Kapitel 70

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Der Letzte Tag war unglaublich schön. Wir haben uns gesonnt und waren im Hotel. Gerade packen wir unsere Koffer und Checken aus. Die hälfte Fahrt geht bis zum Sonnenaufgang, bis wir endlich In Österreich sind. Ich bekomme ganz viele Nachrichten von Helin, weshalb ich sie anrufe. „Hallo?" „Siya!" „Was ist los?", frage ich sie und meine Sorgen werden größer. Azman sieht kurz zu mir. „Arin hat ihre Wehen!", sagt sie glücklich. „Oh mein Gott", flüstere ich. „Was ist los?", fragt mich Azman. Ich lächele. „Arin hat gerade ihre Wehen und wird eingeleitet." Azman schmunzelt kurz. „Die lassen mich nicht rein und Deniz ist auf der Arbeit." „Versuch ihn zu erreichen."

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Helin ruft mich wieder an. Aber diesesmal auf Face Time. Ich nehme an und strahle. „Oh mein Gott er ist so süß!", sage ich. Meine Sicht verschwimmt. „Azman guck mal", sage ich und zeige ihn Arins Sohn. Azman guckt nicht, weil er sich auf die Fahrt konzentriert. Verständlich. Immerhin sind unsere Väter deswegen umgekommen. „Siya dein Internet spinnt", sagt sie in Bruchstücken. Ich runzele meine Stirn. „Wir sind im Wald, hier ist schlechtes internet", sagt Azman. Ich lege auf und schreibe Helin, dass mein Internet schlecht ist. „Er sieht aus wie Deniz", sage ich lachend. Azman schmunzelt. Es ist still Bis wir endlich ankommen. Azman parkt in der Garage ein und bringt unsere Koffer ins Fahrstuhl. Ich gehe die Treppen hoch, weil ich lust darauf habe. „Erste", sagt Azman, ich stämme meine Hände auf meine Schenkel ab. „Das war zu anstrengend für dich?", fragt er mich schockiert. Ich nicke. „Ja", stöhne ich. „Wir gehen ins gym." „Wann?", frage ich ihn, während er die Tür aufschließt. „Nächste Woche. Ich muss für die nächsten Tage ins Labor." „Was?..", sage ich. „Was ist los?", fragt er mich. Ich gehe Kopfschüttelnd in die Küche.
„Also das wars? Wir verbringen die Flitterwochen zusammen und dann ziehst du dich wieder zurück?" „Was ist daran so schlimm?" „Wir sind jetzt verheiratet Azman!", sage ich und atme tief ein. „Siya du wirst zu laut." „Weil mich das sauer macht!", „Wir sind jetzt einander gebunden. Ich will nicht morgens die Tür zuknallen hören und dann ohne dich frühstücken. Jeden Abend auf dich warten bis du nachhause kommst, weil ich mich frage wo du bleibst. Dich vermissen werde und dich auf der Arbeit nicht sehen werde, weil du in deinem Labor hockst." „Ich verstehe dich, aber ich dachte du unterstützt mich.." „Tuhe ich! Aber..Wenn du damit anfängst dann vergisst du mich." „Du vergisst mich, wenn wir uns nicht sehen", sagt er. „Das war im Studium ich habe gelernt!" „Und ich arbeite an einem Heilmittel was Menschenleben retten könnte!" Seine Stimme laut, weil meine laut war. „Dann geh arbeiten", sage ich ruhig. „Siya", seufzt er. „Nein, du hast recht. Geh arbeiten und mach dir nur darum sorgen. Kümmere dich nur um das. Nicht um mich." „Siya hör auf damit.." „Ich bin gerne für dich da wenn du mich brauchst." „Siya bleib stehen..", sagt er und hält meine Hand. Ich reiße meine Hand von seiner. „Scheiß einfach auf mich." „Sonne, so meinte ich das nicht-" Ich knalle unsere Zimmer Tür zu und wechsele die Bettwäsche. Minuten später höre ich das Wasser in der Dusche und bereite meine Schlafsachen samt Handtücher vor. Ich öffne die Tür, als er seine Öffnet und gehe an ihn vorbei. Sein Blick brennt an meinem Nacken, während er seine Haare trocknet und ein Handtuch seine Hüfte ummantelt. Beim vielen Nachdenken lächele ich unter der Dusche. Schüttele Sekunden danach meinen Kopf. Wie oft wir uns wegen dieser Situation, dass er ein Heilmittel schaffen will streiten. Natürlich stehe ich hinter ihn, aber er fehlt. Ich will, dass er sein Leben mit mir lebt, statt mich zu vernachlässigen. Ich weiß, dass er es schaffen wird, aber manchmal ist es für mich nicht einfach, dass er nicht bei mir ist. Was wenn mir etwas passiert, würde er sich nicht wünschen lieber Zeit mit mir verbracht zu haben? Das Leben ist so kurz, es kann einem genommen werden. Sei es ein Unfall, Ein Flugzeugabsturz, Blutverlust. Sei es das Alter oder gar eine Krankheit.

Ich öffne die Tür und lege mich langsam ins Bett. Die Nachttischlampen sind noch an und Azman scheint zu schlafen. Ich werfe die Decke auf mich und drehe mich um. Arme umschließen mich- Ich dachte er schläft- , weswegen sich in mir eine Gänsehaut bildet. Ich drehe mich zu Azman. Seine Augen dunkel, bloß ein grüner Funken ist zusehen.
„Ich will kein Streit", flüstere ich, meine Augen werden glasig. „Ich auch nicht..Findest du ich vernachlässige dich?" Ich nicke. „Ja. Irgendwie schon." Er drückt mich fester gegen sich und umarmt mich. „Es tut mir so leid." Ich fange in seinen Armen an zu weinen. Ja, ich spreche nicht gerne von meinen Gefühlen und er kann mir nicht in die Seele schauen. Leider. „Sonne was ist los?.." Azmans Sorgen groß, als er meine Augen sieht. Seine Hand unter meinem Kinn, während er versucht herrauszufinden was ich habe.

Ich habe nichts. Wirklich. Personen wie ich, die nicht gerne von sich sprechen, aber eigentlich viel Liebe brauchen, neigen sie an Tagen zu wollen, an denen sie es brauchen. Als Frau kann ich sagen, es sei ein Fakt. Aber nicht nur weil ich eine Frau bin, brauche ich viel Liebe. Nein so ist das nähmlich nicht. Personen die versuchen mit sich selbst einen Kampf zu beenden und wenig von sich preis geben sind im Effekt die, die unter ihren getuhe das es ihnen gut ginge in Wirklichkeit auch nur Menschen sind, denen Zuneigung mehr bedeutet als gute Taten, die sie bekommen.

„Lass mich bitte nicht los, okay?" „Natürlich." Azman ist besorgt und will für mich da sein. „Was hast du?" „Wie soll ich dir das erklären.."

Ich mache mir sorgen

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Ich mache mir sorgen. Ich will nicht das sie weint.
„Ich habe nichts. Ich will einfach bei dir sein und mich bei dir wohl fühlen. Mit dir über meine Gefühle sprechen und du mir über deine Vergangenheit. Aber es scheint so als wären wir beide nicht wirklich bereit dafür." „Ich bin mit dem ersten Brief fertig." „Wirklich?", fragt sie mich. Ich nicke und versuche zu lächeln.
„Ich glaube an dich", sagen wir gleichzeitig.

Was sie meint: Dass ich über meine Vergangenheit hinweg komme und gleichzeitig damit abschließen kann.

Was ich meine: Dass sie sich bei mir öffnen kann, wann immer sie will.

„Ich bin für dich da wenn du mich brauchst. Du brauchst es nur sagen mein Herz. Nur leider bin ich ein Mann, der nicht so schlau ist wie du, was das analysieren von Gefühlen angeht." Sie nickt. „Ich weiß, du kannst nicht in meine Seele schauen." „Leider nicht, dann könnte dir alles, was dein Herz begehrt zur Realität machen."
Ich küsse ihre Wange, ihre Stirn, ihren Kinn und schmeige mich an ihren Hals. Sie scheint es zu mögen. „Mein Herz hat schon das, was es begehrt, Azman." Ich lege meine Arme wieder um sie, weil ich das Gefühl habe, dass sie es braucht. Sie braucht mehr Liebe, als ich ihr gebe. Man hat ihr lange keine Liebe gegeben. Nur Fürsorge. Und wenn man es bei ihr versucht hat, hat sie es immer wegblockiert. Sie ist teilweise immernoch so.

Gott..Ich liebe ihren Duft, sie riecht immer so süß und edel.
„Ich glaube, dadurch das du mir begegnet bist, musstest du dich innerlich mit dir selbst Boxen." Sie lacht leise, während ich kurz ihre Wangen beiße und ihren Bauch kraule. „Ja, das stimmt. Bis ich gemerkt habe, dass es gut tut umarmt zu werden."

„Wie umarmt werden?", frage ich sie und stütze mich langsam über sie. Ihre Augen sehen in meine und ich bewege mich Richtung ihres Halses. „So?", frage ich sie, lege danach meine Arme unter ihren Kopf. Sie keucht leise, während ich ihren Hals verwöhne. „Oder so?" Ich küsse ihren Bauch hinnunter. „Villeicht.." Ich ziehe ihre Schlafhose aus und sie ist bereitgestellt. Ihre Beine sind braun geworden und das einzige was sie mit sich trägt ist ihr Bh. „Ich liebe es, wenn wir uns lieben", sagt sie leise, feuchtet ihre Lippen an, weswegen ich mich wieder über ihr stütze, meine Zunge in ihren Mund schiebe, Langsam in ihr eindringe, weswegen wir keuchen. Es ist kein Sex, der beim Orgasmus aufhören soll. Es ist Sex, wo wir unsere Liebe mit der Verbundenheit, die die Natur uns ermöglicht in langsamen Rhythmen ausleben.



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Ich muss euch was sagen.
Ich bin in einer Beziehung.

Winter in BerlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt