Kapitel 16: Ein Plan

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Malfoy sprang auf, als Hermine den Raum der Wünsche betrat.

„Hast du ihn?", fragte er aufgeregt.

„Nein."

„Aber ich habe dir doch gesagt, dass es wichtig ist! Wieso kannst du mir denn nicht diese eine Sache glauben – deinetwegen könnten Leute sterben!" Er raufte sich die Haare und stöhnte. „Ich wusste, ich hätte kein Schlammblut mit dieser Aufgabe betrauen sollen, aber ich dachte, du könntest dich ja einmal sinnvoll verhalten!"

Hermine verschränkte verärgert die Arme und sah ihm zu. „Bist du fertig?", fragte sie.

„Ist das für dich ein Scherz?" Seine Stimme wurde leiser. „Granger, weißt du, wie gefährlich das alles ist? Verstehst du, dass die Todesser Leute wie dich einfach vernichten wollen?"

Sie zwang sich, ruhig zu sprechen, auch wenn Malfoys Ausbruch ihre Geduld auf die Probe stellte. „Ich weiß nicht, seit wann dich das interessiert, aber ich verstehe das sehr gut. Ich lese den Tagespropheten, ich weiß, dass ‚Leute wie ich' von Leuten wie dir getötet werden."

Malfoy stieß ein frustriertes Knurren aus. „Warum hast du dann den Met nicht geholt?! Warum habe ich dir das Ganze denn erzählt, wenn du deinen bescheuerten Kopf nicht anstrengen kannst, um einmal etwas Sinnvolles zu tun?"

Jetzt musste Hermine lachen, auch wenn er sie immer wütender machte. „Ich soll etwas Sinnvolles tun? Wann hast du je in deinem Leben irgendetwas getan, außer dir selbst zu helfen?", fauchte sie ihn an.

„Ich versuche es doch gerade!", schrie er. „Aber du machst es mir ja unmöglich! Du hast gesagt, du würdest ihn suchen und stattdessen lässt du mich hier einfach ewig warten! Was hast du denn die ganze Zeit gemacht? Schön deinen Freunden gepetzt, dass ich hier wie ein Idiot rumstehe?"

Wütend funkelten sie sich an. Hermine überlegte, ob sie einfach umdrehen sollte, schließlich brauchte sie seine Hilfe nicht, um Dumbledore von dem Met zu erzählen. Aber sie wollte wissen, was los war. Sie wollte wissen, was er ihr noch nicht erzählt hatte.

„Ich habe den Met nicht mitgebracht, weil er in Slughorns Wohnzimmer verschlossen ist und ich ihn dort nicht holen konnte. Es sah nicht so aus, als würde er ihn in nächster Zeit trinken", erklärte sie gezwungen ruhig.

Malfoy riss die Augen auf. „Warum hast du das denn nicht gleich gesagt?"

„Weil du damit beschäftigt warst, rumzubrüllen."

„Du – argh!"

Hermine erwartete beinahe, dass er anfangen würde, auf dem Boden herum zu stampfen und musste bei dieser Vorstellung lachen. Als er sie wütend mit seinem Blick fixierte, musste sie nur noch mehr lachen.

„Was ist so lustig?", zischte er.

„Es – du ..." Sie wischte sich über die Augen. „In Ordnung", sagte sie japsend. „Ich habe den Met gefunden, jetzt musst du mir erklären, was es damit auf sich hat."

Malfoy sah nicht so aus als hätte er irgendetwas in dieser Richtung vor, doch Hermine war darauf vorbereitet. Sie stand noch immer in der Tür, zog ihren Zauberstab und richtete sich etwas auf.

„Ich habe niemandem etwas verraten und wie du gebeten hattest nach der Flasche gesucht. Beweise mir, dass du auch deinen Teil der Abmachung einhältst", forderte sie und lehne sich gegen die Wand. Sie musste ja nicht erwähnen, dass sie es nur für sich behalten hatte, weil Dumbledore nicht erreichbar war.

Malfoy ließ sich auf das Sofa fallen, auf dem Hermine zuvor gesessen hatte, und vergrub das Gesicht in den Händen. Er schien eine Weile nachzudenken, was die Vermutung nahelegte, dass er sich etwas ausdachte. Sie würde seine Worte mit Bedacht aufnehmen.

MetamorphoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt