"Vorsicht!"
Der Ruf kam von vielen Leuten in der Menge, aber doch zu spät. Seth zog die tiefgrüne Flasche hinter seinem Rücken hervor und mit voller Wucht über Zales Kopf.
Sie zerbrach.Mein Herz setzte einen Schlag aus.
Seth warf die kaputte Flasche auf den Holzboden und schupste Zale mit einem Ruck von sich weg.
Der stolperte zwei Schritte zurück und griff sich an den Kopf. Blut tropfte auf den Boden.
"Scheiße... das geht gehörig schief." hörte ich Nandez neben mir und traute mich nicht, meinen Blick von Zale zu wenden.
Er musterte seine blutige Hand und sah dann Seth an, der nun sicher auf ihn zu stolzierte.
Mittlerweile hatten die Leute um die beiden herum mehr Angst, als Interesse. Besonders die Frauen.
Aber uns blieb nichts anderes, als zu zu sehen.Seth holte weit zu einem Schlag aus und traf Zale am Arm, der seinen Angriff verwirrt abzuwehren versuchte. Beim nächsten Schlag war er zu langsam.
Die Flasche hatte ihn offenichtlich ziemlich mitgenommen.
Aber dann... erwischte Zale Seth am Handgelenk und reagierte. Als hätte er es einstudiert, zog er Seth nach vorne, hob sein Knie und brachte ihn dazu, sich nach vorne über zu beugen. Dann ließ er ihn los, hob seine Arme und rammte seinen Ellenbogen in Seths Hinterkopf.
Der Mann im besch-rosanen Anzug ging schlaff zu Boden und Zale taumelte zur Seite.
Im selben Moment ertönten ferne Sirenen von außerhalb.
Die Polizei...
Die Live-Übertragung musste ihre Aufmerksamkeit erregt haben.Sobald all die Menschen die Sirenen hörten, brach Chaos aus.
Alle liefen durcheinander.
Natürlich bekamen die Leute Panik. Sie alle gehörten illegalen Organisationen an. Sollten sie mit Seth oder Zale erwischt und ein Background-Check durchgeführt werden, wären sie tot.
Das wären alle hier.Aufgrund des Chaos verlor ich Zlata und Nandez ganz schnell unter den Leuten. Auch Zale konnte ich nicht mehr sehen.
Ich wurde nur von den durcheinander rennenden Menschen herumgeschupst und mit ihnen mitgezogen.Ich musste Zale finden.
Ging es ihm gut? Wo war er hin?
Und Zlata? Und Nandez?
Alles, was ich hörte, waren Polizeisirenen und aufgeregte Stimmen.
Ich glaubte, die ersten Polizisten waren bereits im Gebäude.Plötzlich wurde ich von jemandem mit festem Griff am Arm gepackt und durch die Menge gezogen.
Durch den ganzen Wirbel konnte ich nicht erkennen, wer es war, und nur wenige Sekunden später wurde ich durch eine dunkle Holztür, in einen Raum geschupst.
Es musste einer dieser privaten Räume für die Gespräche zwischen den Vertretern der Organisationen sein.
Jedenfalls war es stockdunkel.
Absolut nichts konnte man erkennen, als die Tür hinter uns in Schloss fiel und ich hielt angespannt die Luft an.
"Zale...?" fragte ich leise in die Dunkelheit und striff mit meiner Hand prüfend durch die Dunkelheit.
Ich hörte leichtes Keuchen. Direkt neben mir.
Also drehte ich mich zur Quelle des Geräusches und meine Hand ertastete jemanden.
"Ich bin's." kam eine knappe Antwort und ich erkannte Zales Stimme.
Erleichtert aufatmend zog ich ihn zu mir und umarmte ihn, ohne darüber nachzudenken.
"Geht es dir gut?" flüsterte ich und vergrub mein Gesicht in seiner Brust.Zale stand einfach nur still da und bewegte sich nicht.
Zögernd ließ ich ihn los und wich zurück.
"T-tut mir leid, ich wollte dir nicht zu nahe treten." murmelte ich und senkte den Kopf.
Da berührte etwas Weiches meine Schulter und ich ertastete ein Tuch.
"Kleiner, du musst das auf meine Wunde pressen." hörte ich seine gedämpfte Stimme und er leitete meine Hand an seinen Kopf.
Als ich ihn berührte, hörte ich ihn leise zischen und legte meine andere Hand sanft an seine Wange.
"Du solltest ins Krankenhaus. U-und, warum hälst du es nicht selbst? Du kannst das fester als ich." meinte ich unsicher und wollte ein wenig Abstand nehmen, als er mich an der Hüfte nur näher zog und mich grob küsste.Überrascht erwiederte ich den Kuss und kniff die Augen zusammen.
Im Dunkeln fühlte sich alles viel intensiver an. Noch so leichte Berührungen, sogar ein Kuss...
"Weil ich keine Hand frei haben werde~"
Als er das sagte, wehte mir eine süße, leichte Alkoholfahne entgegen und ich spürte seinen Atem an meiner Wange."Was machst du da?" flüsterte ich angespannt und presste das Tuch fester auf seinen Kopf. Ich spürte, wie es nass wurde.
Zales Haare waren selbst schon ganz nass von dem ganzen Blut...
"Zale, du blutest zu viel!" zischte ich leise und versuchte, seine Hände wegzudrücken, die unter den zerissenen Stoff meines Kleides fuhren.
Er wollte doch nicht etwa hier...?
Auch noch mit der Polizei vor der Tür?"Shh... jemand könnte dich hören." war alles, was er zurück gab, bevor er seine Lippen an meinen Hals drückte und den Tanga, den ich trug, unter meinem zerrissenen Kleid von meinen Beinen striff.
"H-hey...! F-fuck, Zale...!"
Ich traute mich nicht, lauter als im Flüsterton zu reden. Ich hörte Stimmen auf der anderen Seite der Wand hinter mir und würde uns hier jemand erwischen, wäre das fatal.
In... mehreren Hinsichten.Zale, stur wie er war, hörte natürlich nicht auf mich und schob das Kleid höher hinauf, bis er meinen Schenkel packte und mich mit einem Ruck hoch hob.
Erschrocken krallte ich mich an ihn und schlang meine Beine um sein Becken.
Er trug mich ein paar Schritte in die Mitte des Raumes und ließ mich langsam runter.
Hier schien, ein Tisch zu stehen. Ich konnte eine glatte Oberfläche spüren, auf die er mich absetzte, bevor er seine Lippen auf meine presste und mich küsste.
Ich ließ mich einfach darauf ein.
Er war stur. Und ich konnte nicht sagen, dass ich das nicht wollte.
Auch, wenn... jeden Moment jemand herein kommen könnte.Und uns sehen könnte.
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𝑴𝒐𝒏𝒔𝒕𝒆𝒓 [𝐁𝐋]
RandomIn dieser Umgebung war das Leben hart, besonders wenn man von Anfang an nichts hatte. Das erlebten auch Kay und sein Bruder Silas aus nächster Nähe, die schon einige Jahre allein in diesem armen Viertel zurecht kommen mussten. Umgeben von Kriminel...