Kapitel 42

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(Musik)
Idea 10 (Slowed & Rewerb) - Gibran Alconer

„Azman!", ruft Arin und hält mich fest weil ich langsam falle. „Helin!", ruft sie schreiend.

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Ich hänge an einer Pulsmaschine. Es wird gerade ein EKG ( Elektro-Cardio-Gramm) meines Herzens gemacht. Oder gemessen. Ich weiß es nicht wirklich. Auf meiner Brust unter meinem Sweatshirt hängen Kleber mit Kabeln. Ich habe drei Stunden nicht gesprochen. Meine Herztöne werden gemessen. Ich will nicht mehr leben. Meine Mutter hat angerufen, weinend. Ich bekam nichts raus. Samira geht es nicht gut. Jasmin scheint es auch nicht gut zu gehen. Sie ist gerade bei uns, glaube ich. Tante Hazal sieht mich an, ich kann den Blick nicht erwiedern. „Du musst dich hinlegen.", sage ich. „Ich bin Hellwach mein Kind." „Tu es für sie und für dich selbst. Tu es wenn du sie liebst. Ich komme alleine klar", sage ich zu ihr und ebenfalls zu Helin und Arin. „Azman", sagt Arin wimmernd. Ich schüttele meine Kopf zitternd. „Bist du dir sicher?", fragt Helin. Ich nicke.

Und nun liege ich hier und warte auf eine Antwort. Ich könnte schwören es war ein kurzer Herzinfarkt. Der Kardiologe kommt rein. Er nimmt seine Brille ab. „Herr Kadever..", fängt er an. „Es ist erstaunlich sie noch lebend zu sehen..Sie standen kurz vor dem Tod. Doch ihr Herz kommte schnell wieder seinen richtigen Rhythmus finden. Solch ein Phänomen ist sehr, sehr selten." „Manche Menschen..Patienten, erholen sich bereits wenige Wochen nach dem Herzinfarkt, bei anderen bleibt eine dauerhafte Leistungsschwäche zurück. „Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich sterben könnte?"  „Trinken sie?" „Früher." „Rauchen sie?" „Ja, aber ich mache gerade einen Entzug um Woche für Woche weniger zu mir zu nehmen." „20%, wenn sie sich nicht jedesmal untersuchen lassen."
Ich hoffe doch, dass ich sterbe.
„Einen Herzinfarkt spührt man nicht immer. Bei älteren stirbt das Muskelgewebe ab. Bei ihnen ist es ein seelischer Schmerz. Es hat was mit ihrer Psyche zutun. Sind sie gestresst?" „Es ist die Liebe, die mein Herz dazu gebracht hat stehen zu bleiben Doktor."
Ich erzähle ihn alles.

„Es besteht die Gefahr, dass sie an einer Herzrhythmusstörung leiden könnten. Wenn sie sich nicht beherrschen können." „Ich glaube nicht das ich das schaffen kann." Ich hoffe. „Wie wollen sie dann leben?" „Wer sagt das ich leben will?!" „Sie erleben gerade Trauer, Liebeskummer und Verlust. Sie werden gerade wütend."  „Ich habe mich gebessert." „Herr Kadever." „Ich habe mich gebessertIch habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert-", „Herr Kadever."

Ich habe mich gebessert,Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert,Ich habe mich gebessert,
Ich habe mich gebessert,Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert,Ich habe mich gebessert,
Ich habe mich gebessert,Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert,Ich habe mich gebessert,
Ich habe mich gebessert,Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert, Ich habe mich gebessert,Ich habe mich gebessert.

Ein Stich an meinen Arm. Ich schaue hoch. Ich merke, es ist Beruhigungsmittel. „Ich will ihnen nichts böses. Es ist zu ihren besten. Es srogt dafür das sie lockerer werden."

„Nun erzählen sie mir, wer ist sie?"

„Sie ist die, die meine Seele durch eine Umarmung befreit hat." Und so rollte eine Träne meine Wangen herrunter. „Wieso eine Umarmung?" „Ich verlor zu der Zeit meinen Vater. Ich verängstigte andere mit meiner Anwesenheit. Ich wurde von sämtlichen Berufsschulen geworfen, weil ich meine Wut nie unter Kontrolle hatte. Ich war ebenfalls Dealer. Wir lebten in Blöcken, weil mein Vater gekündigt worden war. In meiner Oberschulen Zeit, also die Zeit vor meiner Oberstufenzeit war ich Pummelig. Ich lernte ein Mädchen kennen. Sie war meine erste Liebe. Sie starb aber. Also machte ich Erfahrungen mit Sport, Proteine und all das. Es war meine Art Heilmittel. Ich glaube ich wollte den Liebeskummer entkommen. Mir ging es aber gut. Dafür das die erste liebe weh tun kann... ich habe keine Ahnung. Ich lernte aber nach meiner Gefängniszeit, dass ich aufwachen muss. Strengte mich also an, machte dann mein Abitur. Wie auch immer das funktioniert hat. In der Universität versteckte ich mich, doch wenn man mich wütend machte.. Ich bin müde." Ich höre das tippen von Block und Stift. „Erzählen sie weiter, es ist das Beruhigungsmittel das sie so müde macht." „Ich lernte Siya kennen. Sie war irgendwie immer für mich da. Ich öffnete mich ihr ausversehn, sonst tat ich das nie bei jemanden. Es gab höhen und tiefen. Jetzt ist sie Tot und ich sitze vor einen Kardiologen der mit mir Therapeut spielt."
„Gehen sie zur Therapie?", fragt mich der Kardiologe. Ich nicke. „Es kommt mir so vor als hätten sie ihr nichts davon erzählt." „Zum Teil. Sie hat sämtliche Unterlagen." „Wechseln sie zu mir. Ich war in meinem ersten Beruf Therapeut. Wir führen einen Plan durch. Ziel ist deine Heilung."
Meine Augen gehen zu, ich nicke.

Winter in BerlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt