Kapitel 52: Ehrlichkeit Teil 2

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A/N: Das hier ist eines meiner Lieblingskapitel, weil es so viele Momente zum Grinsen gibt. Viel Spaß damit!

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Ron musste früh aufgestanden sein, denn als Hermine am nächsten Morgen nach einer ausgiebigen Dusche nach unten kam, saß er schon auf einem der Sessel und starrte die Treppe zu den Mädchenschlafsälen an. Er sprang auf und kam auf sie zu.

„Ich hab nochmal darüber nachgedacht", sagte er und begleitete sie auf dem Weg zu der Sitzgruppe, in der auch Harry saß und sich verschlafen die Augen rieb. „Das mit Malfoy ist mir nicht so ganz geheuer."

Hermine bedachte ihn mit einem strengen Blick und setzte sich zu Harry.

„Ich weiß, er hat mit dir zusammengearbeitet und Harry hat auch erzählt, was Malfoy mit Dumbledore besprochen hat – aber denk doch mal an die ganzen anderen Sachen!" Ron ließ sich neben ihr auf das Sofa fallen, sodass sie gegen Harry gedrückt würde.

„Was denn für Sachen?", fragte sie. Natürlich wusste sie, dass es nicht einfach werden würde, aber sie hatte sich irgendwie gewünscht, dass nach allem wenigstens etwas gelingen würde.

„Er hat letztes Jahr das Inquisitionskommando angeführt", sagte Ron.

„Okay, aber ..."

„Er hat versucht, mich im Hogwarts-Express zurückfahren zu lassen und mir die Nase gebrochen", fügte Harry hinzu.

Hermine verzog das Gesicht. „Ja, das ..."

„Er hat dich, Harry, mich und meine Familie jahrelang beleidigt, wann immer er die Gelegenheit bekommen hat."

„Ich bin mir sicher, dass er etwas mit dem verfluchten Halsband zu tun hatte, an dem Katie beinahe gestorben wäre."

Sie fuhr sich mit den Händen über die Augen und seufzte. „Das sehe ich alles ein", sagte sie. „Aber das war weil er gezwungen war, sich den Todessern anzuschließen. Menschen können sich ändern. Du hast schließlich auch eine Zeitlang gedacht, dass es eine gute Idee wäre, mit Lavender zusammen zu sein. Und du hast Draco mit einem gefährlichen Spruch angegriffen, der ihn hätte töten können."

Harry riss entrüstet die Augen auf. „Er wollte mich mit dem Cruciatus-Fluch belegen!"

„Wollte er nicht. Er wollte nur seine Ruhe haben. Man kann nicht einfach so jemandem mit dem Cruciatus quälen. Dafür braucht es starke Willenskraft, einem Menschen wehzutun."

Sie hatte erwartet, dass Harry sich damit nicht zufrieden geben würde, aber er sagte darauf nichts mehr und starrte nur vor sich hin.

„Du bestehst darauf, dass ihr befreundet seid?", fragte Ron. „Du willst mit Draco Malfoy befreundet sein?"

Hermine zwang sich, Ron anzusehen. „Ja, das möchte ich."

„Wirklich, das ist so verkehrt." Er lehnte sich auf dem Sofa nach hinten, als würde ihn diese Neuigkeit völlig umhauen.

Wahrscheinlich sollte sie gleich reinen Tisch machen, damit es nicht zu noch mehr Komplikationen kam. Sollte sie sagen, dass sie nicht nur mit Draco befreundet sein wollte? Sie konnte sich vorstellen, wie Ron darauf reagieren würde, es war nicht allzu lange her, dass er sie wegen Viktor Krum verurteilt hatte. Vielleicht sollte sie mit etwas anderem anfangen.

„Da ist noch etwas ...", sagte sie vorsichtig. „Ihr müsst versprechen, mir zuzuhören. Es tut mir wirklich leid."

Jetzt sahen beide sie mit großen Augen an. „Okay", sagte Harry.

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