KAPITEL 24

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HUNTER

Mein Verstand löst sich aus dem tiefen Schlaf und ich atme durch. Weiche Haare kitzeln meine Brust, versprühen den unverwechselbaren Duft meiner Frau nach Mandelblüten und ich seufze genüsslich. Was für ein abgefuckter Traum.

Brummend kuschle ich mich an ihren nackten Körper, reibe mich an ihr, woraufhin ich ein missmutiges Knurren bekomme. Alex ist erschöpft. Verständlich.

Schmunzelnd rutsche ich von ihr ab, ziehe meinen Arm unter ihrem Kopf hervor und steige aus dem Bett. Gähnend schleppe ich mich ins Badezimmer und schließe leise die Tür. Ich will sie nicht wecken, weil sie den Schlaf braucht, um für später fit zu sein. Zwar kann ich mich nicht erinnern, was wir geplant haben, aber heute ist ein wichtiger Tag. Die Erinnerung plätschert in meinem matten Verstand, aber der Grund nicht.

Mein Spiegelbild ist eine chaotische, zerzauste Version von mir. Die Der-Morgen-nach-heißem-Sex-Version. Schmunzelnd drehe ich das Wasser in der Dusche an. Wieso sind wir überhaupt in meinem Elternhaus?

Kopfschüttelnd trete ich in den warmen Wasserstrahl und seufze genüsslich. Ich lasse den Nacken kreisen, wasche mich und steige aus der Dusche. Auf meiner Brust verteilen sich rote Abdrücke von ihren Zähnen und Kratzspuren ihrer Nägel. Mit einem schiefen Lächeln streichle ich über die Verewigungen ihrer Lust, die sie auf meinem Körper hinterlassen hat. Fuck, ich vergöttere meine Frau.

Ich widme mich meiner Rasur, putze mir die Zähne und wickle das Handtuch um meine Hüften. Durch die Tür kann ich ihr leises Murmeln hören, während sie schläft. Mein Herz läuft über und ich kann keine Sekunde länger warten. Noch einmal wische ich die Wassertropfen von meinen Wangen, dann öffne ich die Tür und trete ins Schlafzimmer.

Mein Blick fällt auf das Bett und mein Körper wird steif. Auf dem großen Bett liegt nicht Alex. Blonde bis zur Hüfte reichende Haare breiten sich über das Kissen aus, kringeln sich um ein perfektes Gesicht. Leicht geöffnete volle Lippen, endlose Wimpern um geschlossene Augen und eine gerade Stupsnase. Ein nackter Hintern, der die Form eines verfluchten Pfirsichs hat und ein makelloser Rücken. Das ist nicht Alex. Alex hat eine Narbe auf dem Rippenbogen und eine Tätowierung auf ihrem linken Oberschenkel. Das ist nicht Alex.

Fuck. Panik kocht in meinem Blut hoch und ich stütze mich keuchend an der Tür ab. Meine Hände sind schwitzig, meine Finger zittrig und mein Herz schmerzt. So stelle ich mir einen Herzinfarkt vor. Habe ich letzte Nacht meine Frau betrogen? Fuck. Fuck. Fuck.

Wo ist Alex? Mein Blick rast durchs Zimmer und ich starre blinzelnd auf das Hochzeitsfoto. Dann ringt die Erinnerung mich nieder und ich stolpere rückwärts ins Badezimmer. Zittrig sinke ich auf den Rand der Badewanne und starre auf die Marmorfliesen unter meinen Füßen.

Alex ist tot. Ermordet. Sie lebt nicht mehr. Ich habe letzte Nacht nicht mit meiner Frau geschlafen. Nicht Alex ist erschöpft auf dem Bett zusammengebrochen, nachdem ich sie zur Besinnungslosigkeit geleckt habe. Nicht Alex' Inneres hat sich um meinen Schwanz geschraubt und mich ausgepresst, als sie gekommen ist, während ich sie gegen die Fliesen der Dusche gefickt habe. Nicht Alex' Haare hatte ich in der Hand, während ich sie an der Schlafzimmerwand gefickt habe. Nicht Alex hat mich geritten, sodass ich fast explodiert bin, als sie den Kopf in den Nacken gelegt hat und ihre Brüste vor meinem Gesicht um Aufmerksamkeit gebettelt haben. Sondern Xyla.

Fuck. Ich habe mit Xyla Palladino geschlafen. Mit meiner Freundin. Mit Alex' Freundin. Nein. Ich habe nicht mit ihr geschlafen, sondern habe sie gefickt wie ein Wahnsinniger.

Die letzten Stunden überrollen mein Hirn und ich kneife die Augen zusammen. Jeder Satz, den ich zu ihr gesagt habe, sticht in meinem Herz wie ein verfluchtes Messer. Mein Magen dreht sich um. Übelkeit lässt mich würgen und ich renne zur Kloschüssel.

ERASE YOU | 18 +Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt