Hermine das Gefühl, dass jeder ihr ansehen konnte, was dass sie Draco geküsst hatte.
Jedes Mal, wenn sie seinen Blick auffing, wurde sie rot und sah schnell woandershin. Wenn sie die große Halle betrat, huschte ihr Blick zuerst zum Slytherin-Tisch und ihr Herz machte einen kleinen Satz, wenn sie ihn dort entdeckte. Ein Kribbeln breitete sich in ihrem Bauch aus, wenn sie am Gryffindor-Tisch saß, sich eigentlich auf ihr Essen konzentrieren sollte und stattdessen mit heimlichem Hochsehen so viel von ihm aufzusaugen versuchte, wie sie konnte. Sie musste daran denken, wie sich seine Finger auf ihren Brüsten angefühlt hatten und ihr wurde heiß.
„Wo warst du gestern Abend?", hatte Harry am nächsten Morgen gefragt, als er sich neben sie an den Frühstückstisch gesetzt. Ron hatte ein Stück weiter weg mit Lavender gesessen und schien wenig von seinem Frühstück mitzubekommen.
„Bin in der Bibliothek eingeschlafen", hatte Hermine eilig erwidert. Das war schon das ein oder andere Mal vorgekommen, daher hoffte sie, dass Harry es ihr abgenommen hatte.
„Sag mal, ist dir aufgefallen, dass Malfoy irgendwo im Schloss rum schleicht?", hatte Harry dann gefragt.
Hermines Kopf war erschrocken nach oben gezuckt. „Was?" Hatte Ginny ihm von dem Moment neben der Treppe erzählt?
„Er hat sich beim Apparierkurs am Samstag deswegen mit Crabbe gestritten", hatte Harry erklärt. „Er setzt ihn und Goyle als Wachen für irgendwas ein. Ich habe versucht, ihn auf der Karte des Rumtreibers zu beobachten, aber noch nichts gefunden."
Noch immer war sie nervös, dass Harry sie wieder darauf ansprechen würde. Es wirkte so, als ob er nicht gesehen hatte, dass sie und Draco gemeinsam im Raum der Wünsche gewesen waren. Auf der Karte hatten sie wahrscheinlich mehr oder weniger aufeinander gelegen!
„Solltest du dich nicht darum kümmern, diese Erinnerung von Slughorn zu bekommen?", hatte sie versucht ihn abzulenken.
„Das mache ich ja. Aber es ist mindestens genauso wichtig, herauszufinden, was die Todesser vorhaben!"
„Malfoy ist kein Todesser, Harry."
„Jaja, aber beweisen kannst du das auch nicht."
Der Satz war danach noch oft in ihren Gedanken herumgeschwirrt. In gewisser Hinsicht hatte sie Beweise dafür, dass Draco kein Todesser war. Aber es waren nicht die Art Beweise, die sie sich am Anfang des Schuljahres gewünscht hatte. Sie hatte sich vorgestellt, dass sie Notizen hatte, eine schlüssige Beweisführung, vielleicht sogar einen Gegenstand, Fußabdrücke. Es war ein bisschen unrealistisch gewesen, aber niemals hätte sie erwartet, dass sie so weit von ihrem Ziel abweichen würde, dass sie Draco nun aktiv half.
Harry verbrachte jede freie Minute mit der Nase in der Karte des Rumtreibers, weswegen sie sich nicht traute, außerhalb der Quidditchzeiten mit Draco zu sprechen.
Es fiel ihr schwer, sich von Draco fernzuhalten. Am Tag, nachdem sie den Abend im Raum der Wünsche verbracht hatten, wich sie ihm absichtlich aus, um Harrys Aufmerksamkeit nicht zu wecken. Sie war sich ziemlich sicher, dass Draco sie ein oder zweimal fragend ansah, aber sie konnte nicht zulassen, dass Harry sie auf der Karte zusammen sah, daher ging sie nicht darauf ein.
„Kommst du?", fragte Harry am Ende einer Zaubertrankstunde und sie zuckte zusammen, weil sie so in Gedanken versunken war. Der Raum war mittlerweile fast leer.
Eilig nahm sie ihre Tasche und versuchte, ihren Schreck zu überspielen.
Im Gemeinschaftsraum war sie weiter abgelenkt. Ron saß mit Lavender an einem der anderen Tische, immer noch der Meinung, dass Hermine sich irgendwie falsch verhalten hatte. Sie überlegte, wie er reagieren würde, wenn er erfuhr, was sie mit Draco getan hatte ...
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Metamorphose
Fiksi PenggemarWas wäre, wenn Hermine Harrys Spekulationen über Malfoys Geheimnis im sechsten Schuljahr ernster genommen hätte? Was wäre, wenn sie Ron beweisen wollte, dass sie mehr ist als eine langweilige Streberin? Und was wäre, wenn Draco Malfoys einzige Überl...