-4- Manwhore

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*Hey, Silas
ich werde heute spät oder vielleicht auch erst morgen nachhause kommen, ich bin mit einem vielversprechenden Kunden mitgefahren. Mach dir keine Sorgen und warte nicht auf mich mit dem Essen.*

Und... senden.
Silas machte sich zwar trotzdem Sorgen, aber um ihn zu informieren musste das reichen. Immerhin wurde mein Handy nach dem Senden der Nachricht von unserem dritten Begleiter abgesammelt und gegen ein Handtuch getauscht.

"Trockne dich ab und zieh das an.", hatte Zale mir gesagt und mich mit einem Handtuch, einem kleinen Haufen Gewand und Zlata auf der Rückbank abgesetzt. Er selbst und der zweite Mann, dessen Name mir immer noch nicht untergekommen war, saßen vorne.

Ich fuhr mit dem Handtuch durch meine Haare und über meine Haut.
Sobald ich mich abgetrocknet und das Handtuch weggelegt hatte, wandte ich mich an das Gewand, das ich bekommen hatte.
"Uh... wow..."
Wie es aussah, sollte ich ein dunkelblaues Kleid mit mehr Ausschnitten als Stoff anziehen... Zale schien, mich wirklich als teure Schlampe präsentieren zu wollen.
Solange ich das Geld bekam.... war das auch in Ordnung für mich.

Seufzend faltete ich das Kleid aus und musterte es genau.
Ein blauer, dunkler und... durchsichtiger Stoff. Ein weiter Ausschnitt, hinunter bis zur Gürtellinie, ein langer, seitlicher Schlitz von dort, hinunter bis zum Boden und an den Seiten zwei ovale Löcher im Stoff.
Ein sehr provozierendes Outfit. Besonders dafür, dass wir anscheinend zu Zales Vater fuhren.

Ich legte das Kleid also auf meinen Schoß und zog meine Jacke, darauf mein Oberteil aus. Da ich mich in Tamaras Club sowieso umziehen wollte, hatte ich noch lange Kleidung an.
Als ich meine Hose auszog und mich im weiten Raum der Rückbank hin und her wand, fiel mir erst auf, dass Zlata mich anstarrte, als ich komplett nackt auf dem Sitz saß.
"Musst du... mich so anstarren?" murmelte ich und erwartete eine Antwort.
Sie ignorierte meine Frage und starrte mich durch ihre Sonnenbrille weiter an.

Seufzend wandte ich mich ab und nahm das zweite Stück Stoff, das bei dem Kleid dabei war.
Ein schwarzer Tanga...

.
Ein paar Minuten später waren wir angekommen.
Zales Fahrer, der anscheinend Nandez hieß, hatte uns aus dem dreckigen Viertel hinaus und in ein sehr reiches Gebiet gefahren.
Riesige Gebäude, schicke Wagen und Drogenmissbrauch an jeder Straßenecke.

"Komm, wir sind da." meinte Zlata, nachdem wir vor einem enormen, schwarz gestrichenen Hochhaus geparkt hatten, und stieg aus.
Ich folgte ihr aus dem Auto, da die Tür auf meiner Seite gesperrt war, und legte den Kopf in den Nacken, um die Spitze des Hauses zu sehen.
Da spürte ich eine Hand an meiner Schulter und wurde von Zale näher an ihn heran gezogen. Er legte seine Hand an meine Taillie und meinte "Sag nichts bis ich es dir erlaube und verhalte dich auffällig."
Darauf sah ich ihn verwirrt an und merkte, dass seine kalten Finger unter den leichten Stoff meines Kleides glitten, am Loch darin, an meiner rechten Seite.
"Heißt es normalerweise nicht »Verhalte dich unauffällig?«" murmelte ich und Zale sah mit einem Blick zu mir herunter, der mich verstummen ließ.
"Tu, was er sagt." mischte sich auch die Frau neben mir ein und im selben Moment fuhr das Auto hinter uns weg.
Ich wandte mich an Zlata und wollte ihr sagen, ich würde es versuchen, aber Zale drehte meinen Kopf von ihr weg und nach vorne.
"Ignorier' jeden in einem schwarzen Anzug. " zischte er und ich nickte schnell.

"Merk dir, du bist meine persönliche Schlampe. Und du wirst das jedem zeigen."
Nachdem er das klargestellt hatte, ging er uns voraus, in das Gebäude.

Ein strenger Geruch nach Desinfektionsmittel schlug mir entgegen und ich sah mich fasziniert um.
Der Duft passte rein gar nicht zu der Umgebung.
Gedimmte Lichter gaben mir die Sicht auf einen Empfangsraum, ganz in schwarzem, glatten Stein frei. Gold-weißer Teppich schmückte den Boden, Säulen aus dunklem Marmor reichten, überall verteilt, einige Stockwerke von Strecke in die Höhe. Auch mehrere Aufzüge waren in den Wänden zu finden, eine enorme Treppe am Ende des freien Raumes und sogar ein Empfang der aussah, als wäre dies hier ein Hotel für die Extra-Reichen.
Alles gefüllt mit Männern und Frauen in schwarzen Anzügen, mit oder ohne einer Sonnenbrille und weißen Steckern im Ohr.

Staunend sah ich mich um und schritt an Zales Seite den hellen, weichen Teppich entlang. Wir gingen direkt auf die steinerne, schwarz glänzende Theke zu und wurden von einer Frau mit weißen, zusammengebundenen Haaren und im schwarzen Anzug begrüßt.
"Wolf... hier um eine Schlange zu reißen?" fragte die Frau, direkt an Zale gerichtet und er nickte nur still.
Ich hingegen sah sie verwirrt an, bis mir auffiel, dass Zale mich warnend anspähte. Schnell wandte ich mich an ihn und legte meine Hand an seine Brust.
Ich sollte jeden in einem schwarzen Anzug ignorieren.

"Sie wissen Sir, 17. Stock. Einen guten Besuch wünsche ich." hörte ich die Frau uns gegenüber sagen, als sie sich höflich verbeugte, und folgte Zale darauf zu einem der Aufzüge.
Zlata folgte uns, immer auf Zales linker Seite und etwas hinter uns.

Wir nahmen den Aufzug zu dritt und die braunhaarige Frau im Anzug drückte auf den Knopf des 17. Stocks.
Währenddessen stand ich dicht neben Zale, seine Hand immer noch an meiner Seite.
Ich lehnte mich an ihn, atmete durch und versuchte, mich in diese Rolle zu zwängen, die Zale mir auferlegt hatte. Mit jedem Stockwerk stieg auch meine Nervösität und ich bekam das Gefühl, mich in eine gefährliche Lage geritten zu haben.
Was hatte ich mir dabei gedacht?
Niemand würde einer einfachen Straßenschlampe zwei Millionen Dollar zahlen.

Nun, jetzt gab es kein Zurück mehr.
Also riss ich mich zusammen und sah nach vorne.

Zale hatte mir aufgetragen, mich als seine persönliche Schlampe auszugeben und ich würde dafür genug Geld bekommen, um das Leben von meinem Bruder Silas und mir zu verbessern.
Eine Schlampe zu spielen, darin war ich gut. Immerhin verdiente ich so mein Geld.
Und im selben Moment in dem dieser Gedanke durch meinen Kopf schoss, öffnete sich die Tür des Aufzugs.

𝑴𝒐𝒏𝒔𝒕𝒆𝒓 [𝐁𝐋]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt