Quitas Wut

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Ab hier geht es mit Quita weiter...

Ich brach sofort meine Vorlesung ab und verließ den Hörsaal nachdem Hale mich angerufen hatte. Dass ich dieses Szenario wirklich mal erleben würde, hätte ich nie erwartet.
Ich habe immer dafür gesorgt dass er geschützt ist und nie in so einem Umfeld landet in dem ich groß geworden bin.
Ich war den Tränen nahe, aber nicht nur aus Sorge um Hale, sondern auch aus Wut.
Jemand hatte es gewagt mein kostbarstes zu bedrohen und diesen jemand wird dies mehr als nur den Kopf kosten.
Ich stieg in mein Auto und gab ordentlich Gas so dass ich keine 20min brauchte um zuhause zu sein.
Kaum war ich auf meinen Parkplatz, ging ich in mein Haus um nach Hale zu Suchen.
Es lag lauter Verbandszeug auf dem Boden und geringe Mengen Blut waren auch auf dem Flur.
Wurde er verletzt?!
Ich rannte Richtung Keller und ging von dort aus in mein Arbeitszimmer.
Dort war Hale zum Glück auch, nur allein war er nicht.
Bei ihm war ein junges Mädchen mit Blonden Haaren.

Quita: „Hale! Mein Gott bin ich froh dass es dir gut geht! Bist du verletzt?!"

Hale: „Mir gehts gut Mom! Bei mir ist alles dran, aber du musst ihr helfen! Bitte!"

Mein Blick wandte sich nun wieder dem Mädchen zu, welches scheinbar schwerer verletzt war als es auf den ersten Blick aussah.
Ihre Hand hatte eine große Wunde die komplett durch ihre Handfläche ging.

Quita: „Kann sie mich verstehen?"

Hale: „Nicht wirklich. Sie schreibt aber russisch, also gehe ich davon aus dass sie auch die Sprache versteht."

Quita: „Verstehe. Du wirst mir jetzt assistieren müssen wenn wir ihre Wunde schließen."

Hale: „Alles klar Mom!"

Hale suchte das Zubehör zusammen dass ich ihm nannte und ich setzte mich zu dem Mädchen auf den Stuhl gegenüber.
Sie hielt ihre blutende Hand weiterhin verkrampft fest und starrte vor sich hin.

Gespräch findet auf Russisch statt...

Quita: „Hale sagte mir dass Russisch deine Muttersprache ist, also kannst du mich verstehen oder?"

Natalia: „Ja..."

Quita: „Hier bist du sicher. Ich bin Shiro, die Mutter von Hale.

Natalia: „Ich bin Natalia Chermanova. Danke... dass Sie so nett sind."

Quita: „Erzähl mir was passiert ist. Woher hast du die Verletzung?"

Natalia: „Ich habe Ihren Sohn vor der Lächelnden Lady gerettet und dabei ihr Messer mit meiner Hand eingefangen."

Quita: „Lächelnde Lady?"

Natalia: „Ich habe alle ihre Morde mit angesehen... sie tötet, fängt, kidnappt immer mit einem gruseligen Lächeln ...ich konnte sie aber nie aufhalten. Ihr Sohn war nicht das erste Opfer."

Quita: „Warum hat sie es auf Hale abgesehen? Du scheinst einen Grund zu haben dich so in Gefahr zu begeben."

Natalia: „Sie....Sie sind der Grund."

Ich verstand nicht ganz was sie mir sagen wollte und schaute nur fragend. Sie ließ ihre verletzte Hand langsam los und griff unter ihren viel zu großen Pullover.
Sie hatte etwas in vielen alten Mullbinden zusammengewickelt und packte es langsam aus.
Überraschend war es eines meiner Messer mit den dazugehörigen Initialen drauf.

Quita: „Woher hast du das?"

Natalia: „Sie haben mir damals das Leben gerettet... in diesem dunklen Raum mit vielen anderen Mädchen wie mir. Sie haben mich getragen weil ich so schwach war und zu den roten Nonnen geschickt."

Ich fing langsam an mich zu erinnern. Es war super dunkel damals im Club, aber an das arme Ding das ich getragen hatte, konnte ich mich erinnern.
Einer der Nonnen muss ihr mein Messer gegeben haben oder sie hat es sich von dort genommen. Doch woher weiß sie wer ich bin?

Quita: „Woher kennst du meine Identität?"

Natalia: „Ihr Haar. Es ist so weiß wie die Wolken. Ich habe nur nach einer Frau mit solchen Haaren gesucht und dabei bin ich in diese ganze Sache zufällig reingestolpert.
Jedes der Opfer hatte entweder fast das selbe Haar, die selbe Größe oder Gesichtszüge die Ihren ähneln. Ich bin der Frau mit dem Lächeln gefolgt, in der Hoffnung irgendwann Sie zu finden. Ich konnte nur keiner ihrer Taten verhindern. Es tut mir so unsagbar leid! Wäre ich nur nicht so schwach und feige gewesen!"

Sie fing an bitterlich zu weinen und schluchzte nur so vor sich hin. Sie gab sich für all die toten Mädchen selbst die Schuld was mir das Herz brach. Ich drückte sie fest und streichelte ihren Kopf.

Quita: „Es wird alles gut! Es ist nicht deine Schuld! Du hast mich gefunden und obendrein meinen Sohn gerettet! Das war sehr mutig von dir, aber auch leichtsinnig hörst du? Warum wolltest du mich unbedingt finden? Das ist sehr gefährlich und hätte dich das Leben kosten können!"

Natalia: „Sie haben mir das Leben gerettet und ich ... Ich wollte Sie wiedersehen."

Quita: „Dummkopf! Ich gebe mein bestes deine Wunde zu versorgen und dann erzählst du mir alles was du sonst noch zu dieser Frau weißt okay?"

Natalia: „Mach ich..."

Gespräch auf Russisch endet ...

Quitas  Wut

Ende

Weißer RauchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt