ERASE YOU | 18 +

KAPITEL 29

HUNTER

Hör auf, so ein verfickter Prinz zu sein, Hunter, und schlaf mit mir. Jetzt.

Wie auf Repeat gehen ihre Worte in meinem Kopf herum, unterdessen starr ich auf ihren Körper. Xylas nackte Brüste, ihren flachen trainierten Bauch, ihre straffen Oberschenkel und wohlgeformten Waden. Ihre manikürten Füße, ihre trainierten Arme und die zarten Hände, deren lange goldene Fingernägel einen starken Kontrast zu meinem schwarzen Ledergürtel bilden.

Ich schlucke, schließe die Augen und atme tief durch. Xyla liegt gefesselt vor mir, der Nachhall von meinem Geständnis hat die Luft noch nicht einmal verlassen und sie will Sex. Fuck.

Der olivfarbene Seidenbademantel flattert an ihrem Körper herab und ich balle die Hände zu Fäusten. Mein Blick geht gen Himmel, weil ich Zuversicht gebrauchen kann, sie aber niemals in mir selbst finden werde, bis Alex nicht gerächt ist. Meine Alex. Schmerz sticht auf mein Herz ein und ich beiße mir auf die Zunge, um nicht wieder loszuheulen.

Es macht mich fertig, darüber habe ich Xyla zur Genüge aufgeklärt. Ich bin zerstreut, seit heute Abend noch deutlich mehr. Meine Hände waren blutüberströmt, als ich vor Xylas Haustür aufgelaufen bin. Der Plan hätte mächtig nach hinten losgehen können, aber ich musste es versuchen.

Ich saß in Hana Wagen, während sie zurück nach Hause gefahren ist, und habe auf mein Handy gesehen. Ein Bildschirm mit einem Foto von Alex in ihrem Hochzeitskleid erleuchtet, dennoch hat etwas gefehlt. Als mir an einer Ampel bewusst geworden ist, was fehlt, hat es mir kurzzeitig die Luft zum Atmen genommen.

Auf meinem Bildschirm blinkte keine Nachricht von Xyla.

In den letzten Wochen hat sie mir täglich geschrieben. Gestern nicht. Nicht, nachdem sie mir ihre verfickte Liebe gestanden hat.

Mich hat es aus der Bahn geworfen, dass ich sie nach einem Mord anrufen wollte. Viel mehr noch, dass ich sie sehen wollte, obwohl ich jede Spur an mir offen zur Schau gestellt habe.

Vielleicht ist es keine Liebe, sondern Begierde, aber es fühlt sich verdammt nochmal ziemlich echt an. Echt, wie meine Hand, die eben einen Mann umgebracht hat. Echt, wie Xylas entblößte Brüste, die mich verrückt machen. Echt ... verliebt.

Fuck, ich bin in eine meiner engsten Freundinnen verknallt. Eine Frau, die ich seit Jahren kenne, die ich in jeder seelischen Verfassung erlebt und der ich bei ihrem Aufstieg zugesehen habe.

Ich bin ein Vollidiot. Ein verknallter Vollidiot.

Verliebt in Xyla Palladino. Millionenschweres Popsternchen, Liebling der Fans und verruchter Freak im Bett.

Jetzt liegt sie begierig vor mir, öffnet ihre Beine und sieht zu mir hinauf. Die Art, wie sie ihren Kopf zurücklehnt und mir ihre Kehle offenbart, zeugt von einer beunruhigenden Naivität. Ich könnte sie jederzeit umbringen, das habe ich ihr vor fünf Minuten offenbart. Und sie will trotzdem Sex. »Kommst du, Hunt?«

Mein Puls kocht hoch. Mein Herz brennt und ich spüre die heiße Lust in meinem Körper aufsteigen. Längst habe ich gegen meinen Schwanz verloren, der sich pochend gegen den Stoff meiner Shorts drückt. Eine minimale Chance besteht, dass mein Kopf schlauer ist. Ich sollte Xyla nachdenken lassen. Sie losbinden und dann verschwinden, damit sie verarbeiten kann.

Aber mein Körper hat andere Pläne, denn ich setze mich in Bewegung. Xyla verfolgt meinen Weg mit einem hinreißenden, sexy Lächeln und wölbt ihren Rücken leicht. Der Anblick ihrer Brüste wird noch perfekter und ich kann ein Knurren nicht mehr unterdrücken.

»Wie willst du mich?«, seufzt sie und ich verschlucke mich fast. Zwar stehe ich auf harten Sex, lebe meine Fantasien aus und probiere Neues, aber Xylas extreme Unterwürfigkeit im Bett ist völlig neues Terrain für mich.