Unter großer Anstrengung tippte ich. In die Bibliothek hatte ich es nicht geschafft; da ich keinerlei Kurse mehr hatte und ich dadurch der Anwesenheitspflicht entbunden war, hatte ich mich dazu entschieden, zu Hause an der Facharbeit zu arbeiten.
In der Küche hatte ich mein Lager aufgeschlagen. Erstens belagerte der Todesstern nach wie vor meinen Schreibtisch und zweitens gelangte ich so schneller an Essen und Getränke. Dennoch musste ich nachher noch die Wohnung verlassen; wir benötigten Lebensmittel. Aber dies würden wir erledigen, wenn Yeo Sang von seinem letzten Kurs nach Hause kam.
Eifrig recherchierte ich im Internet, tippte meine Erkenntnisse ein und formatierte. Unglaublich. Als ich aufgestanden war, hätte ich niemals erwartet, dass ich etwas erreichen würde. Zwar fehlten mir noch immer fünf Seiten, aber ich kam – in Anbetracht meines Zustandes – überragend voran.
Das Einzige, woran ich aktiv merkte, dass Zeit verstrich, war, dass es draußen dämmerte. Zum selben Zeitpunkt hörte ich das Piepsen an der Tür. Sofort identifizierte ich die Schritte. Yeo Sang und Jong Ho. Erwartungsvoll starrte mich Erster an, als beide die Küche betraten.
Doppelt speicherte ich ab und schaltete den Laptop aus. Im Aufstehen klappte ich ihn zu. Ich war ganz froh, dass Jong Ho mitkam. Er konnte uns beim Tragen helfen und ich hatte immer noch das Gefühl, dass irgendwas zwischen Yeo Sang und mir unausgesprochen hing.
Auf dem Weg zum Supermarkt schweiften meine Gedanken ab. Ich fühlte mich noch immer schlecht. Es war nicht so, dass ich mir noch nie einen runtergeholt und dabei an eine Person gedacht hatte. Aber das waren meistens Idols und Schauspieler gewesen. Personen, denen ich im echten Leben nie begegnet war beziehungsweise würde. Joongie hatte ich kennengelernt und ich konnte nicht mehr aufhören, an ihn zu denken. Insbesondere, seit dem ich angefangen habe, den Manhwa zu lesen.
Elo, der Schutzengel, war sein ständiger Wegbegleiter. Obwohl er niemanden lieben durfte, da er ein Engel war und jeden Menschen gleich liebte, spürte man in jedem Kapitel sexual tension zwischen beiden Charakteren. Schlimmer war, dass Jonah einen Freund hatte und Elo zu jeder Episode eifersüchtiger wurde. An Sexszenen hatten sie auch nicht gespart, schließlich lief der Manhwa unter BoysLove. Der eigentliche Plot war für mich irgendwann zur Nebensache geworden. Ich fühlte zu sehr mit Elo. Wir hatten eines gemeinsam; wir verliebten uns immer in die Falschen. Und da war noch Eines, mittlerweile konnte ich den Gedanken nicht mehr abschütteln, die Ähnlichkeit mit Elo und mir. Er sah mir so ähnlich, dass ich bei jedem Slide hätte schwören können, ich wäre als gezeichnete Figur zum Leben erweckt worden. Wie sehr ich auch darüber grübelte, ich war beiden noch nie in meinem Leben begegnet. Ich versuchte, den Fakt zu ignorieren, aber es jagte mir ununterbrochen Angst ein.
Während Jong Ho und ich in einem Abstand zum Eingang warteten, holte Yeo Sang einen Einkaufswagen. Wir ließen ihm den Vortritt und folgten ihm. Von Regal zu Regal jagten wir Yeo Sang hinterher, der munter den Einkaufswagen vollpackte, als hätten wir Geld zum Fenster rausschmeißen. Vielleicht hatten seine Eltern ein bisschen was überwiesen.
Irgendwann, als Jong Ho meinte, er bräuchte noch Nudeln und ich zu den Putzsachen hetzte, löste sich unsere Gruppe auf. Eine Weile stand ich vorm Regal und verglich die Produkte. Schließlich entschied ich mich für den Weichspüler mit Rosenduft. Den mochte Yeo Sang auch lieber. Zudem war er frei von unnötigen Zusatzstoffen.
Abrupt blieb ich im Gang stehen, als ich rote Locken zwei Regale weiter entdeckte. Leise näherte ich mich und blieb ein Regal davor in Deckung. Tatsächlich, es war Jay. Der Typ vom Fantreffen. Munter schob er den Wagen vor sich her, zwischendrin stoppte er und zerrte Produkte aus den Regalen. Von rechts stürmte ein großgewachsener Mann, beinahe rempelte er mich an. Mit den zurückgekämmten Haaren und dem knöchellangen Mantel könnte er locker die Rolle des Bösewichts in einem Drama übernehmen.
Jay drehte sich zu ihm um.
>> Seth- <<
>> Wir müssen weg. <<
>> Was ist- <<
>> Nicht hier. <<
Besorgt musterte Jay ihn und schaute sich alle zehn Sekunden um, als sie den Weg zur Kasse einschlugen. Stets verfolgte ich sie mit den Augen, bis Mauern sie verschluckten. Dann machte ich mich auf die Suche nach Yeo Sang.
Mich interessierte, was vorgefallen war. Seth hatte angespannt gewirkt. Wenn mich nichts täuschte, hieß auch ein Charakter im Webtoon Seth. Jay, Joongie und Seth befanden sich im Webtoon. Nach wie vor, es war für Autoren nicht ungewöhnlich, sich von ihrem Alltag zu inspirieren. Trotzdem, es nagte an mir. Vielleicht wollte ich auch etwas sehen, wo nichts war. Ich machte Drama um nichts. Hinter diesen Sätzen könnte vieles stecken. Nicht unbedingt ein Komplott oder eine Verschwörung.
Ich starrte in den Einkaufswagen, den Yeo Sang kurz vor mir parkte. Plante er, in den Winterschlaf zu gehen? Zwischen Tiefkühlwaren platzierte ich den Weichspüler.
Auf dem Parkplatz sortierten wir unsere Einkäufe in Tüten. Eher Yeo Sang und Jong Ho, ich war vielmehr damit beschäftigt, Jay und Seth zu beobachten, die ihre Einkäufe in den Kofferraum verstauten. Zweiter steuerte mit dem Einkaufswagen direkt unsere Richtung an. Kurz vor mir kam er zum Stehen und starrte mich entsetzt an.
Mein schlechtes Gefühl, das ich seit dem Fantreffen nicht mehr abschütteln konnte, wurde sekündlicher stärker. Noch eben hatte ich versucht, mir dieses auszureden.
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The Pirate's Prince
FanfictionDer 24-Jährige Park Seong Hwa lebt sein gewöhnliches Studentenleben, bis er auf einer abendlichen Lesung den bekannten Manhwa-Zeichner Kim Hong Joong kennenlernt. Sofort verspürt Seong Hwa eine magische Anziehungskraft zu ihm, als kennen sich beide...