••• inspiriert vom Musikvideo Don't Stop •••
21:14 Uhr
Elo reichte mir einen Ring, den ich an den Mittelfinger steckte.
>> Wenn ihr Hilfe braucht, ruft mich- <<, er wiederholte dasselbe, was er Min Gi gesagt hatte.
Zwar nickte ich, aber Woo Youngs Anblick bereitete mir Sorgen. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, wirkte es, als wäre ihm schlecht.
Ich hielt ihm meine Hand hin, welche er glücklicherweise nahm. Zuerst sprang ich hinunter und ergriff Woo Youngs Taille, um ihm den Abstieg zu erleichtern.
Von seinen Augen schielte ich hinunter zu seinen Lippen. Zurück zu seinen Augen. Strich ihm vereinzelte Strähnen hinters Ohr. Aigoo. Er sah so attraktiv mit den längeren Haaren aus. Hoffentlich behielt er diese so für eine Weile.
An meinen Fingern nestelte Woo Young, guckte nervös zum Rucksack.
>> Gibst du mir- <<
Von der Schulter ließ ich den Riemen gleiten, bis dieser in meiner Armbeuge verharrte. Aus dem Rucksack zerrte ich das präparierte Kartenspiel. Drückte dieses ihm in die Hand, indem ich seine umfasste.
Keine Sekunde hatte er geschlafen, bis er den Trick gemeistert hatte. Sein Gesicht wirkte fahl und seine Augen leer. Diesen Anblick kannte ich nur, wenn er von der Arbeit nach Hause kam.
Mit beiden Händen umfasste ich sein Gesicht. Hauchte einen Kuss auf seine Stirn.
>> Vertrau mir << Zwischen den Fingern knautschte ich seine Haare. >> Solange du bei mir bist, passiert dir nichts. <<
Woo Young sah mir in die Augen. Sofort setzte Herzrasen und das Gefühl, ihn küssen zu wollen, ein. Mit dem Finger strich ich ihm über die Wange. Glitt mit diesem hinunter, bis ich seine Hand erreichte.
Schließlich nickte er und umklammerte meine Hand. So fest, dass er mir fast die Blutzufuhr abquetschte. Doch ich sagte nichts. Spielte seinen starken Freund, der ihn vor allem beschützte. Wie ich es gesagt hatte.
Vorm Casino stoppten wir in einer Seitengasse. Viel mehr, da Woo Young einer Panikattacke nahe war und er Pause zum Verschnaufen brauchte. Ich stützte ihn an der Taille, streichelte seine Seite.
An meinem Rücken klammerte sich Woo Young. Bettete den Kopf an meiner Schulter. Ich kraulte ihm den Nacken, hoffte, dass es ihn beruhigte.
Wie lange wir dort standen und er versuchte, einigermaßen ruhig zu atmen, wusste ich nicht, aber irgendwann fror ich.
>> Baby <<, flüsterte ich, >> dir passiert nichts, ich bin bei dir. << Den Griff verstärkte ich um seine Taille. >> Aber wir müssen- <<
Zögerlich ließ er von mir. Seine Augen waren rot unterlaufen.
Hand in Hand schritten wir zum Eingang. Bevor wir eintraten, öffnete Woo Young die ersten drei Knöpfe seines Hemds. An für sich mochte es an ihm, wenn er dies so trug, aber als ich das Klientel des Casinos musterte, wünschte ich, er trug einen Wintermantel. Vereinzelte, ältere Männer starrten ihn an, als wäre er Freiwild. Einen verachtenden Blick schenkte ich dem, der sich gerade an den Hosenbund fasste, und führte Woo Young mithilfe seiner Taille.
Aus großen Augen sah mich dieser fragend an. War er blind? Bemerkte er die Blicke des Ekels nicht?
>> Gentlemen? <<, vernahm ich zu meiner Rechten.
Zwei Männer traten in mein Sichtfeld. Einer von ihnen war in einen schwarzen Trainingsanzug gehüllt. Inklusive Goldkette, die um seinen Nacken baumelte. Jedes einzelne Haar klebte nach hinten an seinem Schädel. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, er wäre ein Zuhälter. Im Gegensatz zum anderen. Dieser trug einen Nadelstreifenanzug.
>> Ihr seid an dem hier interessiert? <<, fragte Trainingsanzugstyp. Eine braune längliche Kiste streckte er in die Höhe. Dass seine Augen an Woo Young hafteten, entging mir nicht. >> Seid ihr Laughlins Leute? <<
Kaum merklich nickte ich.
Der Mann im Anzug lächelte süffisant, was schnell zu einem breiten Grinsen wurde.
>> Ihr könnt spielen? <<, fragte dieser rhetorisch. >> Wenn ihr gewinnt, gehört das Fernglas euch. <<
>> Deal <<, erwiderte ich.
Beide Männer schauten sich gleichzeitig an, woraufhin Trainanzugstyp zum Pokertisch deutete. Was auch immer sie untereinander stumm kommuniziert hatten, gefiel es mir nicht. Insbesondere, als der Ekel sich aus Versehen Woo Young beim Hinüberschreiten näherte. Stolperte währenddessen und fing sich an dessen Rücken. Keine Sekunde verging, bis seine Hand zu Woo Youngs Hintern glitt.
>> Sir? <<, kam es mir über die Lippen, ehe ich nachdachte. Allein mitanzusehen, dass er meinen Freund umgarnte, machte mich rasend.
Entschuldigend hob er beide Arme und nahm einen minimalen Abstand. Am liebsten hätte ich ihm eine reingehauen.
>> Misch du, Beautiful <<, sagte Trainingsanzugstyp. Musterte Woo Young lasziv, während er das letzte Wort aussprach. Erst auf meinen Blick hin verschwand sein Lächeln. >> Ooohhh, ich glaub, die ficken miteinander. <<
Woo Young ließ das präparierte Kartenspiel fallen und klaubte es mühselig vom Boden. Ich fühlte mich schrecklich, dass ich ihm nicht half, aber erst musste ich den Ekel mit bösen Blicken strafen, dass er endlich sein widerliches-
Mit paar flinken Handgriffen, wie er es die ganze Nacht trainiert hatte, mischte Woo Young das Kartenspiel. Ließ unbemerkt die Asse verschwinden und teilte aus.
Gefühlte Stunden zog sich das Spiel. Chips und Karten schmetterten über den Tisch, bis ich alles in die Mitte schob.
>> All-In <<, kommentierte ich. Grinste. >> Zieht ihr mit? <<
Unterm Tisch ließ mir Woo Young ein nächstes Deck zukommen, das ich zwischen meine Beine klemmte.
>> Klar <<
Trainingsanzugstyp schnipste seine letzten Chips in die Tischmitte. Deckte seine Karten auf, was ich ihm gleichtat. Natürlich waren meine dank Woo Young um Längen besser.
Frustration tat sich in seinem Gesicht auf, als ich nach der Kiste in der Mitte griff. Ehe ich sie an mich riss, fasste er nach dem Fernglas.
>> Habs mir anders überlegt <<, sagte dieser.
>> Was?! <<, machte ich. Zerrte an der Kiste. >> Wir hatten einen Deal. <<
Sein süffisantes Grinsen blitzte auf. Dann sah er zu Woo Young.
>> Ein kleiner Fick mit ihm und du kriegst das dumme Ding- <<
Ruckartig richtete ich mich auf. Seit er ihn gesehen hatte, war das seine Intention gewesen. Kurz davor stand ich, ihn zu vermöbeln.
>> Wenn ich nur deine dreckige Hand an ihm sehe, bist du tot. <<
Als Erster ging er auf mich los, aber ich konnte mich geschickt ducken und holte zum Schlag aus. Seinen Kopf warf es zurück, Blut quoll aus seiner Nase. Fast grauenhaft fühlte ich mich, wie sehr ich sein Leid genoss.
Dann artete es in einer Prügelei aus. Woo Young schlich währenddessen umher. Im Augenwinkel erkannte ich, dass er nach der Kiste suchte. Irgendwann entdeckte ich diese in seinem Arm.
Gerade, als ich Trainingsanzugstyp in den Bauch boxte, ertönte ohrenbetäubender Lärm. Einen Schritt machte ich zurück, um Woo Young abzuschirmen.
Rechtzeitig. Mehrere Brocken an Wänden rauschten zu Boden, Staub wirbelte auf. In meinem Armen erzitterte er.
>> Kommt <<, zischte Quinn. Halb lugte er aus dem Transporter. >> Schnell <<
An seinem Handgelenk schleifte ich Woo Young zum Wagen und quetschte ihn hinein. Ich ergriff Elos Hand, um mich ebenfalls reinzuziehen.
Yun Ho trat aufs Gas und das Auto schnellte durchs Casino. Zerstörte dabei den Eingang. Mittlerweile eh egal.
Auf der Fahrt herrschte Stille. Abgesehen von Elo, der Yun Ho ermahnte, langsamer zu fahren. Irgendwann mischte sich Seth ein, der ihn daran erinnerte, dass Lucifers Leute ihnen auf den Fersen waren. Bis der Transporter mitten im Nirgendwo anhielt, stritten sie.
Nach der Sporttasche griff Elo und verließ den Transporter. Wir folgten ihm nach draußen. Trafen auf Alec und Jonah, welche an dessen schwarzen BMW lehnten. Zweiter löste sich aus seiner Position, schritt auf uns zu.
Auf der Hälfte des Weges trafen beide aufeinander. Mit einem dankbaren Nicken nahm Jonah die Sporttasche entgegen.
>> Wir suchen das Schiff <<, sagte Alec.
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The Pirate's Prince
FanfictionDer 24-Jährige Park Seong Hwa lebt sein gewöhnliches Studentenleben, bis er auf einer abendlichen Lesung den bekannten Manhwa-Zeichner Kim Hong Joong kennenlernt. Sofort verspürt Seong Hwa eine magische Anziehungskraft zu ihm, als kennen sich beide...