KAPITEL 52

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HUNTER

Einen Monat später stemme ich mich am Treppengeländer hoch, während Kegan mit verschränkten Armen grinsend an der gegenüberliegenden Wand lehnt. Ich verabscheue ihn. Seine selbstgefällige Miene, wann immer mir Dinge schwerfallen und die Tatsache, dass er Xyla ständig umarmt. Er will sie ficken, aber er wird sie nicht ficken, weil ich ihm ansonsten den Schwanz abhacke. Er weiß mittlerweile, dass ich dazu in der Lage bin, selbst wenn ich nicht anständig laufen kann.

»Was soll ich überhaupt da oben? Ich bin nie im ersten Stock. War ich auch nie, bevor die Scheiße mit meinem Bein passiert ist«, knurre ich. Angestrengt schnaufend ziehe ich mich auf die dritte Treppenstufe.

»Vielleicht sollte ich mir Xyla schnappen und sie nach oben zerren, um dich ein bisschen zu motivieren?«, flötet er. Ich feuere einen wütenden Blick über die Schulter, der ihn fröhlich glucksen lässt.

»Fuck you, Kegan! Ich kann das nicht. Mein Bein brennt wie die Hölle, du abgefuckter Sadist«, zische ich und knurre der Wand entgegen.

»Soll ich meine sadistischen Fähigkeiten an Xyla demonstrieren?« Er lacht begeistert bei meinem nächsten zornigen Blick. »Xyla!«, ruft er ins Haus.

»Ja?« Ihre Stimme kommt aus der Küche und sie erscheint Sekunden später im Türrahmen. Mit einem hohen Zopf, perfektem Make-up und einem hinreißenden Lächeln, auf ihren vollen Lippen, lehnt sie sich in den Türrahmen und sieht zu mir. Ihr Blick fährt direkt in mein Herz und lässt es flattern. Ich kann überhaupt nicht in Worte fassen, wie verliebt ich in diese Frau bin.

»Kegan, ich warne dich«, brumme ich und wuchte mich auf die nächste Stufe. Es ist ein grässliches Gefühl, wenn Xyla mich dabei beobachtet, wie ich mich abmühe.

»Im Koma hast du mir besser gefallen. Du hast immer über meine Witze gelacht und warst nicht so störrisch. Ich konnte mit dir machen, was ich wollte. Vielleicht sollte ich Hugh um ein paar langanhaltende Schlafmittel bitten, wenn du weiterhin so eine Memme bist«, scherzt er. Als ich über die Schulter blicke, hat er einen Arm um Xyla gelegt und flüstert ihr etwas ins Ohr. Das Lächeln auf ihrem Gesicht wird freudiger.

»Trophy«, murre ich grimmig. Unschuldig blinzelt sie, während Kegan nach ihrer Hand greift und sie mit sich zieht. Fassungslos beobachte ich, wie sie kichernd im ersten Stock verschwinden. Die Hastigkeit, mit der sie an mir vorbeigerannt sind, hat mich unfähig für eine Handlung gemacht. »Trophy, wenn du diesen Wichser an dein Höschen lässt, werde ich dir den Arsch versohlen und dich wieder mit meinem Gürtel fessel!«, brülle ich. Hanas Lachen ertönt, bevor sie am Treppenabsatz erscheint. »Wo sind sie?«

»Oben«, flötet sie und tätschelt meine Schulter. »Ich würde Kegan wahrlich nicht von der Bettkante schubsen, deshalb kann ich Xyla verstehen. Eventuell solltest du dich beeilen?«, schlägt sie vor. Ich verenge die Augen und starre die Treppe hoch. »Vielleicht darfst du mitspielen?« Hana kneift mir in die Wange und verschwindet aus dem Haus.

»Xyla!« Ein Keuchen ertönt. Ich höre deutlich, dass es gespielt ist, allerdings kann ich durch die Eifersucht nicht klar denken. Knurrend packe ich mir das Geländer, zerre mich umständlich Stufe um Stufe hoch. Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn und ich beiße die Zähne zusammen. Mein Schienbein pocht, ebenso mein Oberschenkel, aber die Wut kocht brennender in meinem Körper. Sie treibt mich an und lässt mich den Schmerz vergessen. »Fuck, Trophy, wenn du den Kerl fickst, dann ficke ich dich, ohne dich kommen zu lassen. Ich lecke dich so lange, bis du um Gnade winselst, die ich dir nicht gewähren werde!« Mir ist gleichgültig, ob Kegan meine Drohung hört oder wie Xyla darauf reagieren wird, denn auch wenn ich mein Bein nicht belasten kann, kann ich sie trotzdem ficken, bis sie keinen klaren Gedanken mehr in ihrem Kopf hat. Ich kann ihren Körper belasten, egal in welcher Position, weil ich die Kräfteverteilung auf meine Arme übertragen habe.

ERASE YOU | 18 +Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt