Stimme im Kopf

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Ben's pov.
Derek hat mich zu Hause abgesetzt und ist wieder gefahren. Nun bin ich hier ganz alleine. Das Gespräch hat mich echt nicht weiter gebracht. Langsam ging ich die Treppe hoch. Doch vor dem Badezimmer blieb ich stehen 'Na los, worauf wartest du? Verletz dich' hörte ich eine Stimme in meinen Kopf sagen. Schnell schüttelte ich den Kopf um den Gedanken raus zu kriegen 'Mach endlich. Es fällt niemanden auf' Dabei musste ich der Stimme schon recht geben. Ein paar Schnitte würden Moritz nicht auffallen 'Nun mach schon. Es interessiert doch eh niemanden' So langsam machte mir die Stimme Angst. Sie wurde immer lauter und ungeduldiger. 'Mach endlich du hässliches Miststück' Zögerlich ging ich ins Badezimmer und schloss die Tür hinter mir ab. Dann machte ich mich auf die Suche nach der Klinge. Die letzte hat Moritz mir weg genommen. Im Schrank, fand ich eine. Diese nahm ich. Damit setzte ich mich auf den Boden 'Gut so' sagte diese Stimme. Sie klang ruhiger. Langsam zog ich den Ärmel von meinem Pulli hoch. Die Klinge hielt ich an meinen nackten Arm 'Na los, dich braucht doch eh niemand. Also worauf wartest du? Du bist jeden Egal. Also mach endlich' Hat die Stimme recht? Bin ich wirklich jedem Egal? Eine Träne bildete sich und kullerte sofort meine Wange runter. Sie tropfte schlussendlich auf meinen Arm. Genau an dieser Stelle setzte ich meinen ersten Schnitt 'Wie süß' Was meinte diese Stimme denn jetzt damit? 'Tiefer. Viel tiefer' Ich tat das was die Stimme mir sagte. Der nächste Schnitt wurde tiefer. Blutperlen bildeten sich und verliefen zu einer Graden Linie. Es lief meinen Arm lang und irgendwie..keine Ahnung, aber irgendwie beruhigte es mich sehr, mein eigenes Blut fließen zu sehen. Ein lächeln schlich sich in mein Gesicht. Erneut setzte ich die Klinge an. Wieder entsandt ein tiefer Schnitt dann zwei, drei, vier, fünf, sechs und ein siebter. ' Mach weiter' Nein. Das genügt, sagte ich zu der Stimme in meinem Kopf 'Nein! Mach weiter du ehelendiges Stück scheiße' Sie schrie mich nun förmlich an.

Dumm

Hässlich

Fett

Ungeliebt
Sagte diese Stimme laut. Dies veranlasste mich dazu, weiter zu schneiden. Wieder so tief wie vorhin 'Es geht doch' Dreimal schnitt ich noch in meinen Arm. Danach legte ich die Klinge weg und wischte mir mit Klopapier das Blut weg. Wie zu erwarten, drückte es durch und in Sekundenschnelle färbte sich das Klopapier rot. Ok, so wird das nichts. Schnell stand ich auf und nahm mir einen Verband aus dem Regal. Diesen wickelte ich mir um. Den muss ich gleich zwar aus wechseln, aber fürs erste sollte das genügen. Die Klinge versteckte ich diesmal gut, damit Moritz sie nicht sieht. Nun scheint die Stimme im Kopf zufrieden zu sein. Aber wieso höre ich sie auf einmal? Und warum ist sie so gemein zu mir? 'Ich bin nicht gemein zu dir. Ich bin bloß ehrlich' meldete sie sich wieder zu Wort. Auch wenn es nur Sätze waren, machten sie mich fertig. Es tut einfach nur weh. Vorallem hat diese Stimme recht. Mir stiegen Tränen hoch. Kurz danach liefen sie wie Wasserfälle meine Wange runter. Ich rannte in das Schalfzimmer und setzte mich in eine Ecke. Meine Beine Winkelte ich an und legte meine darum. Dann fing ich an bitterlich zu heulen 'heulsuse' die Tränen wurden mehr. Mein schlurzen lauter. So viel lauter, das ich gar nicht hörte wie die Tür aufgeschlossen wurde. Nach wenigen Sekunden nahm ich schnelle Schritte war. Sie kamen auf das Schalfzimmer zu. Die Tür ging auf und Moritz stand dort mit einem besorgten Blick. Sofort kam er zu mir und hockte sich vor mich hin*Schatz was ist los?*fragte er besorgt und traurig zugleich. Als ich nichts sagte, nahm er mich in den Arm. Es tat gut seine Nähe zu spüren. Sanft streichelte er meinen Rücken*War es beim Psychologen nicht gut?*fragte er ruhig. Wieder äußerte ich mich dazu nicht*Schatz? Rede mit mir*Man hörte ganz deutlich an seiner Stimme raus, das er verzweifelt war. Langsam löste ich mich von ihm und sah ihn traurig an. Moritz wischte mir mit seinen Daumen die Tränen aus dem Gesicht*Ich hab scheiße gebaut. Schon wieder*sagte ich enttäuscht von mir selbst. Er atmete laut aus und blickte zu meinem Arm. Langsam zog er den Ärmel hoch und wickelte den Verband ab. Ich ließ es zu und sah auf meinen Arm. Als der Verband ab war, sah ich wie Moritz eine Träne die wange runter kullerte*Wieso tust du das?*fragte er traurig*Die Stimme hat es mir befohlen*Jetzt wo ich merkte was ich da grade gesagt habe, hört es sich mega krank an*Welche stimme?*fragte er geschockt*Die in meinem Kopf. Sie hat mich dazu gedrängt es zu tun*Nun brach ich wieder in Tränen aus. Sachte nahm er mich in den Arm*Hast du das dem Psychologen gesagt?*Ich schüttelte den Kopf*Die Stimme hat erst danach angefangen zu reden**was sagt sie denn?**Das ich mich tiefer ritzen soll. Das ich dumm, hässlich und fett bin und es eh niemanden interessiert, weil ich jedem Egal bin 'Bist du auch' *was redet die denn für ein Scheiß? Nichts davon entspricht der Wahrheit. Du bist wundervoll und das wichtigste für mich. Hör nicht auf sie. Die erzählt Schwachsinn*sagte er ruhig und drückte mir eine liebevollen Kuss auf die Lippen. Wenn es mal so leicht wäre, die Stimme zu ignorieren*Wann ist der nächste Termin?**In einer Woche**Ok*flüsterte er und drückte mich enger an sich ran. Die Tatsache das ich ihn wieder verletzt habe, lässt mich wieder bitterlich heulen.

Ich? schwul? VielleichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt