KAPITEL 39

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XYLA

Hunter liegt unverändert auf seinem Bett, allerdings liegt jetzt die Decke über seinen Beinen und ist bis zur Hüfte hochgezogen. Sein Kopf im Kissen vergraben, brummt er im Schlaf und seine Hände umschließen den weichen Stoff. Er sieht friedlich aus.

Tränen brennen in meinen Augen, als ich daran denke, was ich vorhin zu ihm gesagt habe. Die Erschöpfung hat ihn gänzlich befallen, wenn er wieder schläft. Sicherlich war der gestrige Abend eine Tortur, weshalb ich mich erneut wie ein Miststück fühle. Was habe ich mir dabei gedacht, ihn einfach anzuschnauzen, nur, weil ich mir Sorgen gemacht habe?

Seufzend ziehe ich die Heels von meinen Füßen, klettere aus meiner Jeans und ziehe die Bluse über meinen Kopf. Zaghaft tapse ich ans Bett, hebe die Decke an und gleite neben ihm auf die Matratze.

Er brummelt, schnauft und dreht den Kopf in die andere Richtung. Zärtlich streichle ich über seinen Rücken, hinauf in seine Haare und über seine Wange. Hunter seufzt im Schlaf und rutscht dichter an meinen Körper heran. Sein Arm umschließt meine Taille und zieht mich näher. Ganz sachte huschen seine Lippen über meine nackte Schulter und er seufzt genüsslich.

Für eine ganze Weile liege ich einfach neben ihm, streichle seinen Körper und bin dankbar, weil er lebt. Ich lausche seinem gleichmäßigen Atem, beobachte seine zuckenden Lider und das Kräuseln seiner Lippen. Dann lehne ich mich vor und drücke einen Kuss auf seinen hinreißenden Mund.

Hunter holt tief Luft und öffnet die Augen. Ein Lächeln zupft an seinem Mundwinkel, als er mich sieht und er kuschelt sich enger an meinen Körper. »Hey«, murrt er verschlafen und reibt seine Nase an meinem Hals, nachdem er seine Augen abermals geschlossen hat.

»Es tut mir leid«, wispere ich und senke meine Lippen ein weiteres Mal auf seinen Mund. Der Druck seiner Lippen wärmt mein Inneres.

»Hm?«

»Was ich zu dir gesagt habe und dass ich dich geohrfeigt habe. Es tut mir leid«, wiederhole ich. Hunter öffnet ein Auge und sieht mich matt an. »Ich hätte nicht ausflippen sollen.«

»Also habe ich das nicht geträumt?«, fragt er und gähnt. Seine Zähne kratzen über meine Schulter und ich schüttle den Kopf. »Dann tut es mir auch leid. Ich hätte nicht derart grob werden dürfen«, fügt er hinzu. Seine dunkle verschlafene Stimme lässt einen Schauer über meinen Rücken rieseln.

»Du warst wütend, was bei meiner zickigen Art durchaus verständlich ist.«

»Und du hast dir Sorgen um mich gemacht«, schmunzelt er. »Ich habe mich verhalten wie ein Barbar.« Hunter streckt sich gähnend und schiebt seinen Arm unter mich. Kraftvoll drückt er mich gegen seine nackte Brust und brummt an meinem Ohr. Vibrationen flattern durch meinen Körper. »Trotzdem schlägst du mich gefälligst nie wieder, verstanden?«, knurrt er und beißt in meinen Hals. Japsend nicke ich, unterdessen huscht seine Zunge über den Biss und ich seufze. »Allerdings sind wir jetzt quitt, weil ich dir schließlich auch schon mal eine gescheuert habe.«

»Das ist nicht vergleichbar. Ich habe hyperventiliert und du hast mich damit aus der Panik befreit. Ich war wütend«, flüstere ich. Meine Finger kraulen durch seine weichen Haare, was ihm genüssliche Töne entlockt.

»Stimmt auch wieder«, gesteht er seufzend ein und richtet sich auf. Seine Nase reibt über meine Wange, ehe er mir in die Augen sieht. »Wir vereinbaren, dass keiner den anderen mehr schlägt, solange es nicht sexueller Natur ist. Einverstanden?« Hunter schmunzelt und steckt mich damit an, sodass ich zustimmend nicke.

»Es hat mich überrascht, wie wütend du werden kannst. Meinen Hunter habe ich noch sie so gesehen«, raune ich und kraule seinen Bart.

»Deinen Hunter, hm?«, schmunzelt er und reckt sich meinen Lippen entgegen.

ERASE YOU | 18 +Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt