Tokyo ist nicht Seoul

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Hier wird aus Hales Sicht erzählt....

Nachdem meine Mom und ich noch ein paar Tage durch andere Städte Japans gereist waren, kamen wir endlich in der großen Hauptstadt an. Es war gänzlich anders als Seoul und überforderte mich schon ein wenig.
Ich konnte zwar Japanisch da meine Mom mich zweisprachig erzogen hat, aber die Stadt hier hat ein ganz anderes Temperament als Seoul.
Ob ich mich daran gewöhnen werde?
Mom war seit wir Tokyo betraten irgendwie seltsam. Sie wirkte nachdenklich und irgendwie total aufgekratzt.

Hale: „Mom ist alles okay mit dir? Du bist die ganze Zeit so komisch."

Quita: „Ich war ewig nicht mehr hier weißt du...? Ich habe hier damals alles hinter mir gelassen und nun bin ich wieder da. Das ist ein komisches Gefühl für mich."

Hale: „Meinst du dass wir vielleicht hier meine Dads finden?"

Quita: „Vielleicht. Versprich mir aber bitte dass du nicht auf eigene Faust nach ihnen suchst! Sie wissen nicht dass es dich gibt oder ich noch lebe. Zumal weiß ich nicht wie sie heute aussehen und ob sie überhaupt noch in Tokyo leben."

Hale: „Ist gut! Wo müssen wir eigentlich hin?"

Quita: „Wir müssen Richtung Tokorozawa. Dort hat uns Hirotaka bereits ein Haus in einer netten Gegend vorbereitet. Also lass uns ein Taxi nehmen!"

Für einen Moment hab ich gedacht dass wir mit der S Bahn fahren würden, aber zum Glück nicht. Ich mochte schon in Seoul die Straßenbahnen nicht weil es dort immer so voll ist.
Vom Bahnhof aus veränderte sich die Landschaft von Hochhäusern und Shoppingmeilen, langsam in eine gemütliche ruhige Gegend mit vielen Luxuriösen Häusern, viel Natur und ordentlich Platz.
Hier schienen die gut betuchten Familien sich einzufinden.
Es erinnerte mich ein wenig an The Hills in Seoul und hatte dennoch den Charme unseres alten Viertels.
Der Taxifahrer hielt vor einer Auffahrt eines sehr schönen und naturbelassenen Grundstückes.

Taxifahrer: „So da wären wir. Das macht dann 20.000 Yen."

Quita: „Hier. Vielen Dank dass sie soweit raus gefahren sind. Ich wünsche noch einen schönen Tag."

Hale: „Ist das unser Haus Mom?"

Quita: „Ab heute schon! Hoffe es gefällt dir genauso wie mir."

Was das wohnen angeht, teile ich mit meiner Mutter den selben Geschmack. Viel Natur, Abgeschiedenheit und vor allem Ruhe. Das findet man in einer Großstadt relativ selten.

Wir machten uns grade Richtung Tor auf, als uns scheinbar einer der Nachbarn über den Weg lief

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Wir machten uns grade Richtung Tor auf, als uns scheinbar einer der Nachbarn über den Weg lief.
Er hatte einen lockeren Bademantel und eine gestreifte Schlafhose an. In seiner rechten Hand hatte er eine Tasse Kaffee und mit der anderen holte er die Post aus dem Briefkasten.
Als er uns schließlich bemerkte und ich sein Gesicht sah, staunte ich nicht schlecht.

Er war schätzungsweise so alt wie meine Mom und hatte eine riesige Narbe über seinem einen Auge

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Er war schätzungsweise so alt wie meine Mom und hatte eine riesige Narbe über seinem einen Auge. Er bemerkte wie ich ihn anschaute und starrte mir in die Augen mit einen leeren kalten Blick.
Schließlich brach meine Mom das schweigen und drückte meinen Schädel runter zu einer Verneigung.

Quita: „Es tut mir leid dass mein Sohn Sie so anstarrt! Er ist nur neugierig."

Fremder: „Schon gut. Er ist ein Kind, so ein Gesicht wie meins sieht man auch nicht täglich."

Quita: „Sie wohnen also neben uns wie es aussieht. Wir sind die neuen Nachbarn! Mein Name ist Shiro Hada und das ist mein Sohn Hale."

Fremder: „Verstehe. Sie sind neu hier. Ich warne sie schon mal vor dass es hin und wieder auf unserem Grundstück laut werden kann. Kommen Sie dann einfach rüber und sagen Sie Bescheid wenn es zu laut ist."

Mit den Worten verabschiedete er sich ohne uns seinen Namen gesagt zu haben. Er schien kein Mann vieler Worte zu sein, aber er war irgendwie verdammt cool dabei.
Wir gingen in unser neues Haus und richteten uns erstmal ein.
Von meinem Fenster aus, konnte ich auf das Nachbargrundstück schauen. Es war eine riesige topmoderne Villa mit einem riesigen Pool und gepflegter Grünanlage.

Da kann dieser Mann doch unmöglich allein drin wohnen so riesig wie die Hütte ist!Aber vor allem interessiert mich als was er wohl arbeitet wenn er sich so ein Haus leisten kann?Ein paar Stunden später kam Onkel Hiro mit Rémy im Schlepptau zu uns ...

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Da kann dieser Mann doch unmöglich allein drin wohnen so riesig wie die Hütte ist!
Aber vor allem interessiert mich als was er wohl arbeitet wenn er sich so ein Haus leisten kann?
Ein paar Stunden später kam Onkel Hiro mit Rémy im Schlepptau zu uns um den kleinen bei uns vorbei zu bringen.
Ich hatte den kleinen Kerl die letzten Tage auf Reisen echt vermisst und freute mich meinen kleinen Panda wieder zuhause zu haben.
Meine Mom und Onkel Hiro machten sich gegen Abend nochmal los um die nötigen Sachen für Moms Auftrag zu besorgen. Ich wusste ja was sie machte und das sie es auf böse Menschen abgesehen hatte.
Ich machte in der Zeit meine Japanisch Vokabeln um morgen für meinen ersten Schultag auch bereit zu sein. Doch mein Lern Flow wurde unterbrochen von gewaltigem Krach und einer Menge Gebrüll.
Die Sonne war schon längst untergegangen und die Villa unseres Nachbarn erstrahlte in sämtlichen Farben des Lichts.
Schmeißen die da drüben etwa eine Party?

Tokyo ist nicht Seoul

Ende

Weißer RauchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt