-15- Opposites

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"Was machst du da?" fragte ich unsicher und sah ihm zu, wie er seine Hände an meine Schnkel legte und meine Beine musterte.
Sein Gesicht befand sich geschlagene 10 Zentimeter vor meinem Schritt und ich hielt mir angespannt den Mund zu.

Zale... der zukünftige Boss der Huntback Mafia, kniete pitschnass vor mir und sah sich die blauen Flecken an, die ich von meinem Vermieter hatte.
Verrückt.
Und... heiß.
In meiner ganzen Not merkte ich zuerst gar nicht, wie sehr mich dieser Anblick, von oben auf Zale herab, anturnte.
Bis er es selbst merkte.

"Du bist hart. Gefällt dir der Anblick?"
Ich spürte seine Worte förmlich an meiner Haut, so nahe war er, sein Gesicht ganz knapp an meinem unteren Bauch, als er zu mir auf sah.
"Ä-äh... t-tschuldigung..." murmelte ich überfordert und wollte mich von ihm wegdrehen, aber sein fester Griff ließ das nicht zu.
"Was... hast du- ah! Oh!~"
Mein Versuch, ihn zu fragen, was er dort tat, wurde von meinem erschrockenen Japsen unterbrochen, als ich plötzlich seine warme Zunge an meiner Spitze spürte.

Sofort krallte ich meine Finger in seine nassen Haare und biss mir fest auf die Lippe.
Seine Hände verweilten an meinen seitlichen Schenkeln und mit seinem Kopf machte er geschickte, langsame Bewegungen nach vorne und zurück.
Allein seine Zunge brachte mich zum Stöhnen und ich lehnte mich mit vollem Gewicht nach hinten, gegen die Flieswand der Dusche.
Ich sah zu ihm hinunter und beobachtete ihn. Er wusste, was er tat.
Er war gut.
Ich spürte seine Zähne kaum, nur seine Zunge und seine Wangen, als er mich immer tiefer nahm.

Bald schlug ich an seinem Rachen an und mein Griff in seinen Haaren wurde nur noch fester.
Wie machte er das?
Ich war zwar kleiner als er, aber meine Schrittgröße doch ziemlich angemessen. Natürlich nicht zu vergleichen mit ihm.
Aber... trotzdem!

"Haah~... ngh~!"
Das warme Wasser lief weiter über meinen ganzen Körper und mit Zales sanften Berührungen konnte ich mich wirklich entspannen.

"Ha!~ I-ich... komme g-gleich~! Nhg...~ H-hey...!" meinte ich nach einer kurzen Zeit und wollte Zales Kopf nach hinten ziehen. Aber er drückte meine Hände von seinen Haaren weg und machte weiter.
Dieses Gefühl wurde immer intensiver und ich biss stöhnend die Zähne zusammen. Zale presste meine Hände gegen die nassen, großen Fliesen der Wand und rutschte kaum merklich näher an mich heran.

"Ngh~... ha~!"
Leise stöhnend lehnte ich mich nach hinten und ergoss mich.
In seinen Mund...

"Ah- t-tut mir leid..." stammelte ich nervös und hockte mich vor ihn, als er seinen Kopf zurück zog.
Anstatt es aber auszuspucken, hörte ich ihn schlucken und starrte ihn überrascht an.
Darauf stand er auf und zog mich auf die Beine. Sein ganzer Körper war nass, seine Kleidung vollkommen durchtränkt und das weiße Shirt unter seinem schwarzen Anzug bereits durchsichtig geworden.
Ich konnte sogar den Kopf des Schlangentattoos auf seiner Brust sehr gut sehen.

Gerade wollte ich den Mund aufmachen und ihn fragen, warum er das alles überhaupt tat, als lautes Klopfen ertönte.
"Sir?" drang eine männliche, mir unbekannte Stimme durch die massive Tür und ich hielt den Atem an. Zale hielt ebenfalls inne und verdrehte die Augen.
Zumindest glaubte ich, das mitbekommen zu haben.
"Was?" "Die Presse klopft an ihre Tür. Sie wurden von Astara informiert, wo Sie gerade anzufinden sind. Die Limosinen stehen bereit." erwiederte der Mann, der nur ein paar Meter von uns entfernt, hinter der Tür stand.
So gut ich konnte, versuchte ich, meinen angespannten Atem zu unterdrücken und starrte zu Zale hinauf, der mich immer noch ansah, während er sprach.
"Fahrt ohne mich. Man wird denken, ich wäre im Auto und mich in Ruhe lassen." "Seid Ihr sicher, Sir...?" entgegnete die Stimme und Zale packte mich am Handgelenk, bevor er mich aus der Dusche zog und das Wasser abdrehte.
"Tu es einfach, Valró. In zwei Stunden erwarte ich euch hier wieder."

Darauf hörte ich gedämpfte Schritte, die von uns weg führten.
Ich entspannte mich etwas und Zale reichte mir ein Handtuch.
"Wir werden jetzt wohl eine Zeit alleine sein." meinte er, mit einem Seitenblick zu mir und begab sich aus dem warmen, dampfenden Duschbereich, zu den Couchmöbeln etwas weiter weg.

Ich folgte ihm, ohne groß darüber nachzudenken. Es gab nichts, für das ich mich noch schämen müsste, also setzte ich mich einfach nackt neben ihn und begann, mit dem Handtuch über meine Haut zu rubbeln und mich abzutrocknen.
Zale saß nur still da und sah zur Seite, wo man durch die gläsernen Wände aus dem Gebäude hinaus, in die Stadt sehen konnte.
Wir schienen, uns ein paar Stockwerke über dem Boden zu befinden. Die Sonne war bereits untergegangen und das einzige, was uns nicht in voller Dunkelheit ließ, waren die Lichter überall in der Stadt, außerhalb der Fenster und die gedimmten Lämpchen an der Raumdecke.

"Soll ich... heute hier schlafen?" fragte ich nach einer kleinen, stillen Weile, in der ich ihn einfach beobachtet und gemustert hatte.
Er drehte seinen Kopf zu mir und sah mich direkt an. Als er nickte, seufzte ich innerlich auf und stellte mir vor, wie Silas mich anschrein würde, sobald ich wieder zuhause war.
Wann auch immer das sein würde.

"Kann ich hier schlafen? Ich... bin müde." murmelte ich und Zale nickte erneut.
Ich bedankte mich zögernd und stand von der Couch auf, um zu dem Bett zu gehen, dass nur etwas weiter entfernt, an der hinteren Wand stand.
Die ganze Zeit bemerkte ich Zales stechenden Blick, der sich in mich bohrte, und versuchte, ihn zu ignorieren.
Er hatte mir nichts getan.
Noch nie.
Also wieso stellten sich immer noch die Härchen in meinem Nacken auf, sobald er mich derart anstarrte?

Ich verdrängte den Gedanken, zog die, zur Abwechslung mal, weiße Decke zurück und setzte mich auf die weiche Matratze des Bettes.
Wirklich angenehm.
Und weich.
"Schläfst du auch hier?" fragte ich Zale, neugierig wie er auch so spät kein einziges Anzeichen von Müdigkeit zeigte. Sogar ich gähnte häufig.
Zale schüttelte nur den Kopf und meinte "Ich schlafe nicht... nicht viel."
Ich gab mich damit zufrieden und ließ ihn in Ruhe.

Also ließ ich das Handtuch auf den Boden fallen, legte mich hin und deckte mich zu.
Sofort überströmte mich eine wohlige Wärme und ich schloss automatisch die Augen.
Viel wärmer und angenehmer als die Couch in unserem Haus, auf der ich schlief.
Trotz Zales stätigem Blick war mein Körper nun total entspannt und auch keiner meiner Gedanken wurde mehr an Humphrey verschwendet. Die Hände, die meinen Körper von ihm reinigten, waren sanft und vorsichtig.
Auch, wenn Blut an ihnen klebte.

Ich hörte auch keine Geräusche.
Keine Hunde bellten, keine Katzen kämpften und keine Autos hupten und fuhren nur wenige Meter neben mir über die Straße.
Keine übertrieben grellen Lichter, keine Stimmen von draußen...
Als auch noch das gedämmte Licht des Raumes plötzlich ausging und es stockdunkel wurde, war ich vollkommen zufrieden.
Mit einem Lächeln auf den Lippen kuschelte ich mich in die Bettdecke und schlief ein.

𝑴𝒐𝒏𝒔𝒕𝒆𝒓 [𝐁𝐋]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt