Er begleitete mich bis ins Zimmer und erklärte alles Wichtige. In der Hand hielt er eine kleine Flasche. Mich interessierte viel mehr das iPad, welches neben dem Bett lag. Endlich konnte ich Filme und Videos schauen, die mein Vater mir verbot.
>> Hörst du mir zu? <<, fragte Elo.
Verwirrt blickte ich auf, guckte ihn aus großen Augen an. Um seine Lippen kräuselte sich ein Lächeln. Dann drückte er mir die Flasche in die Hand.
>> Drink das, dann wirst du dich besser fühlen. <<
Ich nickte. Danach ließ er mich allein.
Ich schlüpfte in die bereitgelegte Krankenhauskleidung und kuschelte mich unter die Decke. Kurz setzte ich mich auf, um den Inhalt der Flasche zu exen.
Ich entsperrte das Tablet und navigierte zu Netflix. Viel bekam ich vom Film nicht mit, da ich schnell einschlief. Seltsame Träume suchten mich im Schlaf heim. Ich war Captain eines Schiffs und hatte meine eigene Besatzung. Wie Onkel Jack. Paar Leute kannte ich sogar; Jay und Seth, Callum und Matty. Alle anderen Gesichter waren verschwommen. Aber es verwandelte sich schnell in eine Horrorstory. Von Gegnerschiffe wurden wir angegriffen. Unsere Angreifer waren schwer bewaffnet, hatten Dämonen bei sich, die meine halbe Besatzung zerfleischten. Überall verteilten sich Leichen, Blutlachen schlingerten das Deck hinunter.
Nach Luft schnappend schreckte ich auf und stellte fest, dass mein Shirt voller Blut war. Hektisch tastete ich meine Brust ab, aber ich war unverletzt. Es war meine Nase, die wie im Sturzbach blutete.
Während ich ich mich aufrichtete, drückte ich den Knopf an der Wand. Ich hechtete hinüber ins Bad und beugte mich übers Waschbecken. Tropfen für Tropfen färbte sich dieses rot. Schnell wechselte ich zur Toilette, da ich spürte, dass es mir die Speiseröhre hochkroch. Nachdem ich mich übergab, jagte mir ein Schauer von Angst durch den Körper. Die gesamte Schüssel war rot. Immer und immer wieder kam es hoch. Mir war schlecht und schwindlig. Meine gesamten Hände waren blutig. Ich traute mich nicht, mich zu bewegen.
Ein Türaufdrücken vernahm ich und paar Sekunden später starrten Elo und Sunny mich an.
>> Ich weiß nicht, was- << Während ich heulte, übergab ich mich erneut. >> Ich bin aufgewacht und alles- <<
Sunny half mir beim Aufstehen und brachte mich in ein Behandlungszimmer. Eine Packung Taschentücher reichte er mir, die ich mir gegen die Nase drückte.
Kurz darauf folgte Elo, der eine Kiste auf einem Wagen hinter sich herzog. Nah trat er an mich heran.
>> Du siehst blass aus <<, bemerkte er, >> unnatürlich blass. << Von allen Seiten begutachtete er mein Gesicht. >> Hattest du das schonmal? <<
Ich schüttelte den Kopf. Er und Sunny tauschten einen Blick. Sie wussten etwas, was ich nicht verstand.
Mit dem Stethoskop horchte er meine Lunge und Herzschlag ab. Er leuchtete mir in die Augen und maß meinen Blutdruck. Dieser war zu niedrig. Danach nahm mir Sunny mehrere Röllchen Blut ab, tat sie in ein Gerät, das diese schüttelte.
Als wir in mein Zimmer hinübergingen, hakte ich mich bei Elo unter. Er legte mir frische Kleidung hinaus und bezog das Bett neu. Ernst musterte er mich, während ich mich umzog. Mir war es unangenehm.
>> Willst du mir noch was sagen? << Es klang vorwurfsvoll. Ich zuckte die Achseln, weil ich nicht ganz wusste, was er hören wollte. >> Sicher? <<
Mein Herz schlug mir bis in den Hals. Warum fühlte es sich an, als hätte ich etwas Verbotenes getan?
Bevor er sich abwandte, stieß ich auf. Auf meiner Zunge schmeckte ich Blut. Prompt rannte ich zum Bad hinüber und kniete mich vor die Toilette. Eine Hand spürte ich auf meinem Rücken.
Mir wurde schwarz vor Augen, leicht rutschte ich mit den Händen ab. Beide Beine sackten mir weg und ich fiel gegen Elo, der mich prompt in den Arm nahm. Zwar war ich nicht bewusstlos, aber ich befand mich in einem seltsamen tranceähnlichen Zustand, der es mir nicht erlaubte, mich zu bewegen.
Nachdem Elo mehrmals vergeblich versuchte, mich zu wecken, hob er mich hoch in den Arm. Er rannte und rief nach Sunny. Leicht öffnete ich die Lider, lediglich schwache Umrisse erkannte ich.
Auf einer Liege positionierte er mich. Leicht senkte ich den Kopf nach links und beobachtete Sunny und Elo, die hektisch durch den Raum liefen.
>> Ist er ansprechbar? <<, fragte Sunny.
>> Nein <<
Einen Ständer mit Infusionsbeutel rollte Elo neben's Bett, wobei er bemerkte, dass ich die Augen geöffnet hatte.
>> Jonah? <<, fragte er. >> Hörst du mich? <<
Schwach nickte ich. Sunny trat neben ihn, der sich gerade Gummihandschuhe überstreifte.
Dann fielen mir nach und nach die Lider zu. Nur noch am Rande bemerkte ich, dass Sunny Er ist es murmelte.
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The Pirate's Prince
FanfictionDer 24-Jährige Park Seong Hwa lebt sein gewöhnliches Studentenleben, bis er auf einer abendlichen Lesung den bekannten Manhwa-Zeichner Kim Hong Joong kennenlernt. Sofort verspürt Seong Hwa eine magische Anziehungskraft zu ihm, als kennen sich beide...