Metamorphose

Kapitel 46: Todesser

Im Gemeinschaftsraum entdeckte Hermine nur Ron, der noch immer auf dem Sofa am Fenster saß und anscheinend seine Schokofrosch-Karten durchsah. Sie rannte zu ihm hinüber, setzte sich und sah sich um, doch es war niemand in der Nähe. Das letzte, was sie wollte, war Panik zu verbreiten.

Als sie ihm bedeutete, zu ihr zu rücken, verdrehte Ron die Augen. „Was ist? Hast du noch etwas über diese Ashlyn herausgefunden?"

„Keine Scherze. Das hier ist wichtig." Nervös flackerte ihr Blick durch den Raum. „Wo ist Harry?"

„Bei Dumbledore. Ich glaube sie haben ..." Ron brach ab und sah sie misstrauisch an. „Wieso?"

„Ich bin nicht verhext!", fuhr sie ihn an. „Es –"

„Harry", sagte Ron. Harry war im Porträtloch erscheinen und kam hastig auf die beiden zu und kurz hatte Hermine die Hoffnung, dass Draco Dumbledore erreicht hatte und sie sich gemeinsam um das Verschwindekabinett kümmern würden.

„Was hast du mit Dumbledore besprochen?", fragte sie.

Aber Harry winkte nur ab und rannte zu den Schlafsälen hinauf. Ron schien ebenso verwirrt wie sie zu sein, denn er sagte: „Was ist denn mit dem los?"

Bevor sie ihre Gedanken ordnen konnte, war Harry wieder herunter gestürmt und blieb vor ihnen stehen.

„Mir bleibt keine Zeit", keuchte er, „Dumbledore hat mich nur zum Tarnumhang holen geschickt, es geht um die Horkruxe. Er hat einen gefunden, in einer Höhle irgendwo an der Küste. Er möchte, dass ich heute mit ihm komme, um den Horkrux zu zerstören."

Hermine schnappte nach Luft. „Aber heute –"

„Das bedeutet, dass Dumbledore heute Nacht nicht in der Schule sein wird. Es ist also eine gute Gelegenheit für Malfoy, seinen Plan umzusetzen."

„Aber Harry, das geht nicht –"

„Nein, hör mir zu!", zischte er. „Ich weiß einfach, dass Malfoy etwas vorhat. Er war im Raum der Wünsche und hatte Erfolg. Ihr müsst", er schob Hermine die Karte des Rumtreibers zu, „ihn überwachen. Snape auch. Ruft alle ..."

„Harry, es ist nicht ..."

„... DA Mitglieder zusammen, die ihr finden könnt ..."

„Hör mich doch mal einen Moment zu!"

„... Die Galleonen funktionieren doch noch, oder? Dumbledore sagt, er hinterlässt zusätzliche Schutzmaßnahmen, aber wenn Snape davon weiß, dann kann er sie umgehen ..."

„Harry –"

„Ich habe keine Zeit zu diskutieren", fuhr Harry sie an. „Nimm das hier." Er reichte Ron ein Paar Socken. *

„Danke", sagte dieser. „Äh – was soll ich damit tun?"

„Da ist das restliche Felix Felicis drin. Nehmt es und teilt es euch mit Ginny. Richtet ihr Grüße aus, ich muss los, Dumbledore wartet auf mich." Harry stand auf, während Ron ehrfürchtig die Socken auseinander rollte.

„Harry, Dumbledore darf nicht gehen, die Todesser –"

„Ich weiß, Hermine. Deswegen habe ich euch ja gewarnt. Wir sehen uns später." Und damit rannte er aus dem Gemeinschaftsraum.

Perplex starrte sie ihm hinterher. Ron war von dem Fläschchen in seinen Händen abgelenkt, also sprang sie auf und eilte Harry nach.

Im Gang waren ein paar Schülergrüppchen auf dem Weg von der Bibliothek, aber nirgends eine Spur von Harry. Sie überlegte, wo er sich mit Dumbledore treffen würde und rannte den Korridor in Richtung des Büros entlang.