Mit dem blinkenden Zauberstab in der Hand eilte Hermine die Treppe nach oben. Ihr fiel nicht mehr ein, wie sie den Alarm ausschaltete, daher leuchtete der Zauberstab sein unheilvolles rotes Licht auf Stufen vor ihr.
Wie hatte sie den Met vergessen können? Sie selbst hatte den Zauber gesprochen und im Gespräch mit Dumbledore einfach nicht mehr daran gedacht. Stattdessen verbrachte sie ihre Zeit damit, ein Verschwindekabinett zu reparieren und Draco Malfoy zu küssen.
Als sie im ersten Stock die Treppe weiter nach unten zu Slughorns Büro nehmen wollte, entdeckte sie im Gang zu ihrer Rechten ein kleines Grüppchen. Es war Harry, der mit Professor Slughorn in Richtung des Krankenflügels lief. Vor ihnen gingen Professor McGonagall und Madam Pomfrey. Der leblose Körper, der zwischen ihnen schwebte war ...
„Ron", keuchte Hermine auf und schlug sich die Hand vor den Mund.
Er sah aus, als wäre er tot. Seine Kopf hing leblos zur Seite und seine Händen hingen schlaff in der Luft.
„Oh nein, Ron ..."
Sie lief dem Grüppchen hinterher und holte Harry ein, als sie den Krankenflügel erreicht hatten.
„Was ist passiert?", fragte sie und hoffte, dass sie die Antwort nicht bereits kannte.
„Er hat irgendwas getrunken und ist plötzlich umgekippt", erklärte er.
Ihr wurde schlecht.
Im Krankenflügel verfrachtete Madam Pomfrey den immer noch bewusstlosen Ron in ein Bett und scheuchte sie dann alle, ohne auf ihre Proteste zu hören, hinaus. „Ich brauche Ruhe und Sie können mir hier nicht helfen", sagte sie und schloss die Flügeltüren.
Professor Slughorn und Professor McGonagall entschuldigten sich mit etwas, das wie „Dumbledore informieren" klang, und ließen Harry und Hermine alleine zurück.
„Wenn es kein spezielles Gift war, müsste er okay sein", sagte Harry und lief vor den geschlossenen Türen auf und ab. „Ich hab ihm einen Bezoar in den Hals gesteckt, als er umgekippt ist. Hoffentlich stimmt es, was über seine Wirkung gesagt wird."
„Einen Bezoar?" Hermine sah auf. Darauf wäre sie in einer solchen Situation bestimmt nicht gekommen. Blieb zu hoffen, dass Bellatrix Lestrange nicht zu viel Geld in das Gift investiert hatte.
Sie musste Harry von dem Met erzählen. Es kam ihr wie ein noch größerer Verrat vor, jetzt nichts zu sagen. Hermine war dafür verantwortlich, dass Ron in Lebensgefahr schwebte. Sie versuchte, sich auf ihren Atem zu konzentrieren und legte sich die Worte in ihrem Kopf zurecht.
Ich habe von dem Gift gewusst.
Sie lehnte sich gegen die Wand vor der geschlossenen Tür zum Krankenflügel.
Harry, es ist meine Schuld.
Irgendwann kam Ginny dazu und ließ sich von Harry berichten, was vorgefallen war. Hermine brachte kein Wort über die Lippen.
Ich habe mit Draco zusammen gearbeitet, um den Met zurückzubekommen.
Die beiden unterhielten sich angeregt darüber, was passiert war und mutmaßten über die Ursprünge des Gifts. Ihr Magen hörte nicht auf, in ihrem Körper Achterbahn zu fahren und kalte und heiße Schauer überzogen ihre Haut.
Ich stand direkt davor und habe die Flasche nicht zerstört.
Sie wusste nicht, wie sie den Mund aufmachen sollte, ohne dabei auseinanderzufallen. Also starrte sie mit zusammengepressten Lippen auf den Boden, versuchte, die Worte in einer verständlichen Reihenfolge aneinanderzureihen.
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Metamorphose
FanfictionWas wäre, wenn Hermine Harrys Spekulationen über Malfoys Geheimnis im sechsten Schuljahr ernster genommen hätte? Was wäre, wenn sie Ron beweisen wollte, dass sie mehr ist als eine langweilige Streberin? Und was wäre, wenn Draco Malfoys einzige Überl...