher weiß ich, dass dieser Chemiker nach Deutschland kommt und er ausgerechnet dieses eine Restaurant besuchen wird. Kurz gesagt, ich habe mir sämtliche Interwiews und Kartaloge über Lukas Wieden angesehen, die ich danach verbrannt habe um nicht wie sein Stalker auszusehen. Wieden geht gerne Stake in Medium stärken essen und trinkt gern Rotwein. Dieses Restaurant hat er im Interwiew zwar nicht namentlich erwähnt, aber das er eine Rede dort halten wird, weil er bald neue Heilmittel Ressourcen herrausbringen wird sprach sich in unserer Branche wie ein Lauffeuer rum. Ich denke, alle außer Siya wissen davon. Ich muss lächeln, weil sie immer nur um sich selbst beschäftigt ist und alle anderen ihr egal sind. Sie hilft zwar, wenn jemand Hilfe benötigt, lächelt, wenn es darum geht andere Menschen freundlich zu behandeln, aber wenn sie wegen sich selbst beschäftigt ist, dann befindet sie sich immer in ihrer eigenen Blase.

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Im Restaurant angekommen staunt mein Mädchen. „Am Ende müssen wir Teller abwaschen, weil wir zu viel bestellt haben." Ich lache. „Dazu wird es nicht kommen." Sie sieht mich etwas skeptisch an. „Können wir nicht zu McDonalds oder so? Kfc ist auch lecker." „Nein." „Du Schattenwirtschaftler." Damit meint sie sicher Schwarzarbeiter. „Azman die essen ihre Burger wahrscheinlich mit Messer und Gabel", sagt sie dann und muss dann wegen ihren eigenen Banger lachen, wo sie mich mit ansteckt. „Wir essen Stake mit allen drum und dran." „Stake Burger was auch immer." Ich nehme ihre Hand und öffne die Tür.
„Du hast abgenommen."

Winter in BerlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt