Ep 43 - Yeo Sang

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Trigger Warnung
sexuelle Belästigung
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In mein Puffer Jacket schlüpfte ich, während ich mich durchs Kellerabteil schlich. Dicht folgte mir Jong Ho, der ständig nach meiner Hand griff, aber ich entriss mich seiner. Keine Sekunde wich er von mir. Vor allem hatte ich ihn gewarnt, aber er wollte mich nicht allein gehenlassen.
Mehrmals sprang ich, um den Sensor der Automatikgarage zu aktivieren. Viel zu laut klang das aufeinanderprallende Metall. Womöglich lag es an meiner Aufregung, denn heute Nachmittag hatte ich es nicht mal bemerkt, als sie das Tor geöffnet hatten.
>> Hyung, du- <<
>> Quinn <<, unterbrach ich ihn. >> Mein Name ist Quinn. Hier gibt es keine Altershierarchie. Gamma war britische Kolonie, deswegen haben wir auch alle englische Namen. <<
Noch sechs Meter trennten uns von der Bushaltestelle. Schon mal der erste Stopp war geschafft. So schnell würde uns niemand aufspüren.
Als wir uns auf der Bank im Unterstand niederließen, herrschte Stille. Mit den Händen stützte sich Jong Ho am Holz ab. Tippte mit dem kleinen Finger gegen meinen Oberschenkel. Sofort zuckte ich zusammen, obwohl es er war. Allein der Gedanke an-
>> Ich denke nach wie vor, du solltest das nicht tun. Nachher passiert- <<
>> Es passiert nichts. Ich gib ihm das Zeug und ich krieg Geld. Danach verschwindet er. Mehr passiert nicht. Da wird nichts passieren. <<
Vielmehr sprach ich mir selbst Mut zu. Schließlich handelte es sich um Ash. Vor allem grauste es mir davor, dass er mit Sicherheit versuchen würde, mich anzufassen.
Seinem fragenden Blick entging ich, als ich mich aufrichtete, sobald sich der Bus näherte.
>> Zweimal <<, sagte ich. Hielt mein Handy mit dem QR-Code gegen den Scanner.
An einem freien Viererplatz ließ ich mich nieder. Sofort folgte mir Jong Ho, der sich neben mich setzte. Den Kopf an meinem stützte. Allerdings das, was mein Herz erneut zum Rasen brachte, war, dass er meine Hand mit seiner umschloss. Meinen Handrücken mit dem Daumen streichelte. Beinahe blieb mir die Luft weg. Wieder fragte ich mich, ob es die Panik oder tatsächlich Jong Ho war. Auf seinen Haarschopf schielte ich hinunter. Er war süß.
Das Gesicht vergrub ich in seinen Haaren, so dass er meine geröteten Wangen nicht bemerkte. Tief inhalierte ich seinen Geruch. Wohlige Wärme durchflutete meinen Körper, brachte mein Herz erneut zum Rasen. So sehr, dass ich den Takt nur noch selten wahrnahm.
>> Alles oke? << Mit dem Kopf schnellte Jong Ho nach oben. Musterte mich besorgt. >> Du siehst krank- <<
Sofort wandte ich mich ab. Gott. War das unangenehm. Am Ärmel meiner Jacke spielte ich. So sehr war ich vertieft darin, dass ich fast die Haltestelle verpasste. Noch rechtzeitig drückte ich den Stopp-Knopf.
Gegenüber der Bushaltestelle befand sich der Coffee Shop. In der Seitenstraße würde Ash auf mich warten. Ein Schweißfilm legte sich über meine Handinnenflächen; ich wollte ihn nicht sehen.
Paar Scheine drückte ich Jong Ho in die Hand, sobald wir die andere Straßenseite erreichten. Sagte, er sollte sich etwas bestellen und im Coffee Shop auf mich warten. Nur zögerlich ließ er mich gehen.
Eine Portion Selbstsicherheit legte ich in meinen Schritt, als ich um die Ecke bog. Dort stand er. Die dunklen Haare zurückgekämmt, ein beigefarbener Mantel umhüllte seinen Körper. Ash. So gut gekleidet, wie ich ihn in Erinnerung hatte.
Als ich zu ihm aufschloss, nahm er mich in eine Umarmung. Küsste meine Wange. Erst, als ich etwas sagte, ließ er mich los. An seinem Handgelenk packte ich ihn, schaute mich mehrmals um und verschwand mit ihm in einer schmalen Seitengasse.
Den Umschlag mit den Dragees reichte ich ihm, dahinter schob er mir das Geld zu. Dann blickte er mich erwartungsvoll an. Seine Augen schielten zu meinen Lippen.
>> Quinn, bitte <<, flehte er. Ergriff meine Hand und führte sie zu seinem Schritt. Ich kniff die Augen zusammen. >> Er ist schon ganz hart. Bitte? <<
Er lehnte sich zu mir hinunter, indem er sich einhändig an der Wand stützte. Mit der anderen Hand öffnete er den Reißverschluss meines Puffers, schob sie unter meinen Pullover. Strich meine Bauchmuskeln nach.
>> Bitte <<, bettelte er weiterhin. >> Du musst nur deine Hose runter ziehen und den Rest erledige ich. Bitte. Ich will dich. <<
Er zwang mich, ihm in die Augen zu sehen. Zog meine Wangenknochen und Jawline nach. Dann stöhnte er auf.
>> Gott <<, machte er, >> Bist du schön. <<
Dicht drückte er mich an sich, dass ich seine Erregung spürte. Am Hals küsste mich Ash, bis ich ihn mit jeglicher Kraft von mir stieß.
>> Nein <<, sagte ich, >> Ich mach das nicht mehr, also hör auf. <<
Aus traurigen Augen guckte er mich an.
>> Quinnie, aber ich liebe dich. <<
>> Du liebst mich nicht <<, erwiderte ich.
Etwas Zorniges nahm sein Blick an. An den Schultern warf er mich gegen die Wand. Rücklings prallte ich gegen diese. Für einen Moment blieb mir die Luft weg.
>> Wenn es so nicht geht, dann anders- <<
>> Okaaay <<, machte ich. >> Ich hol dir einen runter, damit hat sich die Sache, okay? <<
Ein Lächeln umschmeichelte seinen Lippen. Nah trat er an mich ran. Umfasste meine Hand, nachdem er seinen Knopf und Reißverschluss geöffnet hatte. Mir war übel. Schlimmer war, dass er mich währenddessen anstarrte.
Ich atmete auf, als er gekommen war. Zerrte im rechtzeitigen Augenblick meine Hand hinaus. Vier Scheine presste er gegen meine Brust. Schon immer hatte ich mich gefragt, womit er sein Geld verdiente.
Vor ihm drängte ich mich aus der Gasse. Guckte lediglich zu Boden, als ich die Seitenstraße hochhechtete. Automatisch blieb ich stehen, als sich zwei Sneakers in meinen Blickwinkel schoben. Schaute hoch. Aus tränennassen Augen sah mich Jong Ho an. Hinter mir ertönten Schritte. Mit Sicherheit war mir Ash gefolgt.
>> Wie viel hast du gehört? <<, fragte ich.
>> Alles <<
Übelkeit stieg in mir hoch, die sich zu einem gigantischen Kloß in meiner Speiseröhre festsetzte.
Um meine Schultern legte sich Ash's Arm. Als er versuchte, mich auf die Wange zu küssen, wich ich aus. Eine minimale Regung machte ich in Jong Hos Gesicht aus. Dann schwappte Verärgerung über dieses.
>> Lass ihn <<, knurrte er, >> Es ist offensichtlich, dass er das nicht will. <<
Ash gluckste.
>> Wer bist du? <<
>> Sein Freund <<
Mit einem Mal hüpfte mein Herz gegen die Brust. Dann vor Sorge, als Jong Ho ihn an den Schultern kräftig nach hinten schubste.
>> Also macht es dir nichts aus, dass dein Freund mit fremden Männern vögelt? <<, fragte er. >> Gegen Geld? << Hinter vorgehaltener Hand lachte er. >> Es stört dich nicht, dass er eine dreckige, kleine Hure ist? <<
Einen Blick warf Jong Ho über die Schulter. Musterte mich. Seinen Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten. Zu Fäusten ballte dieser seine Hände.
>> Verschwinde <<, sagte er, >> Verpiss dich, bevor ich sauer werde. <<
Es wirkte, denn Ash verschwand.
Am Handgelenk ergriff er mich und schleifte mich zum Coffee Shop. Bestellte einen Tee für mich.
>> Willst du zum Pier? <<, fragte Jong Ho, sobald wir vorm Eingang standen.
Ich nickte. Mit dieser Ausrede hatten wir uns aus dem Haus geschlichen.

The Pirate's PrinceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt