Kapitel 19

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Es sind Semesterferien. Ein Semester ist um. Das ging sehr schnell. Ich merke, dass ich mich auch auf andere dinge, wie die Geschichte von der Biologie fokussiert habe, was eigentlich nicht zu meinem Wissen also Themenbereich gehören sollte, da ich in der Biologie eigentlich nur Praktizieren und die wirklichen Fachsachen lernen wollte. Das war der Grund wieso ich ebenfalls so viel Stress in mir hatte.
Ich teile mir ab jetzt meine Vorlesungen ein. Das was wichtig ist absolviere ich, dass was eher unwichtig ist lasse ich aus. So, dass ich einen Überblick habe von dem was ich machen muss und dem welches unwichtig ist. Die Seminare besuche ich natürlich. Die sind nähmlich am wichtigsten.

Ich habe mit Azman seit dem Vorfall nicht mehr geredet, ich vermisse ihn. Ich habe das Gefühl mein Herz schreit nach seiner Nähe. Ich bin so unglaublich kapputt. Ich habe 6 Stunden für Biologie gelernt. Ich sollte mich ebenfalls dafür entschuldigen, dass ich gesagt habe ich sehe nicht, dass er sich versucht zu bessern, was die seine Wut angeht die ihn beherrscht. Ich bin doch genauso. Ich kann schnell wütend werden. Und das zu kontrollieren ist nicht gerade einfach. Mit Helin rede ich seit Wochen kaum. Das ist wirklich ekelhaft. Das geschehen mit den beiden. Ich liebe sie doch beide, auch wenn ich es nicht wirklich zeigen kann. Aber zu meiner Rechtfertigung: Helin hat so geredet, als wäre sie besser.

Es klopft gerade an meiner Zimmertür. „Ich lerne", sage ich und richte meine Brille. Es klopft wieder. Ich schaue zur Tür und seufze. Die Tür öffnet sich. Helin kommt rein und schließt die Tür, ehe sie dich an diese mit den Rücken anlehnt. „Hey..", sagt sie. „Hallo." Sie setzt sich auf mein Bett, soweit ich im Spiegel links erkennen kann. Ich fokussiere mich wieder aufs lernen, doch ich kann mich nicht konzentrieren. „Es tut mir leid. Du hast recht. Ich bin nicht besser. Ich bin sogar schlimmer, da ich noch unüberlegter handele", murmelt sie. „Ich wollte dich..ich wollte nicht das du so wirst wie ich." ich atme tief ein. „Es war zu übertrieben von mir. Ich konnte mich nicht kontrollieren, als ich dich verletzt habe", sagt sie dann. „Mit diesem Thema sind wir schon längst fertig. Du weißt das ich das weiß. Es geht nur darum wie du meintest, dass man sowas nicht macht, was ich weiß. Und das man anders handeln konnte weiß ich ebenfalls. Außenstehende wie du können sich in diesen Moment einfach reden, da sie das nicht erleben sondern die Person die diese Wut und Agressivität verspürt. Du standest nur da und warst schockiert. In mir ging aber was ganz anderes vor. Aber erlebe mal das erste mal so eine Wut, da du eifersüchtigund gedemütigt wirst und dann kommt so ein Mädchen und will was von der Person, der oder die von deinen Gefühle abhängig sein kann. Wenn man so überlegt hast du dieses Erlebnis schon machen müssen, als du dachtest das Alan dich mit mir betrügt. Für dich war ich Silan, verstehst du was ich meine?" Sie nickt. „Entschuldigung." „Schon gut, ich meine nur du bist nicht besser als ich." Ich senkt ihren Kopfund nickt.„Was lernst du?" „Ich bereite mich aufs 2. Semester vor." „Dein ernst? Wir haben seit einer Woche Semesterferien und du lernst?" „Ich will gut sein." „Du bist schon gut. Ich wollte dir erzählen, dass Mama nicht mitkommen kann." „Wo kommen?" „Hamburger Dom. Sie ist krank." Mein Stift fällt runter. Ich drehe mich um. „Was hat sie?", frage ich. „Entspann dich. Sie hustet und hat seit der Beerdigung ihre Stimme verloren." „Gut dann fahren wir trotzdem nach Hamburg und streichen den Ausflug. Stattdessen besuchen wir sie." „Das können wir machen, aber wieso streichen? Wir können doch trotzdem hingehen." „Aber sie ist dann allein." „Sie ist gerade jetzt auch allein. Sie hat immer etwas womit sie sich beschäftigen kann." „Gut dann geht ihr, ich bleibe bei ihr." „Wie du meinst.." Sie kratzt sich ihren Kopf und scheint nun verzweifelt zu sein.„Was hast du gemacht Helin?" „Ich habe schon Azman Deniz, Kadiz und Alan angerufen. Ich habe es schon geplant..." Ich schließe meine Augen und atme langsam ein. „Dieser Ausflug. Wann ist er?" „M..Morgen?.." „Das geht nicht! Ich habe mich bei Azman noch nicht entschuldigt!" „Dann mach es doch, wenn wir da sind. Wir spazieren ein wenig durch die gegend, währenddessen könnt ihr nebeneinander händchen halten." „Also ich und er.." „Was." „Also wir haben noch nie.." „Händchen gehalten?!" Ich nicke. „Was seid ihr für welche?" „Wir umarmen uns auch kaum. Das gefällt mir aber. Er weiß wann er mich umarmen soll." Helin reibt sich die Stirn. „Auch im Auto nicht? Berühren eure Hände euch?" „Nein. Das ist doch gefährlich." „Ihr seid komisch." „Wir sind nicht komisch." „Du hast recht, ihr passt einfach perfekt." „Ja." „Arin heiratet in knapp drei Monaten." „Dauert nicht mehr lang", sage ich. „Ja.." „Was machen wir aus ihrem Zimmer? Ein Ankleidezimmer?" „Ich dachte eher an einem Chill-Raum?.." „Mit Sofa und so?" „Naja ich würde meinen Bücherregal dorthinpacken, damit ich hier mehr Platz habe." „Geht nicht beides?" „Wird das nicht komisch aussehen?" „solange die Möbel passen..?" „Wir können später darüber nachdenken." „Okay", sagt sie. „Wo ist Arin überhaupt?" „Bei Deniz. Wohnbesichtigung." „Achso, stimmt."

Winter in BerlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt